Aktien: Shop Apotheke, Kühne+Nagel, Salesforce.com, Ukraine-Krieg und Energiepreise im Fokus - Nord LB

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar stärker zurückgegangen als erwartet. Die Bundesagentur für Arbeit meldete ein saisonbereinigtes Minus von 33.000, Volkswirte waren von einem Wert zwischen 20.000 und 25.000 ausgegangen. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,0% (Jan.: 5,1%).

Die Deutsche Bundesbank geht davon aus, dass der durch den russischen Überfall auf die Ukraine erfolgte Energiepreisschub zu einem weiteren Inflationsanstieg in Deutschland führen wird. „Ich erwarte, dass wir unsere Prognose für die Inflationsrate in Deutschland 2022 abermals anheben müssen”, erklärte Bundesbankpräsident Nagel. „Mittlerweile rechnen die Fachleute der Bundesbank damit, dass die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 5% erreichen könnte”, so Nagel.

Die Teuerung in der Euro-Zone ist im Februar höher gewesen als prognostiziert. Gegenüber Januar stiegen die Preise um 0,9%, im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von 5,8%.

Ausblick

Heute stehen in den USA die Zahlen zum ISM PMI Services im Blickpunkt. Dieser Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungssektor war zuletzt ganz knapp unter die Marke von 60 Punkten gefallen, die letztlich fast schon als Hinweis auf eine gefährliche Euphorie bei den Befragten anzusehen ist. Diese Marke sollte auch im Februar weiterhin im Blickfeld bleiben – und vielleicht sogar wieder überboten werden. Damit würde ein sehr deutliches Anziehen der ökonomischen Aktivität im Service-Segment der US-Ökonomie signalisiert.

Rentenmarkt

Belastet von den überraschend hohen europäischen Inflationsdaten haben deutsche Staatsanleihen deutliche Verluste erlitten. Nach dem starken Kursanstieg des Vortages kam es bei den US-Treasuries am Mittwoch zu einer Gegenbewegung.

Aktienmarkt

Nach einem schwachen Vormittag haben sich die Indizes am deutschen Aktienmarkt im Handelsverlauf erholt. U.a. hat die Hoffnung auf eine neue Verhandlungsrunde im Ukraine-Krieg für eine positive Stimmung gesorgt. DAX +0,69%, MDAX +0,37%, TecDAX +0,61%. Besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt und Aussagen von Fed-Chef Powell zur geplanten Zinserhöhung haben die Anleger an der Wall Street zugreifen lassen. Dow Jones +1,79%, S&P-500 +1,86%, Nasdaq-Comp. +1,62%.

Unternehmen

Shop Apotheke wies im abgelaufenen Jahr bei Erlösen von 1,06 Mrd. EUR (+9,5%) einen Verlust aus. Das bereinigte EBITDA des Konzerns lag bei -5,3 Mio. EUR und wurde belastet durch Abschreibungen und höhere Kosten. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen hier einen Wert von +21,6 Mio. EUR erreicht. Unter dem Strich fiel ein bereinigter Verlust von 40,8 Mio. EUR an.

Kühne+Nagel hat im vergangenen Jahr von der starken Nachfrage nach Transportdienstleistungen profitiert. Allein in Q4 konnte der Umsatz auf 10,96 Mrd. CHF fast verdoppelt werden. Im Schlussquartal lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 1,12 (0,28) Mrd. CHF, der Nettogewinn lag bei 813 (214) Mio. CHF. Im Gesamtjahr ergaben sich damit beim Schweizer Logistikkonzern Erlöse von 10,96 (5,543) Mrd. CHF. Das EBIT lag bei 2,946 (1,070) Mrd. CHF, unter dem Strich verdiente Kühne+Nagel 2,155 (0,789) Mrd. CHF. „Für das lfd. Jahr waren die Geschäftsaussichten bisher günstig”, sagte CEO Trefzger. „Die Kriegshandlungen Russlands haben die Unwägbarkeiten weltpolitischer Entwicklungen aufgezeigt, deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen noch nicht zu überblicken sind.”

Salesforce.com hat seinen Umsatz in Q4 (31.01.) deutlich um 26% auf 7,33 Mrd. US-$ gesteigert. Unter anderem wegen hoher Kosten für Übernahmen wurde ein Nettoverlust von 28 Mio. US-$ ausgewiesen, nachdem 2020 noch ein Gewinn von 267 Mio. EUR angefallen war. Für das laufende Quartal bis Ende April stellte Salesforce einen Umsatz von 7,37 bis 7,38 Mrd. US-$ in Aussicht.

Devisen

Auch die unerwartet stark gestiegene Inflation im Euro-Raum konnte der Gemeinschaftswährung nicht auf die Sprünge helfen. Der Euro litt weiter unter dem Ukraine-Krieg.

Rohstoffe

Angesichts der anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine setzten die Ölpreise ihre Aufwärtsbewegung fort. Die Freigabe von strategischen Ölreserven sorgte ebenso wenig für Entspannung, wie die angekündigte Erhöhung der Fördermenge um weitere 400.000 Barrel/Tag durch die Opec+ im April.

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