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EZB Ratssitzung vom 16. Juli: Passt schon, andernfalls gibt´s mehr - DWS Kolumne

16.07.2020 17:32 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat geliefert und die Erwartungen erfüllt. Da diese an die heutige Sitzung gegen Null tendierten, fiel ihr das nicht schwer. Letzten Monat wurde mit der Aufstockung und Verlängerung des „Pandemic Emergency Purchase Programme“ (PEPP) das große geldpolitische Paket geliefert, welches diesmal lediglich bestätigt wurde. Viel mehr war nicht, auch nicht in der bisweilen für Überraschung sorgenden Pressekonferenz. Der Hinweis von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass sie in ihrem Basisszenario nunmehr von der Umsetzung des PPP in vollem Volumen ausgehe (ohne dies vom weiteren Konjunkturverlauf abhängig zu machen), war da schon der unspektakuläre Höhepunkt.

Dennoch zeigt die EZB sich erfreut, dass die Konjunktur ihren Tiefpunkt überwunden hat, auch wenn der Ausblick weiter mit einer sehr hohen Unsicherheit behaftet sei. Ob das bisherige Maßnahmenpaket Anpassungen bedarf, ließ die EZB erst einmal offen, doch ihre Präferenz dürfte weiter klar sein: Im Zweifel wird geldpolitisch nachgelegt, der "easing bias" bleibt bestehen. Dabei liegt jetzt zunehmend ein Fokus auf den finanziellen Rahmenbedingungen („financial conditions“). Sie sollten weiterhin günstig bleiben, denn trotz der Erholung der Kapitalmärkte in den letzten Wochen haben sie das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Der geplante EU-Wiederaufbaufonds, mit dem wir fest rechnen, dürfte vor allem der Peripherie zu Gute kommen. Dennoch sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie so gravierend, dass die geldpolitische Unterstützung der EZB längerfristig benötigt wird. Dem dürfte die Notenbank weiter nachkommen.

Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der DWS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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Die Europäische Zentralbank (EZB) behält ihre Geldpolitik bei und nimmt keine Änderung vor. Das Fazit zur heutigen Zinssitzung der EZB lautet: Es war eine «normale» Zinssitzung. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde reflektierte die bisherige Geldpolitik und erwähnte die bestehenden hohen Unsicherheiten. Der erste Brand nach Ausbruch der Corona-Pandemie ist gelöscht. Jetzt beginnt die zweite Phase: Aus dem Schwelbrand darf kein neues Feuer mehr erwachen.

Lagarde machte deutlich, dass nun vor allem die Politik gefragt sei. Der weitere wirtschaftliche Verlauf hänge auch davon ab, ob der 750 Mrd. Euro schwere Wiederaufbaufonds der EU geschaffen wird. Insgesamt war der Tonfall weniger pessimistisch als in den vergangenen Monaten. Die Lockerung der Eindämmungsmassnahmen hellte auch die trübe Stimmung in den Fluren des EZB-Gebäudes auf.

Nach all den schwierigen Monaten war es heute eine wohltuende Sitzung. Es gab Zeit zur Reflexion. Es geht darum, die eingeführten ... diese News weiterlesen!

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