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Binect: Von der Raupe zum Digitalisierungs-Schmetterling

08.09.2021 10:37 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Binect hat die Vergangenheit als Max21 weit hinter sich gelassen. Heraus gekommen ist ein bilanziell solider Microcap mit Entwicklungspotenzial. Bild und Copyright: Funtap / shutterstock.com.

Die frühere Max21 hat eine bemerkenswerte Metamorphose vollzogen. Lange war das Unternehmen eine wenig erfolgreiche Beteiligungsgesellschaft im Bereich der Software, die teils in Existenznöte geriet, und die viele Investoren bereits abgeschrieben hatten. Doch mit einer kompletten Neuausrichtung konnte man die Gesellschaft retten. Alte Teile wurden fast komplett abgestoßen, übrig blieb nur eine, zugleich die erfolgreichste Beteiligung: Die Binect, ein Anbieter einer Plattform für die „Digitalisierung“ der Poststelle und der Dokumentenlogistik, der mittlerweile nicht nur der einzige Geschäftsbereich der börsennotierten Holding ist, sondern auch ihr Namensgeber.

An der Spitze des Neustarts von Max21 als Binect steht mit Frank Wermeyer ein Alleinvorstand, dem einige an der Börse seit seiner Berufung in den Vorstand der börsennotierten Holding im April 2019 einen exzellenten Job bescheinigen - sein aktueller Vertrag läuft noch bis März 2025, zuvor war Wermeyer seit 2016 Geschäftsführer der Binect GmbH. Aus dem einstigen Pleitekandidaten Max21 ist ein profitables und cashflow-positives Unternehmen mit Partnern wie der Deutschen Post, Francotyp-Postalia und - neu hinzu gekommen - dem Reisswolf-Konzern geworden.

Binects Wachstumspotenziale deuten sich nicht erst seit der COVID-19 Pandemie an, in der viele Unternehmen allerdings erstmals „live“ erlebten, welche Vorteile die Digitalisierung des Postverkehrs auch außerhalb pandemischer Zeiten haben kann. Das Unternehmen aus Weiterstadt erwartet für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg zwischen 15 Prozent und 20 Prozent und geht von einem nicht näher bezifferten Gewinn aus. Corona bleibt ein Unsicherheitsfaktor, aber zugleich auch nur ein temporäres Risiko. Operativ zeigt der Weg in die richtige Richtung: Jüngst konnte Wermeyer zwei bereits zuvor angekündigte Großprojekte unter Dach und Fach bringen. Weitere, größere wie kleinere, werden folgen.

Vorteil für Binect: Hat man einen Kunden - unter anderem mittelständische Unternehmen, aber zum Beispiel auch Krankenkassen - erst einmal von seinen Fulfillment-Lösungen im Bereich Dokumenten-/Output-Management und Digital Business Communication überzeugt, springen diese quasi nicht mehr ab. Das hat Gründe: Zwar geht das Onboarding neuer Kunden mit einer Implementierungszeit des Systems von rund drei Tagen flott vonstatten, allerdings gräbt sich Binect damit auch tief in die internen Abläufe beim Kunden ein - zu beiderseitigem Vorteil: Solche Kundenverbindungen halten lange und werden selten gelöst, die „Churn-Rate“ ist extrem niedrig, wie Wermeyer auf der Herbstkonferenz des Equityforums gegenüber 4investors bestätigt, zudem spart der Kunde Kosten bei Postversand, Dokumentenlogistik und anderen Ausgaben.

Binect setzt auf standardisierte Lösungen, die Skalierbarkeit und damit Marge bringen. Noch befindet sich die Gesellschaft aus Weiterstadt dabei in der Investitionsphase. Zur weiteren Verbesserung und Harmonisierung der eigenen Angebote hatte man sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung im Frühjahr 2021 mehr als 1,5 Millionen Euro von Anlegern geholt: 643.143 neue Aktien zum Bezugspreis von jeweils 2,40 Euro wurden platziert. Wermeyer betont, dass diese Investitionsphase aber nicht mehr allzu lange anhalten wird. Ab 2023 sollen die Investitionen deutlich nachlassen, was das Ergebnis von Binect deutlich entlasten kann. Ab dem Zeitpunkt wolle man zudem die Investitionen aus dem eigenen Cashflow stemmen, betont Wermeyer auf der Herbstkonferenz des Equityforums.

Neuigkeiten können Anleger zudem von den Partnerschaften der Gesellschaft erwarten. So steht ein „major release“ bei der E-Postbusiness Box an - einer Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Deutschen Post. Wann genau ist derzeit noch unklar und hängt nicht zuletzt an dem Partner, bei dem ein Projekt stets längere Entscheidungswege durchlaufen muss. Die Partnerschaft mit Reisswolf erweitert die Aktivitäten von Binect auf den Bereich des Posteingangs, eine logische Erweiterung des bisherigen Angebots. Die Zusammenarbeit sei positiv gestartet, verrät Wermeyer. Weiteren Partnerschaften, mit denen man sich neue Kunden und Aktivitätsbereiche erschließen will, ist man offen gegenüber. Auch Übernahmen zur Verbesserung der eigenen Positionierung will Wermeyer im Gespräch nicht ausschließen.

Bilanziell steht Binect solide da: Die 2020er-Bilanz weist eine Eigenkapitalquote von mehr als 81 Prozent auf, die Kapitalerhöhung Anfang 2021 hat diese Quote weiter verbessert. Das gilt ebenso für die liquiden Mittel des operativ mit einem positiven Cashflow arbeitenden Unternehmen. Zudem kann Binect weiterhin steuerliche Verlustvorträge nutzen.

An der Börse ist die Gesellschaft derweil lediglich mit etwas mehr als 12 Millionen Euro bewertet - ein echter Micro-Cap mit engem Markt, der vom Anleger entsprechende „Vorsicht“ beim Einstieg in und Ausstieg aus der Aktie erfordert. Die Marktkapitalisierung entspricht nur etwas mehr als dem einfachen Umsatz, der 2021 bei Binect reinkommen dürfte. Die nächsten News stehen zudem an: Binect will am 24. September die Halbjahreszahlen vorlegen, nachdem man bisher „nur“ vorläufige Zahlen gemeldet hat.

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