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Euro - Währung

Auf die EZB ist Verlass: sie liefert - DWS Kolumne

04.06.2020 18:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Auch wenn die Markterwartungen noch so hoch sein mögen, so gelingt es der EZB immer wieder, für Überraschungen zu sorgen. Das war unter Draghi so und auch auf die neue EZB-Präsidentin Lagarde ist Verlass. Wie sich heute wieder einmal zeigt, bleibt die EZB ein verlässlicher Partner für die Kapitalmärkte. Europas Notenbank sorgt für Unterstützung, wann und wo immer der Schuh drückt. Angesichts der Tiefe der Rezession in der Eurozone, die nach Schätzungen der Zentralbank in diesem Jahr zu einem Rückgang des BIP um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zu einer mäßigen Erholung um 5,2 Prozent im kommenden Jahr führen sollte, sah sich die EZB wohl zu diesem großen „Schluck aus der Pulle“ genötigt. Dazu trug wohl bei, dass auch die Inflationsraten weiter deutlich unter der 2-Prozentmarke bleiben dürften. Ziel ist es, und das hat Lagarde vielfach wiederholt, vor allem die finanziellen Rahmenbedingungen wieder zu verbessern. Diese sind für die konjunkturelle Erholung essentiell. Dazu ist nach Ansicht der Zentralbanker das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) mit seiner Flexibilität am besten geeignet. Zudem sorgt die EZB mit der Anhebung des PEPP-Volumens und der Ausdehnung bis Juni 2021 für Stabilität in den Erwartungen. Dies wird auch weiterhin den Peripherieländern helfen. Selbst wenn die Zentralbank im Rahmen des PEPP weiterhin im jetzigen Tempo kaufen würde, sollte das Volumen bis zum Frühling 2021 ausreichen.

Eine Anmerkung zum Schluss: Die Verhältnismäßigkeit der Geldpolitik, also die Kosten-Nutzen-Analyse der geldpolitischen Entscheidungen, wurde unserer Meinung nach auf keiner Pressekonferenz so deutlich in den Vordergrund gestellt wie heute. Auch wenn nach Ansicht der EZB der Europäische Gerichtshof für sie bindend ist, so könnte das Karlsruher Urteil doch einen Schritt in Richtung mehr Transparenz bringen.

Autorin: Ulrike Kastens, DWS Volkswirtin Europa

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der DWS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Euro - Währung im Bericht vom 04.06.2020

EZB weitet PEPP deutlich aus – europäische Politik tritt Krise kraftvoll entgegen - Nord LB Kolumne

Der Rat der Europäischen Zentralbank hat heute wie erwartet eine deutliche Ausweitung des Sonderkaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) beschlossen. Das Ankaufvolumen für das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) wurde um EUR 600 Mrd. auf EUR 1.350 Mrd. ausgeweitet. Zudem wurde der Ankaufzeitraum für das PEPP um ein halbes Jahr ausgedehnt, das Programm läuft somit mindestens bis zur Jahresmitte 2021. Bei den Käufen behält sich die EZB hohe Flexibilität bezüglich des zeitlichen Ablaufs sowie der Verteilung über Assetklassen sowie Länder vor.

Die Leitzinsen blieben erneut unverändert, der Hauptrefinanzierungssatz verharrt somit bei 0,00% und der Satz der Einlagefazilität bei -0,50%. Auch die Rahmendaten für die Anleiheankäufe im Rahmen des EAPP wurden nicht angepasst, dies gilt auch für die Ankaufgeschwindigkeit. Die heutigen Beschlüsse liegen damit weitgehend im Rahmen der Erwartungen.

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