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Gewinnberichtssaison auf der Zielgeraden - Commerzbank

11.11.2021 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die laufende Berichtssaison ist inzwischen weit fortgeschritten. In den USA haben bereits 88% der Unternehmen des S&P 500 ihre Gewinnvorlagen präsentiert. Zwar konnte das außerordentlich gute Ergebnis des Vorquartals (Gewinnsteigerung ggü. Vorjahr von 84%) mit einem Gewinnplus von aktuell knapp 42% nicht wiederholt werden, doch war das angesichts der sehr niedrigen Basis im zweiten Quartal auch nicht erwartet worden. Der Trend bleibt dennoch sehr positiv, trotz der beschränkenden Problembereiche Kostenanstiege und Engpässe bei Vorprodukten. Weiterhin überzeugen vor allem die positiven Gewinnüberraschungen, die zurzeit bei ungefähr 11,2% liegen. Besonders stark präsentierten sich im dritten Quartal die Branchen Grundstoffe und Industrie, was allerdings vom Konsensus größtenteils auch so erwartet wurde. Deutlich über den Prognosen lagen vor allem die Zahlenwerke der Sektoren Finanzen, Energie und Gesundheit. Als einzige Branchen verzeichneten Gebrauchsgüter (-15%) und Versorger (-1%) sogar einen Gewinnrückgang. In der Breite wurden die Ausblicke der Konzerne für das Gesamtjahresergebnis erfreulicherweise angehoben. Der Anteil von Unternehmen, die ihren Gewinnausblick erhöht haben, ist fast so hoch wie im Rekordquartal Q1/2018. Während somit die Berichtssaison insgesamt positive Impulse für die Aktienmarktentwicklung liefert, führten einzelne Enttäuschungen in Bezug auf die Zahlenwerke oder insbesondere auf die Ausblicke bei den jeweiligen Titeln (IBM, Intel) zu heftigen Kursreaktionen, die allerdings zu keiner Zeit auf die Branche oder gar den Gesamtmarkt überzugreifen drohten. Die gute Qualität der aktuellen Berichtssaison zeigt sich auch bei den Umsätzen, die um 3% über den Erwartungen und um 18% über den Werten des dritten Quartals 2020 liegen. In Europa ist die Saison noch nicht so weit fortgeschritten, es lässt sich dennoch deutlich ablesen, dass das Niveau ähnlich hoch wie in den USA anzusiedeln ist.

Anleihen
Großbritannien: Bruttoinlandsprodukt (Q3), 8:00 Uhr

Gestern standen wieder einmal die Entwicklung der Verbraucherpreise im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – Daten dazu wurden u.a. in China und in den USA veröffentlicht. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten zwar einen kräftigen Anstieg der US-Verbraucherpreise im Oktober erwartet – auch angesichts der Benzinpreisentwicklung – mit einem Plus von 0,9% zum Vormonat lag der Anstieg aber klar über den Erwartungen von 0,6%. Nicht nur die Energiepreise stiegen, auch die Kernrate – ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise – lag mit +0,6% höher als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr steht nun ein Preisanstieg um 6,2% zu Buche bzw. um 4,6% bei der Kernrate (September: 5,4% bzw. 4,0%). Als nachhaltig dürfte sich die Erhöhung der Mieten und kalkulatorischen Mieten erweisen, die ein Drittel des Warenkorbes ausmachen und die im Oktober erneut, wie schon im September, deutlich zulegten. Weniger nachhaltig, aber besonders kräftig war die Steigerung ggü. September der Neuwagen- (+1,4%) und Gebrauchtwagenpreise (+2,5%). Gemessen an der Inflation ist die Geldpolitik der US-Notenbank zu locker, auch wenn sie jetzt mit dem „Tapering“ beginnt. Der Rentenmarkt regierte verunsichert auf die US-Verbraucherpreise. Die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg von 1,46% auf zwischenzeitlich fast 1,59%. Der Preisanstieg in China war einen Tick stärker als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Preisanstieg bei den Erzeugerpreisen saftige 13,5%. Darin enthalten ist der kräftige Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise. Bei den Verbraucherpreisen ist der Anstieg in dieser Stärke noch nicht angekommen, sondern liegt bei 1,5% zum Vorjahr. Gegenüber September legten die Verbraucherpreise aber kräftige 0,7% zu, mithin geben die Firmen die höheren Kosten zunehmend an die Endverbraucher weiter.

