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Die EZB bleibt ihrer lockeren Geldpolitik treu - DWS

22.07.2021 16:47 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, zur EZB-Sitzung vom 22. Juli 2021: EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte hohe Erwartungen an das heutige geldpolitische Treffen geschürt, und sie hat wieder einmal geliefert. Auf Basis der neuen geldpolitischen Strategie, die am 8. Juli 2021 veröffentlicht wurde, dürften die Geldschleusen der EZB noch für lange Zeit sehr offen bleiben.

Die wesentliche Änderung ist dabei der Ausblick auf die Leitzinsen. Die Hürde für Zinserhöhungen wurde nochmals angehoben. Im Rahmen des dreijährigen Projektionszeitraums will sie nun für eine längere Phase Inflationsraten von zwei Prozent sehen, bevor sie über eine Leitzinsänderung nachdenkt. Angesichts einer Inflationsprojektion von 1,4 Prozent für 2023 bleibt es damit wohl eher beim „low for longer“.

Auch ansonsten war es ein eher dovisches Statement: Zwar werden die Risiken für die Konjunktur als weitgehend ausgeglichen angesehen, doch gleichzeitig hat Präsidentin Lagarde vor allem auf die große Produktionslücke im Vergleich zum Vorkrisenniveau hingewiesen. Auch die Unsicherheiten durch die Ausbreitung der Delta-Variante können ein Risiko darstellen. Änderungen in der Zusammensetzung des Pandemic Emergency Purchase Programmes (PEPP) oder der anderen Anleiheprogrammen wurden nicht diskutiert, dazu sei es nach Meinung von Lagarde noch zu früh. Diesbezüglich fährt die EZB eine Politik der ruhigen Hand. Diskussionen darüber dürften aber im September aufkommen.

Alles in allem verfestigt sich aber der Eindruck: Auch ein Ausstieg aus dem PEPP wird eher langsamer und mit großer Vorsicht verlaufen. Die EZB ist nicht in Eile.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der DWS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Euro - Währung im Bericht vom 22.07.2021

EZB legt mit neuer Forward Guidance Latte für Zinswende noch höher - Nord LB

Die heutige Sitzung der Europäischen Zentralbank stand wie erwartet ganz im Zeichen der Anfang Juli beschlossenen neuen geldpolitischen Strategie. Normalerweise wäre das Treffen der Notenbanker im Juli als typische Übergangssitzung zwischen Juni und September ohne große Neuigkeiten verlaufen. Mit der neuen geldpolitischen Strategie standen nun jedoch mehr als nur redaktionelle Änderungen an der Forward Guidance an, worauf EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor knapp zwei Wochen in Venedig orakelnd und etwas bedeutungsschwanger hingewiesen hatte.

Erwartungsgemäß haben die Währungshüter mit dem heutigen Beschluss ihren bisherigen sehr expansiven geldpolitischen Kurs bekräftigt. Unverändert bleiben die EZB-Leitzinsen sowie die wichtigsten Parameter des Anleihekaufprogramms Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) und des APP. Das Tempo der Nettoankäufe im Rahmen des PEPP bleibt im laufenden Quartal signifikant höher als während der ersten Monate des Jahres. ... diese News weiterlesen!

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