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Die Debüt-Anleihe der NGEU mit zehnjähriger Laufzeit ist stark gefragt - Commerzbank

16.06.2021 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bis 2026 will die Kommission für NGEU rund 800 Mrd. Euro bei Anlegern einsammeln, um Krisenhilfen für einzelne EU-Länder zu finanzieren. Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Gestern nahm die EU-Kommission erstmals Mittel zur Finanzierung des Wiederaufbaupakets Next Generation Europe (NGEU) am Kapitalmarkt auf. Die Anleihe stieß unter Investoren mit über 142 Mrd. Euro auf eine sehr hohe Nachfrage. Aufgrund dieses Ansturms wurde das Emissionsvolumen von zunächst geplanten 10 Mrd. auf 20 Mrd., Euro verdoppelt und der Risikoaufschlag von Mid-Swap +1 Basispunkt (BP) auf Mid-Swap -2 BP reduziert. Der Kupon der bis zum 4. Juli 2031 laufenden Anleihe beträgt 0%. Bis 2026 will die Kommission für NGEU rund 800 Mrd. Euro bei Anlegern einsammeln, um Krisenhilfen für einzelne EU-Länder zu finanzieren.

Anleihen
Großbritannien: Verbraucherpreise (Mai), 08:30 Uhr
USA: Importpreise (Mai), 14:30 Uhr
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Mai), 14:30 Uhr
USA: Zinsentscheid der Fed, 20:00 Uhr

Die Rentenmärkte tendierten gestern anfänglich noch freundlich. Bundesanleihen waren noch von der hohen Nachfrage mit 142 Mrd. Euro nach der ersten EU-Anleihe zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds (Next Generation) beflügelt. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 10 Jahren. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Volumen auf 20 Mrd. Euro aufgestockt (siehe dazu auch „Im Blickpunkt“). Gegen Mittag trübte sich die Stimmung bei Staatsanleihen aber wieder ein. In den USA fielen die Konjunkturdaten gestern gemischt aus. Die US-Einzelhandelsumsätze gingen im Mai um 1,3% M/M zurück, stärker als erwartet. Der Rückgang folgt aber einer raschen Erholung. Außerdem wurden die Werte der beiden Vormonate deutlich nach oben korrigiert. Die Umsätze liegen damit 18% über dem Vorkrisenniveau. Die Daten sind vor allem auf einem deutlichen Rückgang der Automobilkäufe (-3,7% M/M) zurückzuführen. Ohne Automobile sanken die Umsätze lediglich um 0,7% M/M. Wir rechnen damit, dass der Private Konsum im 2. Quartal in den USA um annualisiert 10% angestiegen sein dürfte. Die US-Erzeugerpreise legten im Mai erneut stärker als erwartet zu. Sie erhöhten sich um 0,8% M/M bzw. 6,6% J/J (nach +0,6% M/M bzw. 6,2% J/J). Auch die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise stieg um 0,7% M/M bzw. 4,8% J/J an. Die US-Industrieproduktion legt im Mai um 0,8% M/M überraschend deutlich zu. Trotzdem hat die Gesamtproduktion in den USA noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Heute werden die Ergebnisse der Fed-Sitzung bekannt gegeben. Interessant ist, ob die US-Notenbanker über einen Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik diskutiert haben.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem bereits am Vortag die frühen Kursgewinne vor allem im Dax 30 nicht durchgehalten werden konnten, zeigten sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen auch am Dienstag nur im frühen Handel kauffreudig. Bereits zur Mittagszeit zeigte der Trend dann wieder abwärts. Immerhin konnten die meisten Indizes mit leichten Gewinne schließen. Vor der Sitzung der US-Notenbank am heutigen Mittwoch bleiben somit die Anleger eher zurückhaltend. Im Fokus standen die Aktien der Luftfahrtindustrie. Nachdem sich die EU und die USA auf einen Kompromiss im langjährigen Streit um Strafzölle wegen Subventionen für Boeing und Airbus geeinigt haben, wurde so ein Handelskonflikt entschärft. Zusätzliche Impulse gab es durch eine positive Studie für Flugzeugbauer durch ein Analysehause. So standen im deutschen Leitindex die Aktien von MTU (+1,8%) mit an der Spitze der Performanceliste. Im EuroStoxx 50 konnten die Titel von Airbus (+0,7%) zulegen. Unter den Branchen im Euroraum standen insbesondere Grundstoffe (-2,9%, fallende Metallpreise) sowie Reise & Freizeit (-1,7%) unter Abgabedruck. Dagegen setzen Haushaltsgüter (+0,7%) ihren seit Anfang des Quartals sehr starken Trend weiter fort. Positiv präsentierten sich auch Versicherer und der Chemiesektor (jeweils +0,8%). An der Wall Street tendierten alle Indizes leicht schwächer. Positiv entwickelten sich angesichts der weiter steigenden Ölpreise vor allem die Energiewerte. So standen die Aktien von Exxon (+3,6%) und Occidental Petroleum (+3,3%) weit oben auf dem Kurstableau des marktbreiten S&P 500. Die Titel von Boeing (+0,6%) verbuchten ein ähnliches Plus wie die des Wettbewerbers Airbus Group. BiotechWerte (Biogen: -2,5%) wiesen in der Breite eine deutliche Abwärtstendenz auf. Auch die asiatischen Börsen entwickelten sich heute Morgen in der Breite schwächer. Die europäischen Märkte werden unverändert erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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