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EZB will Käufe im Rahmen von PEPP in den nächsten Monaten deutlich erhöhen - Commerzbank

12.03.2021 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die EZB hat zwar keine neuen geldpolitischen Maßnahmen beschlossen, will aber Käufe im Rahmen des Corona-Kaufprogramms PEPP während des nächsten Quartals deutlich erhöhen. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Nach dem Anstieg der Inflationserwartungen und Renditen mittlerer und längerer Staatsanleihen im Euroraum war mit Spannung die Einschätzung der Inflationsentwicklung nach der Coronapandemie von der EZB erwartet worden. Die Notenbank rechnet zunächst nur mit einem vorübergehend höheren Verbraucherpreisanstieg im Euroraum. So wurde die Inflationsprognose für dieses Jahr von 1,0% auf 1,5% zwar deutlich nach oben genommen. Für 2022 rechnet sie aber nach wie vor mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von nur 1,2% und 2023 von 1,4%. Den grundsätzlichen Preisauftrieb sieht die EZB nach wie vor gedämpft und weiterhin unter dem EZB-Ziel. Ihre Wirtschaftsprognosen veränderte sie dagegen kaum. Für dieses Jahr wird ein Wachstum von 4,0% (vorher 3,9%) erwartet, 2022 von 4,1% (vorher 4,2%). 2023 wird dann mit einem deutlich geringeren Wachstum von 2,1% gerechnet. Die EZB hat zwar keine neuen geldpolitischen Maßnahmen beschlossen, will aber Käufe im Rahmen des Corona-Kaufprogramms PEPP während des nächsten Quartals deutlich erhöhen. Sie reagiert damit auf den Renditeanstieg der letzten Wochen. Der EZB-Rat wird die Käufe flexibel mit dem Ziel durchführen, eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen zu vermeiden. Mehrmals in der Pressekonferenz betonte EZB-Chefin Lagarde, dass der Erhalt günstiger Finanzierungsbedingungen entscheidend bleibt. Allerdings betreibe die EZB keine Kontrolle der Renditekurven. Die Wertpapierkäufe im Rahmen des Programms APP bleiben bei monatlich 20 Mrd. Euro, nach Beendigung des PEPP könnten sie aber wieder erhöht werden. Die Staatsanleihen im Euroraum reagierten überwiegend mit Kursgewinnen. Die Spreads der Staatsanleihen der Euro-Peripherie gingen weiter zurück.

Anleihen

Großbritannien: Industrieproduktion (Jan), 08:00 Uhr
Großbritannien: BIP, monatlich (Jan), 08:00 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Jan), 11:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Feb), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertr., Michigan (Mrz), 16:00 Uhr

Die Europäische Zentralbank hält an ihrer Anleihekaufprogrammen fest und hat gestern das Gesamtvolumen der geplanten Käufe nicht geändert, die Zentralbank wird aber die nächsten drei Monate die Käufe vorübergehend „signifikant“ erhöhen (siehe „Im Blickpunkt“). Offenbar gab es im geldpolitischen Rat kein einstimmiges Votum darüber, was „signifikant“ bedeutet. Im Februar hat die EZB über das zusätzliche Corona-Kaufprogramm PEPP Anleihen im Umfang von 60 Mrd. Euro erworben. Zu Beginn der Pandemie waren es 100 Mrd. Euro. Angeblich habe sich der geldpolitische Rat auf eine Zielmarke geeinigt, aber vereinbart, diese nicht zu veröffentlichen. Die EZB sieht keine Inflationsrisiken, wie den Projektionen zu entnehmen ist. Für 2021 erwartet sie 1,5% Inflation und für 2022 nur 1,2%. Die schwache Nachfrage, die geringe Auslastung, niedrige Lohnzuwächse und aktuell die Aufwertung des Euro, werden die Inflation begrenzen, was wiederum die extrem expansive Geldpolitik rechtfertigt. Vor allem am Nachmittag strebten die Renditen nach oben. Die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen legten 6 Basispunkte auf 1,58% zu und jene von Bundesanleihen stieg nach der Zinsentscheidung auf -0,31%. Einige Marktteilnehmer hatten wohl doch eine klarere Reaktion der EZB erhofft. In den USA hat sich die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld wie erwartet etwas verringert – die 712.000 Neuanträge zeigen aber, dass die Arbeitsmarktlage weiterhin sehr instabil ist. Die Anzahl der fortlaufenden Zahlungen sinkt freilich kontinuierlich: Lag sie vor vier Wochen noch bei 4,59 Mio. fiel sie bis zum 28. Februar auf 4,14 Mio.

Aktien

Deutsche Bank, Deutsche Börse, Geschäftsbericht
RTL, Jahreszahlen

Die freundliche Tendenz der Vortage setzte sich an den meisten europäischen Börsen auch am gestrigen Handelstag fort. Die relevanten Leitindizes wiesen Gewinne von bis zu 0,8% (Spanien, Italien) auf. Im Mittelpunkt des Interesses der Anleger stand vor allem die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die Währungshüter der EZB sagten, dass sie das Tempo der Anleihekäufe in den kommenden Wochen und Monaten erhöhen wollen, um dem deutlichen Renditeanstieg entgegenzuwirken. Die Rendite der 10jährigen deutschen Bundesanleihe fiel gestern deutlich auf -0,34%. Demzufolge gerieten v.a. Finanzwerte wie die Deutsche Bank (-1,6%) unter Druck, wohingegen Immobilienwerte wie Vonovia (+0,9%) oder Deutsche Wohnen (+0,4%) zulegen konnten. Der Dax erzielte mit 14.595 Punkten ein neues Rekordhoch und schloss mit einem Plus von 0,2%. Tagesverlierer waren die Aktien von Bayer (-3,7%) und von BMW (-3,5%). Beim bayerischen Autobauer hatten einige Anleger von der Präsentation der Geschäftszahlen offenbar etwas mehr erwartet. Die Aktie von Delivery Hero legte als Tagesgewinner um 3,9% zu. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Werte aus den Bereichen Reise & Freizeit sowie Technologie gefragt, die im Schnitt um 2,5% bzw. um 2,3% kletterten. Am Ende der Performanceskala rangierten Bankaktien mit durchschnittlichen Einbußen von 1,6%. Die US-Börsen tendierten freundlich. Der Dow Jones-Index markierte mit 32.661 Punkten ein Rekordhoch. IT-Werte erholten sich weiter. Auf Sektorenebene legten sie als Tagesgewinner im Schnitt um 2,1% zu. Finanzwerte verzeichneten dagegen durchschnittliche Verluste in Höhe von 0,3%. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index gewann 1,7%. Auch A-Aktien in China legten im Schnitt um rd. 0,5% zu. Happy Weekend!

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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