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US-Notenbank: Fertig zur Wende! - Commerzbank

04.11.2021 09:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Die US-Notenbank beginnt eine geldpolitische Wende. Sie wird jeden Monat ihre Käufe von Staatsanleihen um 10 Mrd. USD reduzieren und die Käufe von Hypothekenanleihen jeweils um 5 Mrd. USD. Mit der Reduzierung wird sie noch diesen Monat beginnen. Entsprechend würden die Käufe Mitte 2022 ganz enden. Die Notenbank reagiert damit auf den kräftigen Preisanstieg. Die Faktoren, die zum Preisanstieg geführt haben, seien „vermutlich“ transitorisch, schreibt die Fed jetzt. Gleichwohl ist man der Ansicht, dass sich der Preisanstieg ab dem zweiten Quartal 2022 abschwächen werde. Die Fed ist auf dem richtigen Weg, denn die aktuellen Probleme sind angebotsseitig und können geldpolitische nicht gelöst werden.

Anleihen
Deutschland: Auftragseingänge Industrie (Sep), 8 Uhr
Norwegen: Zinsentscheidung Norges Bank, 10:00 Uhr
Großbritannien: Zinsankündigung der BoE, 13:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Wie erwartet, verkündete gestern Abend die US-Notenbank Fed den Beginn ihres Ausstiegs aus ihren milliardenschweren Wertpapierkäufen (sogenanntes „Tapering“). Grund für den Ausstieg sind die als Voraussetzung erreichten "substanziellen weiteren Fortschritte" in Richtung des Preis- und Beschäftigungsziels der US-Notenbank. Durch die seit Februar 2020 getätigten Wertpapierkäufe erhöhte sich der Wertpapierbestand der Fed um 4,2 Billionen US-Dollar und liegt jetzt bei über 8 Billionen US-Dollar. Dies entspricht 35% des US-BIP. Bevor die Fed in der Krise von 2007/09 erstmals massiv auf eine Politik der quantitativen Lockerung setzte, beliefen sich ihre Anleihebestände unter geringen Schwankungen auf rund 5% des BIP (siehe „Im Blickpunkt“). Die Renditen der US-Staatsanleihen zogen gestern an. Auch die laufende Verzinsung von Bundesanleihen erhöhte sich gegenüber dem Vortag leicht von minus 0,17% auf vorübergehend minus 0,15%. Dabei waren die Bundrenditen am Vormittag sogar gefallen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde trat nämlich am Mittwoch noch einmal Spekulationen entgegen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits 2022 ihre Leitzinsen anheben könnte – wie es einige Marktakteure erwarten. Die EZB ist seit einigen Wochen bestrebt, jegliche Zinserhöhungsspekulationen stets im Keim zu ersticken. Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor stieg im Oktober auf 66,7 Punkte (September 61,9) und erreichte damit einen neuen Rekordstand. Trotz zunehmender Störungen in den Lieferketten bleibt die US-Wirtschaft aufgrund der robusten Nachfrage weiter stark. Heute früh vermeldete die deutsche Industrie einen Anstieg der Aufträge im September von 1,3% M/M (schwächer als mit 1,8% erwartet; August: -8,8%).

Aktien
Axa, Brenntag: Ergebnis Q3
Credit Suisse, Deutsche Post: Ergebnis Q3
Enel, Evonik, Hannover Rück: Ergebnis Q3
Heidelberg Cement, ING Groep: Ergebnis Q3
Lanxess, Siemens Healthineers: Ergebnis Q3/Q4
Telefónica, Vonovia: Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienmärkte tendierten zur Wochenmitte uneinheitlich. Allerdings hielten sich die Kursverluste zumeist in Grenzen. Den größten Abschlag wies der Leitindex in Spanien (-0,8%) auf. Im Mittelpunkt des Investoreninteresses steht weiterhin vor allem die Berichtssaison. In diesem Umfeld trat der Dax auf der Stelle; er hat aber die Marke von 16.000 Punkten und somit auch das Allzeithoch bei 16.030 Punkten weiter fest im Visier. Die Aktie von Vestas büßte nach Vorlage von enttäuschenden Quartalszahlen mehr als 15 Prozent ein. Im Sog dieser Daten fielen auch die Aktien von Siemens Gamesa (-11,8%) und von Siemens Energy (-6,5%) stark. Die Aktie von Zalando gab nach Vor-lage von Ergebniszahlen um 9,5% nach. Gute Quartalsergebnisse und eine Dividendenerhöhung honorierten die Anleger bei Klöckner mit einem Aufschlag von 3,5%. Eine anhaltend hohe Inflationsrate (Oktober 2021: 20% J/J) in der Türkei sorgte für weiteren Kursdruck auf die türkische Lira. Auf europäischer Sektorenebene erzielten Technologiewerte mit durchschnittlichen Aufschlägen von 0,9% die größten Zugewinne. Am Performanceende rangierten Werte aus dem Bereich Energie, die im Schnitt 3% einbüßten. Die Leitindizes in den USA tendierten freundlicher und markierten alle Rekordhochs, nachdem die US-Notenbank signalisierte, dass sie noch „Geduld“ mit Zinserhöhungen haben werde. Auf Sektorenebene waren vor allem Werte aus dem Bereich Gebrauchsgüter gefragt (+1,8%). Tagesverlierer waren wie in Europa Energieaktien (-0,8%). Die Börsen in Asien tendierten nach den positiven US-Vorgaben zumeist ebenfalls freundlicher.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Federal Reserve (Fed) im Bericht vom 04.11.2021

Am Morgen: BMW, Klöckner, Lufthansa, Zalando und die Fed im Blickpunkt - Nord LB

Der Markit-Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor ist weiter auf Wachstumskurs. Er legte im Oktober auf 53,8 Punkte nach 53,4 Zählern im September zu, teilten die Institute unter Berufung auf ihre monatliche Unternehmensumfrage mit.

Die US-Industrie hat ihr Neugeschäft im September unerwartet gesteigert. Die Aufträge legten um 0,2% zum Vormonat zu. US-Dienstleister haben ihr Wachstumstempo im Oktober weiter verbessert. Der entsprechende ISM-Einkaufsmanagerindex stieg von 61,9 Punkten im September auf 66,7 Zähler und liegt damit deutlich im Expansionsbereich.

Rentenmarkt
Die Aussage von EZB-Chefin Lagarde, wonach es unwahrscheinlich sei, dass die Bedingungen für eine Zinsanhebung im Euro-Raum im nächsten Jahr erfüllt seien, hat die Kurse deutscher Staatsanleihen zunächst anziehen lassen. Am Nachmittag belasteten dann gute US-Konjunkturdaten. Am Ende tendierten die deutschen Staatspapiere nur wenig verändert. Erfreuliche ... diese News weiterlesen!

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