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US-Wirtschaft schrumpft sich in die Rezession! - Nord LB Kolumne

29.04.2020 16:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

Heute wurde endlich die spannende Frage beantwortet, wie stark bereits im I. Quartal die Ausbreitung des Coronavirus das BIP in den USA hat schrumpfen lassen. Nach der ersten vorläufigen Bekanntgabe des Bureau of Economic Analysis kam es im Winterquartal zu dem befürchteten Einbruch der Wirtschaftsaktivität. Der annualisierte Rückgang des realen BIPs liegt bei 4,8% und damit im Rahmen der Prognosen. Die Rezession ist also da! Der zu befürchtende konjunkturelle Einbruch ist zwar noch nicht ganz so stark im BIP-Wachstum ablesbar wie es die katastrophalen Meldungen der für den Berichtsmonat März vorliegenden Daten hätten vielleicht erwarten lassen. Aber im II. Quartal wird dann der größte Teil an Belastungen dieser Jahrhundertkrise aufgenommen werden.

Beim Blick auf die Details der heutigen Veröffentlichung fällt auf, dass der private Konsum (Wachstumsbeitrag: -5,3%-Punkten) zurückgegangen ist. Das war nach den enttäuschenden Einzelhandelsumsatzzahlen im März zu befürchten gewesen (wobei die wichtige Kontrollgruppe deutlich anstieg). Die Kauflaune der US-Bürger ist um den 10. März herum abrupt zum Erliegen gekommen. Der Konsum als eine wichtige Stütze der Konjunktur ist – nach solidem Verlauf in den ersten beiden Monaten des letzten Quartals – damit weggebrochen. Er wird zudem im April regelrecht implodiert sein. Die Frage ist nun, wie schnell eine Bodenbildung im Mai und Juni erreicht werden kann.

Die heutigen Zahlen spiegeln erst den Anfang der katastrophalen Auswirkungen der Pandemie wieder. Die USA reagierte im Grunde erst um den 10. März – in der Zeit davor war das Land noch auf gutem Wege zu einem BIP-Wachstum von knapp 2%. Doch die letzten drei Wochen im März sorgten bereits für einen Einbruch, der im April zu einem regelrechten Kahlschlag der wirtschaftlichen Leistung mutiert. So erwarten wir für das laufende II. Quartal einen erneuten BIP-Rückgang in Bereichen um die -30% Q/Q (ann.). Die Annahme dabei ist, dass der Tiefpunkt im April liegen wird, und es dann im Mai zu einer Bodenbildung und im Juni zu einer ersten gewissen Erholung kommen wird. Die monatlichen Daten müssen in den kommenden Wochen also genau analysiert werden, inwiefern diese Erwartung tatsächlich realistisch ist. Letztlich hängt alles vom Verlauf der Erkrankungen ab – und den damit ermöglichten Lockerungen beim Lockdown!

Fazit: Die heute in den USA gemeldeten Wachstumszahlen haben für das I. Quartal 2020 einen Einbruch des BIP von 4,8% (annualisiert) geliefert, was im Rahmen der Erwartungen liegt. Der Rückgang ist insbesondere der Schwäche beim Privaten Konsum und den Ausrüstungen geschuldet. Es ist aber erst der Anfang vom Kahlschlag in der wirtschaftlichen Leistung: Für das II. Quartal rechnen wir mit einem Einbruch um -30% Q/Q (ann.). Die Annahme ist, dass der Tiefpunkt im April liegt, und es dann im Mai zu einer Bodenbildung und im Juni zu einer ersten gewissen Erholung kommen wird. Die monatlichen Daten müssen in den kommenden Wochen also genau analysiert werden, inwiefern diese Erwartung tatsächlich realistisch ist. Letztlich hängt alles nun vom Verlauf der Erkrankungen ab!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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