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US-Einzelhandelsumsätze nach Steigflug nun recht stabil - Nord LB

16.03.2022 15:47 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

In den USA sind vor einigen Minuten aktuelle Angaben zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze gemeldet worden. Im Berichtsmonat Februar zeigte sich nach dem deutlichen Anstieg im Vormonat „nur“ ein Zuwachs von 0,3% M/M, was aber noch im Rahmen der Erwartungen liegt. In Verbindung mit der spürbaren Aufwärtsrevision der Daten für den Januar kann wohl sogar von einer positiven Überraschung gesprochen werden.

Allerdings ist auch weiterhin zu beachten, dass die steigenden Verkaufspreise das Volumen der Umsätze im US-Einzelhandel im wahrsten Sinne des Wortes aufblähen. Dieses Faktum erschwert die Interpretation der aktuellen Zahlen natürlich. Dennoch ist eine negative Interpretation der heutigen Zahlen nicht angebracht.

Beim Blick auf die Details zeigt sich, dass die Absatzzahlen der US-Autohäuser am aktuellen Rand nur um 0,8% M/M zulegen konnten. Allerdings ist der ohnehin schon freundliche Anstieg im Januar noch weiter nach oben revidiert worden. Hier zeigt sich nun eine Veränderungsrate von sehr beachtlichen 6,9% M/M. Unter Ausklammerung des Segments Kraftfahrzeuge zogen die Einzelhandelsumsätze im Februar um 0,2% M/M an.

Bei den zwei eng mit dem US-Immobilienmarkt verknüpften Untergruppen Möbel und Baumaterialien offenbarten sich im Februar wieder einmal divergierende Entwicklungen. Vor allem auf den ersten Blick präsentiert sich die Nachfrage im Segment der Möbel mit einem Rückgang um spürbare1,0% M/M schwach. Allerdings handelt es sich bei dieser Entwicklung eindeutig um einen Rückpralleffekt. Im Januar hatte sich bei dieser Zeitreihe nach dem schwachen Dezember nämlich ein Anstieg um immerhin 7,5% M/M ergeben. Die Nachfrage nach Baumaterialien präsentiert sich dagegen seit vielen Monaten sehr stark. Auf Basis der saisonal nicht bereinigten Zeitreihe notiert die Jahresrate dieser Untergruppe aktuell bei +14,9%,

Die Kontrollgruppe der US-Einzelhandelsumsätze ging im Februar um 1,2% M/M zurück. Auch hier ist der starke Anstieg im Januar die zentrale Erklärung für eine auf den ersten Blick vielleicht unerfreuliche Nachricht. Trotz steigender Preise muss man sich am aktuellen Rand wohl auch weiterhin keine größeren Sorgen um den US-Konsumenten machen.

Fazit: Die Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze im Berichtsmonat Februar notieren auf den ersten Blick im Rahmen der Erwartungen der Marktteilnehmer. Unter Berücksichtigung der an den Daten für Januar vorgenommenen Revisionen kann sogar von einer leicht positiven Überraschung gesprochen werden. Allerdings blähen die steigenden Preise diese Zeitreihe aktuell regelrecht auf. Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich nach dem Steilflug im Januar nun eine gesunde Stabilisierung zeigt. Folglich muss man sich derzeit noch keine Sorgen um den US-Konsumenten machen. Die hohe Inflation ist sicherlich ein Faktor, der auf die Stimmung der Verbraucher in Nordamerika drückt. Die weiterhin erfreuliche Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten dürfte die Schmerzen der Konsumenten aber weitgehend übertünchen können.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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