Rasante Zunahme von E-Commerce in China - Commerzbank Kolumne

Zwischen 2015 und 2019 verdoppelte sich der Anteil des Onlinehandels an den chinesischen Einzelhandelsumsätzen von 12% auf über 25%. Der Lockdown infolge der Corona-Pandemie sollte zu einer weiteren kräftigen Steigerung des E-Commerce geführt haben. Dank Live-Streaming-Produktshopping, dem steigenden Onlineangebot von frischen Lebensmitteln sowie der höheren Nutzung des direkten Zugangs der Konsumenten zum Hersteller dürfte sich dieser Trend weiter fortsetzen.

Anleihen

China: Verbraucherpreise (Jun), 03:30 Uhr
Deutschland: Handelsbilanz (Mai), 08:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Der Goldpreisanstieg nahm gestern wieder an Dynamik zu. Nachdem er spielend die Marke von 1.800 USD je Feinunze übersprang, stieg er auf fast 1.820 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2011. Grund dafür sind weitere Stützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken. Von weiteren Zinssenkungen würde auch der Goldpreis profitieren. In den letzten 3 Monaten sind die Goldbestände börsennotierter Gold-ETFs um knapp 30% auf Rekordbestände angestiegen. In den USA signalisierten Vertreter der US-Notenbank Fed Bereitschaft für weitere Krisenmaßnahmen. So erklärte der stellvertretende Vorsitzende Richard Clarida am Dienstagabend, dass die Fed ihre Maßnahmen ausweiten würden, falls es notwendig werde. Konkret sprach er von einer stärkeren Forward Guidance (Zinsversprechen) und einer Ausweitung der Wertpapierkäufe. Zunehmend bereitet die Coronapandemie den US-Notenbankern Sorgen. So wird befürchtet, dass die Krise länger dauern und die Wirtschaft stärker in Mitleidenschaft ziehen könne, als bisher erwartet. EZB-Chefin Lagarde deutete gestern dagegen eine abwartende Haltung an. Sie betonte, dass die EZB so viel getan hat, dass es genug Zeit gäbe, die Wirtschaftsdaten sorgfältig zu bewerten. Nächsten Donnerstag findet die nächste EZB-Ratssitzung statt. Es wird nicht erwartet, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockert. Erst in der Sitzung am 4. Juni hat sie ihr Kaufprogramm um 600 Mrd. Euro auf 1.350 Mrd. Euro ausgeweitet. Heute findet eine Videokonferenz der EuroGruppe statt. Wahrscheinlich steht auch der EU-Wiederaufbaufonds zur Debatte, der auf dem EU-Gipfel Mitte Juli beschlossen werden soll. Der Euro stieg gestern kräftig an und erreichte die Marke von 1,1350 US-Dollar

Aktien

Südzucker, detaillierte Q1-Zahlen
Walgreens Boots Alliance, Ergebnis Q3

Zur Wochenmitte haben die europäischen Aktienbörsen die Kursavancen vom Handelsstart am Montag wieder aufgezehrt. Ohne neue Kurstreiber richtet sich aktuell die Aufmerksamkeit wieder stärker auf die vor allem in den USA steigenden Infektionszahlen. Am deutschen Aktienmarkt stemmten sich neben dem Versorger RWE (+1,1%) die Titel der Deutschen Post (+0,7%) gegen den allgemein schwachen Kurstrend. Der Logistikkonzern hatte gute Vorabzahlen vorgelegt und blickt inzwischen auch wieder mit mehr Zuversicht auf den Geschäftsverlauf in diesem Jahr. Die Branchen im EUROSTOXX 600 wiesen eine ähnliche Entwicklung auf wie am Vortag: Einzig Versorger (+0,2%) wiesen keine Verluste auf. Am stärksten war der Kursdruck bei Banken (-2,1%) und Automobilen (-2,0%). Eindeutig schwächste Einzeltitel im enger gefassten EUROSTOXX 50 waren die Papiere von Nokia (-8,1%), nachdem eine Investmentbank ihre Kaufempfehlung für den finnischen Netzwerkausrüster gestrichen hatte. Auch hier stand mit Enel (+1,4%) ein Versorger an der Spitze der Performanceliste. An der Wall Street behielten nach zwischenzeitlichem Abgabedruck letztendlich die Optimisten die Oberhand. Vor allem Technologiewerte zogen erneut kräftig an und bescherten dem Nasdaq 100 ein Plus von 1,4%. Die Aktien von Apple (+2,3%) erklommen ein neues Rekordhoch und gehörten so zu den Spitzenwerten im Dow Jones. Neben den starken ITTiteln (+1,6%) konnten vor allem Finanzen (+1,1%) und Kommunikation (+0,9%) zulegen, schwächer tendierten insbesondere Grundstoffe (-1,5%). Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen in der Breite freundlicher. Auch Europa wird wieder fester eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!