Am Morgen: Aurubis, Deutsche Bank und British American Tobacco im Fokus - Nord LB Kolumne

In China sind die Verbraucherpreise im November überraschend zurückgegangen. Der Verbraucherpreisindex (VPI) sank um 0,5% (Okt.: +0,5%) im Jahresvergleich. Der erste Rückgang seit Okt. 2009 war hauptsächlich auf die volatilen Lebensmittelpreise (-2%) zurückzuführen. Die Kerninflation - ohne Nahrungsmittel- und Energiekosten - blieb im vergangenen Monat mit +0,5% unverändert gegenüber Oktober.

Die deutschen Ausfuhren sind trotz der zweiten Corona-Welle in vielen Ländern im Oktober gestiegen, allerdings in abgeschwächter Form. Die Exporte wuchsen um 0,8% zum Vormonat und damit zum sechsten Mal in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Volkswirte hatten mehrheitlich mit einem höheren Wert gerechnet. Im Vergleich zum Februar waren die Ausfuhren trotz der Aufholphase noch um 6,8% niedriger. Von Januar bis Oktober blieben die Exporte mit -11,2% auf 992,1 Mio. EUR weit unter dem Vorjahresergebnis. Die Importe wuchsen im Oktober mit +0,3% ebenfalls den sechsten Monat in Folge, blieben allerdings auch unter den Erwartungen der Ökonomen.

Rentenmarkt
Die Hoffnung auf einem Kompromiss mit Ungarn und Polen im EU-Finanzstreit und das geplante Treffen zum Brexit zwischen Johnson und von der Leyen hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen marginal gedrückt. Vor dem Hintergrund des Stimmungsumschwungs am Aktienmarkt haben US-Staatsanleihen anfängliche Verluste etwas eingrenzen können.

Aktienmarkt
Die erhöhte Wahrscheinlichkeit auf eine Einigung beim neuen US-Corona-Hilfspaket hat den deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte beflügelt. Die Gewinne konnten jedoch meist nicht gehalten werden. DAX +0,47%, MDAX -0,11%, TecDAX -0,72%. Covestro gewannen nach einer Prognoseanhebung 4,97%.

Nach einem starken Start haben die Anleger an der Wall Street Gewinne mitgenommen. Dow Jones -0,35%, S&P-500 -0,79%, Nasdaq-Comp. -1,94%. Der Nikkei-225 schloss 0,23% leichter bei 26.756 Punkten.

Unternehmen
Aurubis hat den operativen Vorsteuergewinn (EBT) im abgelaufenen Geschäftsjahr (30.09.) trotz Corona-Krise auf 221 (192) Mio. EUR gesteigert und dabei von einem starken Recyclinggeschäft und einer hohen Kupfernachfrage aus China profitiert. Zusätzlich wirkte sich das seit einiger Zeit laufende Sparprogramm positiv auf die Gewinnsituation aus. "Wir sind im abgelaufenen Geschäftsjahr robust durch die Krise gekommen", sagte Vorstandschef Harings. Die Aktionäre sollen eine auf 1,30 (1,25) EUR je Aktie erhöhte Dividende bekommen. Für das Geschäftsjahr 2020/21 rechnet Aurubis mit einer weltweit wieder anziehenden Kupfernachfrage und prognostiziert einen op. Vorsteuergewinn in einer Spanne zwischen 210 und 270 Mio. EUR.

Die Deutsche Bank verschärft ihren Sparkurs und will bis 2022 die Kosten auf 16,7 Mrd. EUR drücken, bisher standen 17 Mrd. EUR im Raum. Einsparungen erhofft sich die Bank unter anderem durch Erneuerungen in der IT. Außerdem habe die Corona-Krise weiteres Einsparpotenzial deutlich gemacht – vor allem mit Blick auf Büroraum und Reisen, erklärte CEO Sewing. "Wir sehen uns weiterhin auf einem guten Weg, unser Renditeziel für 2022 zu erreichen", hieß es weiter. Das Institut rechnet mit einer Eigenkapitalrendite (RoTE) von 8%. Die Ertragspläne für 2022 blieben dabei weitgehend unverändert, sagte Sewing weiter.

British American Tobacco wurde von den Corona-Beschränkungen weniger stark getroffen als befürchtet. Der Tabakkonzern erwartet in diesem Jahr daher ein Umsatzplus am oberen Ende der Prognosespanne von 1 bis 3%. Das Wachstumsziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie im mittleren einstelligen Bereich wurde bestätigt.

Devisen
Der Euro tendierte nach einem freundlichen Start schwächer. Auslöser waren negativ aufgenommene Aussagen von Premierminister Johnson vor den Brexit-Verhandlungen mit der EU.

Öl / Gold
Die Ölpreise profitierten zunächst von einer Annäherung der Parteien im Streit um ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. Dann aber haben deutlich gestiegene US-Rohöllagerbestände die Notierungen am Nachmittag unter Druck gebracht. Gold konnte den Aufwärtstrend der letzten beiden Tage nicht fortsetzen und ging leichter aus dem Handel.

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