4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Preisdruck steigt in den USA weiter kräftig an - Commerzbank

11.02.2022 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Inflation in den USA: Die US-Notenbank Fed muss dringend gegensteuern. Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Für Januar überraschte der Preisanstieg in den USA mit +0,6% M/M bzw. +7,5% J/J nach +0,6%, +7,0% J/J erneut und übertraf die Erwartungen. Es ist die höchste Inflationsrate seit Februar 1982. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) legte von 5,5% auf 6,0% ebenfalls stark zu. Der Blick auf die Details zeigt einen breiten Inflationsdruck quer über die wichtigsten Gütergruppen. Wir rechnen mit einem weiter Preisanstieg, die Jahresrate könnte aber ab März wieder zurückgehen. Die US-Notenbank Fed muss dringend gegensteuern. Sie hat ein Ende der Anleihekäufe für Anfang März und eine erste Zinserhöhung für Mitte März in Aussicht gestellt.

Aktien
British American Tobacco, Jahreszahlen
Carl Zeiss Meditec, Quartalszahlen
Fraport, Verkehrszahlen

Die Aktienmärkte setzten auch gestern ihre nervenaufreibende Schaukelbörse fort. Die Märkte reagierten zunächst recht robust auf die unerwartet hohen Inflationszahlen aus den USA. Doch im späten Handelsverlauf sorgten inflationskritische Kommentare des US-Notenbankers James Bullard für deutliche Kursverluste in den USA. Der DAX beendete den Handel gestern noch unverändert und profitierte von überzeugenden Quartalszahlen der Indexschwergewichte Siemens (+5%) und Linde (+3%). Delivery Hero (-30%) kam dagegen nach einem enttäuschend aufgenommenen Jahresausblick dramatisch unter die Räder. Im MDAX lagen die Quartalszahlen von Bechtle (-11%) unter den Erwartungen. Die ehemalige DAX-Aktie Metro (+11%), die mittlerweile nur noch im SDAX notiert, profitierte dagegen von besser als prognostizierten Zahlen. Trotz einzelner Enttäuschungen läuft die DAX-Gewinnsaison laut Bloomberg recht vielversprechend, nachdem 11 der 40 Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt haben. Bislang liegen die Umsätze der DAX-Unternehmen 14% über dem Vorjahr, und die Gewinne sind sogar etwas stärker um 20% gestiegen. In den USA verlor der S&P 500 nach den kritischen BullardKommentaren schließlich 1,8%, und der Nasdaq 100 sackte um 2,3% ab. Walt Disney (+3%) profitierte unter anderem von steigenden Abo-Zahlen für ihren Streaming-Dienst Disney+, und Coca-Cola (+1%) überzeugte mit guten Quartalszahlen. In Japan blieb die Börse feiertagsbedingt geschlossen, während chinesische Aktien moderat im Minus lagen. Dem DAX droht aufgrund der negativen Vorgaben aus den USA erneut ein sehr nervöser Handelstag mit Kursverlusten.

Anleihen
Großbritannien: Bruttoinlandsprodukt (4.Q.), 8:00 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Dez.), 8:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Febr.), 16:00 Uhr

In den USA waren die wöchentlichen Erstanträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe zum dritten Mal in Folge rückläufig und verringerten sich um 16.000 auf 223.000. In Verbindung mit der großen Anzahl an offenen Stellen und der hohen Rate von freiwilligen Kündigungen wird die angespannte Lage am Arbeitsmarkt deutlich. Das Ereignis des gestrigen Tages war die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten, die einen der letzten bedeutenden Datenpunkte vor der nächsten FED-Sitzung im März darstellten. Der Anstieg der Verbraucherpreise im Januar beschleunigte sich stärker als prognostiziert auf 0,6% im Monatsvergleich und auf 7,5 % J/J (Dezember 7,0% J/J). Auch die Kernrate ohne die volatilen Komponenten Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich deutlich auf 6,0% J/J, so dass einmal mehr deutlich wurde, dass der Preisauftrieb breit angelegt ist und fast alle Bereiche umfasst. Bereits in der letzten Sitzung schätzten die FED-Mitglieder das Risiko, dass die Inflation nach oben überrascht, höher ein als ein Unterschießen ihrer Erwartungen. Die aktuelle Inflationsentwicklung sollte sie in dieser Einschätzung bestärkt haben. Als Folge rechnet der Markt nun damit, dass die FED schneller und konsequenter Zinserhöhungen beschließt. Bis zum Jahresende werden nun 6 statt 5 Zinserhöhungen erwartet. Dies spiegelt sich auch in der Rendite von 2-jährigen US-Staatsanleihen wider, die um fast 30 Basispunkte (BP) auf nun 1,62% anstieg. Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen erhöhte sich um rund zehn BP auf 2,02%, die Zinskurve verflachte sich somit weiter. In dem Sog der US-Entwicklungen kletterten auch die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen auf ein neues Zwischenhoch von 0,30%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

Lesen Sie mehr zum Thema Federal Reserve (Fed) im Bericht vom 11.02.2022

Aktien: Linde, Jenoptik, Siemens und ThyssenKrupp im Fokus - Nord LB

Die Aufträge der deutschen Industrie reichen einer Umfrage des Ifo-Instituts mit 4,5 Monaten so weit wie noch nie. „Das gab es noch nie, seit wir diese Frage im Jahr 1969 zum ersten Mal gestellt haben. Die Auftragseingänge der vergangenen Monate konnten nicht abgearbeitet werden, weil den Unternehmen wichtige Vorprodukte und Rohstoffe fehlten”, sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Wollmershäuser. Besonders groß sei der Auftragsbestand in der Autoindustrie (Hersteller und Zulieferer) mit einer geschätzten Produktionsdauer von 8,0 Monaten.

Die US-Inflation stieg im Januar etwas stärker als erwartet und mit 7,5% Y/Y auf den höchsten Stand seit Anfang 1982. Ein wesentlicher Faktor ist die Energiepreisentwicklung. Daneben halten Güterengpässe, Lieferunterbrechungen, Hafenschließungen und Containermangel den Preisdruck hoch. So ziehen auch die Nahrungsmittelpreise stark an. Zudem treiben niedrige Leerstände sowie gestiegene Immobilienpreise und Einkommen die ... diese News weiterlesen!

4investors-News - Federal Reserve (Fed)

DGAP-News dieses Unternehmens

08.05.2024 - EQS-News: Carl Zeiss Meditec schließt das erste Halbjahr 2023/24 mit ...
08.05.2024 - EQS-News: MPC Capital mit starkem ersten Quartal: Finanzkennzahlen ...
08.05.2024 - Änderung in der ...
08.05.2024 - EQS-News: EDAG ernennt Harald Keller zum ...
08.05.2024 - EQS-News: Aurubis erzielt im ersten Halbjahr 2023/24 ein anhaltend starkes ...
08.05.2024 - EQS-News: Stabilus SE schließt Q2 GJ2024 mit leichtem Umsatzplus ...
08.05.2024 - EQS-News: SMA Gruppe beginnt Geschäftsjahr 2024 mit Umsatz und Profitabilität ...
08.05.2024 - ALSO gibt Verantwortungsbereiche der neuen Konzernleitung bekannt: Klarer ...
08.05.2024 - EQS-News: Vitesco Technologies startet mit einem soliden Quartalsergebnis ins ...
08.05.2024 - EQS-News: Knorr-Bremse steigert Profitabilität zu Jahresbeginn ...