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Deutsche Inflationsrate wegen Coronakrise und Mehrwertsteuersenkung sehr niedrig - Commerzbank Kolumne

01.09.2020 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Im Zuge der Coronakrise gingen die Inflationsraten global deutlich zurück. In Deutschland sank sie im Juli auf minus 0,1% J/J; im August stieg sie wieder minimal auf 0,0% J/J an. Neben der allgemeinen Nachfrageschwäche war vor allem die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland zum 1. Juli für die schwache Teuerung verantwortlich. Dabei wurde die Steuersenkung, wie zu erwarten war, nicht gänzlich weitergegeben. Nach Berechnungen des deutschen Bundesamtes hätte eine vollständige Weitergabe der Steuersenkung an die Verbraucher einen stärkeren Rückgang der Verbraucherpreise um 1,6% verursacht. Im Januar dürfte die Inflationsrate wieder deutlich nach oben springen, denn dann wird die Mehrwertsteuersenkung wieder rückgängig gemacht.

Anleihen

Japan: Arbeitslosenquote (Jul), 1:30 Uhr
China: Einkaufsmanagerindex, Caixin (Aug), 3:00 Uhr
Deutschland: Arbeitslosenquote (Aug), 9:55 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Aug), 10:00 Uhr
USA: ISM-Index (Aug), 16:00 Uhr

In China deutet der heute Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (CAIXIN) für die Industrie auf ein beschleunigtes Wachstum hin – der Index stieg von 52,8 Punkten im Juli auf 53,1 Punkte im August. Der amtliche Index hatte dagegen gestern für die Industrie ein konstant niedriges Tempo gezeigt. Höheres Wachstum zeigt dieser Index für den Dienstleistungsbereich (55,2 Punkte). Offenbar profitiert die chinesische Wirtschaft von der globalen Wiederbelebung. In Japan konnte die Industrieproduktion im Juli zwar kräftig um 8% zum Vormonat gesteigert werden, insbesondere die Industrie leidet aber noch unter den Coronafolgen, denn im Vergleich zum Vorjahr liegt man noch 16,1% zurück. Dank der Mehrwertsteuersenkung Anfang Juli ist der Preisauftrieb in Deutschland zum Stillstand gekommen. Im August hat sich bei den Verbraucherpreisen das Niveau im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Die monatlichen Rückgänge im Juli und August hielten sich aber mit 0,5% bzw. 0,1% im Vergleich zum Vormonat jeweils sehr in Grenzen. Trotz der moderaten Inflation in Deutschland und auch in den USA stehen die Kurse von Bundesanleihen und US-Staatsanleihen seit Anfang August unter Druck. Für die USA dürfte gelten, dass die bereits angestiegenen Inflationserwartungen nun nach und nach für höhere Kapitalmarktzinsen sorgen. Deutlich wird das auch daran, dass sich der Zinsabstand zwischen den Anleihen mit einer kurzen Laufzeit von zwei Jahren und einer langen Laufzeit von 10 Jahren in den letzten Wochen um 20 Basispunkte vergrößert hat. Die Bundesanleihen dürften von dieser Bewegung mit gezogen werden. Die Dollarschwäche passt ebenfalls in dieses Bild.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Zum Wochenauftakt hatten gute Konjunkturdaten aus China zunächst die Anleger optimistisch gestimmt, doch dann drehten EuroStoxx50 und Dax 30 am Nachmittag ins Minus. Letztendlich schloss der Dax30 bei 12.945 Punkten (-0,7%) und der EuroStoxx50 gab um 1,3% nach. Sonderbewegungen in Europa brachte das Fusionskarussell mit sich: So bietet der französische Entsorger Veolia Environment dem Energiekonzern Engie für dessen knapp 30%ige Beteiligung an Suez Environmental 15,50 EUR/Aktie bzw. 2,9 Mrd. EUR. Der Suez-Kurs sprang auf 14,51 EUR (+18,5%), Veolia stieg um 5,7% und Engie führte den EuroStoxx 50 mit +4,7% an. Das Schlusslicht im EuroStoxx 50 war mit -5,7% BBVA. Generell litten Finanzwerte. Im deutschen Leitindex lag Dt. Bank (-3,1%) hinten, während HeidelbergCement (+1,1%) den Dax anführte, gefolgt von Bayer und RWE (je +0,9%). Der MDax verlor leicht (-0,3%). Gea Group stach mit +2,8% positiv hervor. Am Ende der Skala stand Airbus mit -3,5%. Der marktbreite Stoxx Europe 600-Index gab auch tendenziell nach (-0,6%). Gut halten konnten sich lediglich Gesundheitstitel (+0,2%) und Versorger (+0,1%), während sich Finanztitel und Technologiewerte (mit je -1,1%) den letzten Rang teilten. An den US-Börsen legte der Dow Jones eine Verschnaufpause ein (-0,3%). Bei Apple und Tesla wurden Aktiensplits wirksam (aus 1 wurden 4 bzw. 5). Beide Werte sind weiter im Aufwind: Apple (+3,4%) als Spitzenreiter im Dow Jones und Tesla (+12,6%) im Nasdaq 100, der abermals einen neuen Rekord mit 12.111 Punkten (+1%) einfuhr. Der marktbreite S&P 500 konnte sich nicht ganz behaupten (-0,2%). Versorger waren die beste Branche (+0,3%). Asiens Börsen zeigten keine großen Veränderungen. Der Nikkei 225 trat auf der Stelle, Chinas Festlandaktien (CSI 300-Index) steigen nur leicht, während der HangSeng leicht verliert. Der Dax dürfte heute weiter um die 13.000 Punkte-Marke pendeln.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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