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Die Inflationsrate in Deutschland klettert im April auf 7,4% - Commerzbank

29.04.2022 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die jährliche Inflationsrate stieg in Deutschland im April leicht von 7,3% auf 7,4%. Zwar sind die Energiepreise im März gefallen, womit sich der Anstieg gegenüber Vorjahr abschwächte, aber die Nahrungsmittelpreise verteuerten sich deutlich. Offensichtlich geben die Unternehmen ihre deutlich gestiegenen Kosten für Energie und Vorprodukte an ihre Kunden zunehmend weiter. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine verstärkte diese Faktoren noch einmal. An dieser Situation dürfte sich so schnell nichts ändern. Der Krieg in der Ukraine verteuert Energie und Nahrungsmittel weiter. Zusätzlicher Druck bereiten die Lieferengpässe. Solange China an seiner Null-Covid-Strategie festhält, kommt es immer wieder zu Produktionsstilllegungen.

Aktien
BASF, BBVA, Eni, MTU Aero, Ergebnis Q1

Nachdem die europäischen Aktienmärkte bereits zur Wochenmitte schon einen Versuch gestartet hatten, die kleine Verlustserie zu stoppen, setzte am gestrigen Handelstag eine Gegenbewegung ein. Die relevanten europäischen Leitindizes stiegen in der Spitze um bis zu 1,4% (Deutschland, Niederlande). Der Volatilitätsindex VDAX, der zuletzt wieder deutlich zugelegt hatte, sank zeitweise unter die Marke von 30 Punkten. Die Investoren gingen somit wieder etwas mehr ins Risiko. Verantwortlich hierfür zeichneten vor allem besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen. Die mit Spannung erwarteten Quartalsergebnisse von Meta fielen besser als befürchtet aus, weshalb die Aktie kräftig anzog (+17,6%) und dem Gesamtmarkt somit Rückenwind verlieh. Nach weiteren verbalen Interventionen seitens der chinesischen Regierung stabilisierten sich auch die Aktienmärkte im Reich der Mitte, die zuletzt aufgrund vielfältiger Belastungsfaktoren stark unter Druck gestanden hatten. Unter anderem sollen verstärkte Infrastrukturinvestitionen für mehr Wachstum sorgen. In diesem Umfeld gewann der Dax 1,4%. Tagesgewinner war die Aktie von Delivery Hero (+5,9%), die nach Bekanntgabe von Zahlen erst um rd. 10% einbrach und dann vom Tagestief bei sehr hohen Umsätzen um mehr als 20% zulegte. Tagesverlierer war die Aktie von Bayer (-1,1%). Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Reise- & Freizeitwerte gefragt, die im Schnitt um 2,8% zulegten. Am Ende der Performancerangliste rangierten dagegen Rohstoffwerte mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1,3%. Die US-Börsen tendierten fester. Der Dow Jones-Index gewann u.a. wegen guter Quartalszahlen 1,9%. Auf Sektorenebene waren v.a. IT-Werte (+4%) gefragt. Die Börsen in Asien tendierten freundlich. Die Kurse in China und Hongkong zogen kräftig an. Hier sorgten Nachrichten über eine Stärkung der Konjunktur, des Immobilienmarktes und der Platform-Unternehmen für kräftige Gewinne.

Anleihen
Deutschland: Bruttoinlandsprodukt (Q1), 8:00 Uhr
Euroland: Bruttoinlandsprodukt (Q1), 11:00 Uhr
Euroland: Verbraucherpreise (April), 11:00 Uhr
USA: Ausgaben priv. Haushalte (März), 14:30 Uhr

Auf den ersten Blick suggerierten die gestern veröffentlichten Wachstumsraten für das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine überraschend negative Entwicklung. Das BIP schrumpfte im 1. Quartal um annualisiert 1,4%. Die Analysten erwarteten nach dem hohen Wachstum des Vorquartals von annualisiert 6,9% immerhin eine Steigerung um 1%. Die Vorquartalswerte resultierten maßgeblich aus den hohen Lagerinvestitionen, die jetzt wieder zum Teil abgebaut wurden und sich ebenso negativ auswirkten wie der hohe Importüberschuss. Dieser Überschuss drückt eigentlich nur aus, dass die Nachfrage nicht vom inländischen Angebot befriedigt werden konnte. Damit korrespondierend waren Steigerungen beim Konsum und bei den Unternehmensinvestitionen zu verzeichnen. Die US-Wirtschaft befindet sich also auch weiterhin in guter Verfassung, was auch durch die Arbeitsmarktzahlen unterstrichen wird. Sowohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wie auch die Zahl der bestehenden Anträge bewegten sich wie erwartet auf dem historisch niedrigen Niveau der Vorwoche. Die Bank von Japan hält im Gegensatz zu anderen Zentralbanken großer Volkswirtschaften am ultra-expansiven Kurs fest. Sie kauft auch weiterhin unbegrenzt 10-jährige Anleihen auf einem Renditeniveau von 0,25% an und limitiert so die Rendite auf diesem Level. Der Yen setzte seine seit Anfang März bestehende Schwächephase fort und verlor 1,5% ggü. dem Euro. Marktbestimmend für die Anleihen waren die hohen deutschen Inflationszahlen (siehe im Blickpunkt). Der Markt erwartet ab Juli Zinsanhebungen der EZB. Die Renditen der deutschen Staatsanleihen stiegen über die gesamte Kurve um 10 BP.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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