Aktien: Bayer, Covestro, Symrise, Ukraine-Krieg und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Leicht positive Stimmung in der chinesischen Industrie: Im Februar ist der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor marginal auf 50,2 (Januar: 50,1) Zähler gestiegen. Der Subindex für die Produktion verringerte sich dabei auf 50,4 (50,9) Punkte, während der Index für den Dienstleistungssektor auf 51,6 (51,1) Zähler anzog.

Die Lieferprobleme im Einzelhandel sind im Februar wieder größer geworden. In einer Umfrage des Ifo-Instituts beklagten 76,3% der Einzelhändler, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten. Im Januar hatte sich die Situation mit 57,1% etwas entspannt. Deutlich mehr Supermärkte als im Vormonat (60,5% nach 18,4%) klagten über Versorgungsengpässe.

Die Verbraucherpreise in Deutschland (CPI) sind im Februar - v.a. wegen der teuren Energie- etwas stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht kletterten die Preise mit einer vorläufigen Rate von 0,9%, im Vorjahresvergleich lag die Teuerung bei 5,1%.

USA: Im Berichtsmonat Februar konnte der ISM PMI Manufacturing auf immerhin 58,6 Punkte anziehen. Von Entspannungstendenzen kann an dieser Stelle aber sicherlich nicht gesprochen werden. Perspektivisch muss der Ukraine-Konflikt im Auge behalten werden. Russland spielt für die US-Wirtschaft ökonomisch zwar keine besonders große Rolle, die nun steigenden Energiepreise kommen aber zur Unzeit für die nordamerik. Industrie. Die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklungen ist enorm!

Ausblick

Große Aufmerksamkeit wird der Auftritt von US-Notenbankchef Powell im Kongress nach sich ziehen. Zweimal im Jahr trägt er seine Sichtweise der Situation für die Konjunktur, Inflation und Geldpolitik vor. Diesmal dürfte es besonders auf seine Äußerungen zu den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ankommen. Vermutlich wird er für die USA eine perspektivisch höhere Inflation erwarten, getrieben von steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen sowie neu auftretender Lieferkettenprobleme. Da dies auch konjunkturell dämpfend wirken könnte (Stagflation?), wird Powell jegliche Flexibilität bei der Zinspolitik beibehalten, grundsätzlich aber den eingeschlagenen Weg erstmal fortsetzen wollen.

Rentenmarkt

Der Krieg in der Ukraine sorgte für eine weiter angespannte Lage an den Finanzmärkten. Anleger suchten vermeintliche Sicherheit und trieben die Kurse deutscher und amerikanischer Staatsanleihen nach oben.

Aktienmarkt

Wegen der intensivierten Kämpfe in der Ukraine scheuen Anleger Engagements an dem deutschen und amerikanischen Aktienmarkt. Wachsende Sorgen über die Auswirkungen aggressiver Sanktionen gegen Russland sorgten für erneut negative Notierungen. Diese fielen am deutschen Markt stärker als in den USA aus. DAX -3,85%, MDAX -2,79%, TecDAX -1,51%. Dow Jones -1,76%, S&P -1,55%, Nasdaq-Comp. -1,59%.

Unternehmen

Bayer hat 2021 bei einem um 8,9% gestiegenen Umsatz von 44,081 Mrd. EUR einen bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) von 11,179 Mrd. EUR (-2,5%) erzielt. Rückläufige Gewinne im Pharmageschäft zehrten die Verbesserung im Geschäft mit Gesundheitsprodukten und verschreibungsfreien Arzneimitteln und bei Saatgütern sowie Pflanzenschutzmitteln auf, hieß es. Das Konzernergebnis lag bei 1 Mrd. EUR, nachdem 2020 wegen hoher Rückstellungen (Rechtsstreitigkeiten Glyphosat) ein Fehlbetrag von 10,495 Mrd. EUR angefallen war.

Ein deutliches Mengenwachstum und Preissteigerungen haben bei Covestro 2021 für ein gutes Geschäftsjahr gesorgt. Der Konzernumsatz erreichte 15,9 Mrd. EUR (+48,5%), das EBITDA sprang auf 3,1 (1,5) Mrd. EUR. Für 2022 rechnet Covestro mit einem Rückgang des EBITDA auf 2,5 bis 3,0 Mrd. EUR.

Die weltweite Konjunkturerholung hat beim Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise 2021 für eine Steigerung der Erlöse um 8,7% auf 3,826 Mrd. EUR gesorgt. Das EBITDA legte um 9,6% auf 814 Mio. EUR zu. Für das laufende Jahr plant der in Holzminden ansässige DAX-Konzern mit weiterem Wachstum.

Devisen

Der Euro litt erneut unter der Kriegssituation in der Ukraine und verlor gegenüber dem US-$ weiter an Boden.

Rohstoffe

Die Ölpreise haben nach der Konsolidierung vom Montag den Aufwärtstrend wiederaufgenommen. Dabei stieg Brent-Öl erneut über die 100 US-$-Marke und wird sich dort wohl weiter halten.

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