Aktien
ArcelorMittal, Aegon, Areal Bank, Ergebnis Q3
Bechtle, Bilfinger, Delivery Hero, Ergebnis Q3
Daimler, Truck Kapitalmarkttag
Fielmann, HHLA, K+S, Ergebnis Q3
Merck, Siemens, Ergebnis Q3/Q4
RWE, Sixt, Ergebnis Q3

In Europa reagierten die Aktienmärkte kaum auf die unerwartet hohen Inflationszahlen aus den USA und bewegten sich größtenteils seitwärts. Der DAX gewann 0,2 Prozent, und der Euro Stoxx 50 legte 0,1 Prozent zu. Die Allianz-Aktie stieg nach starken Quartalszahlen um ein Prozent. Die Aktie von Infineon, die zwischenzeitlich mit plus 2 Prozent auf einem 20-Jahreshoch notierte, verlor schließlich 1 Prozent, obwohl das Unternehmen einen vielversprechenden Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gab. Adidas gab aufgrund anhaltender Lieferkettenprobleme und eines schwächeren Wachstums in China einen gedämpften Ausblick auf das laufende Quartal. Die Aktie war der Tagesverlierer im DAX mit einem Minus von 4 Prozent. Im SDAX sprang die Aktie von SMA Solar nach der Vorlage eines überraschend hohen Quartalsgewinns um 14 Prozent nach oben. Im Euro Stoxx 50 gehörte Ahold nach guten Quartalszahlen mit einem Kursanstieg von 4 Prozent zu den Tagesgewinnern. Medien (+1,3 Prozent) war der stärkste Sektor in Europa, während Technologie (-1,3 Prozent) unter Druck stand. In den USA kamen die Aktienmärkte erst im späteren Handelsverlauf aufgrund steigender Anleiherenditen unter Druck. Der Dow Jones sank um 0,7 Prozent, und der S&P 500 fiel 0,8 Prozent. Der Nasdaq 100 rutschte mit einem Verlust von 1,4 Prozent wieder unter die Marke von 16.000 Punkten. Der Sektor Versorger (+0,7 Prozent) war gefragt, während Energie 3,0 Prozent verlor. Die asiatischen Börsen starteten aufgrund von Inflationssorgen mit Verlusten in den Handelstag, um im Handelsverlauf wieder in die Gewinnzone zu drehen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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In China sind die Erzeugerpreise im Oktober mit einem Plus von 13,5% (Sept.: +10,7%) zum Vorjahresmonat so stark gestiegen wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise zogen im Oktober um 1,5% zum Vorjahr an, im September hatte die Inflationsrate noch bei 0,7% gelegen.

In Deutschland hat das Stat. Bundesamt eine frühere Schätzung zur Teuerungsrate im Oktober mit +4,5% bestätigt.

Die anhaltenden Lieferengpässe lassen die Wirtschaftsweisen skeptischer für die deutsche Konjunktur werden. Sie senkten ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7% (bisher: 3,1%). Für das kommende Jahr erwarten die Ökonomen jedoch einen Wachstumsschub von 4,6% (bisher: 4,0%). Die Inflationsrate sehen sie 2021 bei 3,1% und 2022 bei immerhin noch 2,6%.

Angetrieben von höheren Kosten für Energie und Nahrungsmittel sind die US-Verbraucherpreise im Okt. mit +6,2% zum Vorjahr deutlich stärker gestiegen als erwartet (Prognose: +5,8%). Auch die Kernrate lag mit +4,6% über den Erwartungen ... diese News weiterlesen!

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