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Aktienmarkt: Keine klaren Tendenzen - Börse München Kolumne

21.09.2020 10:09 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Chef der Börse München: „Zu Beginn der Handelswoche könnten die Titel von Shop Apotheke und Wacker Chemie eine gesteigerte Aufmerksamkeit der Märkte erfahren, beide steigen dann in den MDax auf.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Alle Augen auf die Fed: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche ohne einheitliche Tendenz präsentiert. Beherrschendes Thema war die Ratssitzung der US-Notenbank Fed. In deren Vorfeld hielten sich etliche Anleger zurück, auf die Ergebnisse reagierten die Markteilnehmer dann vielfach mit Enttäuschung. Die Fed hatte angedeutet, den Leitzins für die nächsten Jahre auf dem aktuellen Niedrigstniveau zu belassen. Zudem hatte Fed-Chef Jerome Powell eine Ausweitung der staatlichen Hilfen zur Bewältigung der Corona-Krise gefordert. Über ein neues Konjunkturpaket herrscht aber Streit zwischen der US-Regierung und den Demokraten, die Verhandlungen hier stocken. Dies drückte auch auf die Stimmung an den Märkten.

Der deutsche Aktienindex (Dax) sank im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 13.116,25 Punkte. Der MDax legte dagegen um 0,6 Prozent auf 27.512,91 Zähler zu. Für Aufregung sorgte in der vergangenen Woche der Indexwert Grenke. Ein selbsternannter Analysedienst hatte dem Leasing-Unternehmen unter anderem Bilanzfälschung vorgeworfen, etliche Anleger zogen Parallelen zum Fall Wirecard, der Kurs von Grenke brach ein. Dass der Analysedienst selbst auf fallende Kurse des Leasinganbieters gesetzt hatte, irritierte die Investoren wenig, Erklärungen von Grenke, die Vorwürfe seien haltlos, halfen kaum: Auf Wochensicht betrug das Kursminus fast 40 Prozent. Der TecDax legte im Wochenvergleich um 1,6 Prozent auf 3.118,02 Punkte zu. Der m:access All-Share rückte um 0,3 Prozent vor auf 2.890,09 Zähler.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche leicht angezogen. Auftrieb kam einerseits von einigen schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten, andererseits von einer zeitweiligen Verunsicherung der Anleger in Bezug auf das Verhältnis zwischen den USA und China. Die mit Spannung erwartete Ratssitzung der Fed blieb dagegen ohne anhaltende, direkte Folgen für die Notierungen der Bundespapiere. Im Wochenvergleich reduzierte sich die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe von -0,48 auf -0,49 Prozent. Die Umlaufrendite ging von -0,48 auf -0,50 Prozent zurück.

An den US-Aktienbörsen hat ein schwacher Wochenausklang die Bilanz getrübt. Am Freitag belastete der politische Streit um ein weiteres Corona-Konjunkturpaket die Märkte, zudem flammten Sorgen in Bezug auf die Beziehungen zwischen den USA und China wieder auf. Der Dow-Jones-Index stand zu Handelsschluss bei 27.657,42 Punkten und damit minimal unter seinem Vorwochenschlussstand. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank im Wochenvergleich um 0,6 Prozent auf 3.319,47 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gab 1,4 Prozent ab auf 10.936,98 Zähler.

Ausblick

Eine klare Tendenz an den deutschen Aktienbörsen sehen die meisten Beobachter auch für die aktuelle Woche nicht. Vielmehr wird allgemein auf die „Stimmungslage“ verwiesen – von dieser dürfte abhängen, wie die Wochenbilanz letztlich aussehen wird. Dabei steht zum einen die abgefragte Stimmung von Entscheidungsträgern und Konsumenten im Fokus. In den kommenden Tagen werden unter anderem Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA sowie der Geschäftsklimaindex und das Verbrauchervertrauen aus Deutschland veröffentlicht. Allerdings werden auch hier keine einheitlichen Ergebnisse prognostiziert. Zum anderen dürfte aber auch die Stimmung der Anleger eine bedeutende Rolle spielen. Dabei geht es unter anderem darum, ob diese sich inzwischen mit der Corona-Krise arrangiert haben oder ob die steigenden Infektionszahlen weltweit doch zu neuen Ängsten vor den wirtschaftlichen Folgen möglicher Gegenmaßnahmen führen werden. Ebenfalls stimmungsbildend könnte sich die weitere Entwicklung in den US-amerikanisch-chinesischen Beziehungen auswirken. Und auch die Themen Brexit und US-Präsidentschaftswahl könnten wieder wichtiger werden, je näher diese Ereignisse rücken.

Von Seiten der Wirtschaftsdaten gibt es in dieser Woche neben den bereits erwähnten Stimmungsbarometern nur wenige potenziell marktbewegende Veröffentlichungen. Zu diesen zählen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA und Daten zum dortigen Immobilienmarkt.

Zu Beginn der Handelswoche könnten die Titel von Shop Apotheke und Wacker Chemie eine gesteigerte Aufmerksamkeit der Märkte erfahren, beide steigen dann in den MDax auf.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag. 21.09.: Chicago Fed Nationaler Aktivitätsindex (USA)
Dienstag, 22.09.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Verkäufe bestehender Häuser in den USA
Mittwoch, 23.09.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Markit PMI Gesamtindex (USA); Immobilienpreisindex für die USA
Donnerstag, 24.09.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Verkäufe neuer Häuser in den USA
Freitag, 25.09.: Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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