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USA: Einzelhandelsumsätze im Bann des Wetters - Nord LB Kolumne

14.02.2020 15:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA Daten zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze gemeldet worden. Zum Start des neuen Jahres zeigte sich bei dieser Zeitreihe im Berichtsmonat Januar nach vorläufigen Angaben ein Anstieg um 0,3% M/M, was vor allem unter Berücksichtigung der leichten Abwärtsrevision der Dezember-Zahlen schon als negative Überraschung zu werten ist.

Der Blick auf die Details der soeben veröffentlichten Daten offenbart, dass der Absatz in den US-Autohäusern leicht um 0,2% M/M zulegen konnte. Das positive Vorzeichen dieser Veränderungsrate hat uns aufgrund der Schwäche im Vormonat und der bereits bekannten Angaben zu den Automobilabsatzzahlen nicht überrascht. In der Tat hatten wir hier sogar mit einem noch etwas stärkeren Zuwachs gerechnet. Revisionen könnten bei dieser Zeitreihe perspektivisch aber noch zu einem etwas freundlicheren Bild der Lage führen.

An den Tankstellen gingen die Umsätze am aktuellen Rand um 0,5% M/M zurück. Die Bewegungen beim Benzinpreis können diese Entwicklung natürlich erklären. Exklusive Treibstoff zogen die Einzelhandelsumsätze um 0,3% M/M an.

Die Absatzzahlen in den zwei eng mit dem US-Immobilienmarkt verknüpften Untergruppen Baumaterialien und Möbel haben zum Start des neuen Jahres jeweils zulegen können – erstere um sehr beachtliche 2,1% M/M und letztere um 0,6% M/M. Vor allem der Umfang des Anstiegs der Umsätze mit Baumaterialien stellt eine sehr positive Überraschung dar. Der ungewöhnlich warme Januar sollte hier geholfen haben. Das seit einiger Zeit wieder niedrigere US-Zinsniveau schient der US-Immobilienwirtschaft zudem nachhaltiger stützende Impulse zu liefern, was dann auch für mehr Nachfrage nach Baumaterialien sorgt. Wir bleiben daher bei der Auffassung, dass vor allem der US-Immobilienmarkt im Laufe des Jahres 2020 noch für positive Überraschungen beim Wirtschaftswachstum im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gut sein könnte.

Kurzfristig sollte bei den Wachstumszahlen in den USA nach den heutigen Daten aber eher nicht mit erfreulichen Überraschungen gerechnet werden. In der Tat zeigt sich bei der für die BIP-Erhebung in den USA zentralen Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze eine Veränderungsrate von lediglich 0,0% M/M, was schon per se eher als negative Nachricht zu werten sein dürfte. Zudem wurde der für Dezember gemeldete vorläufige Wert der Zeitreihe auch noch deutlich nach unten revidiert. Insofern muss an dieser Stelle in jedem Fall von einer unerfreulichen Überraschung gesprochen werden.

Fazit: Zum Start des neuen Jahres zeigen sich in den USA bei den Einzelhandelsumsätzen keine positiven Entwicklungen. Die Headline-Zeitreihe konnte „nur“ um 0,3% M/M zulegen. Vor allem unter Berücksichtigung der von den offiziellen US-Statistikern vorgenommenen Revisionen sollte beim Blick auf die Daten letztlich wohl sogar von einer eindeutig unerfreulichen Überraschung gesprochen werden. Der ungewöhnlich warme Januar hat sicherlich zum starken Wachstum in der Kategorie Baumaterialien beigetragen. Gleichzeitig dürften die Temperaturen am aktuellen Rand aber auch zu Belastungen bei den Umsätzen mit Kleidung geführt haben. In jedem Fall ist festzuhalten, dass die weiterhin erfreuliche Lage am US-Arbeitsmarkt perspektivisch für eindeutiger positive Zahlen zum Konsumverhalten der Verbraucher in den Vereinigten Staaten sorgen müsste.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Dow Jones Industrial - Aktienindex im Bericht vom 14.02.2020

USA: Höchste Inflationsrate seit 15 Monaten - Commerzbank Kolumne

Im Januar stieg in den USA die Inflationsrate von 2,3% auf 2,5% J/J, den höchsten Stand seit 15 Monaten. Aufgrund rückläufiger Benzinpreise war der monatliche Anstieg mit +0,1% M/M jedoch geringer als erwartet. Wichtiger ist ohnehin die Kerninflation (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise), die deutlich geringeren Schwankungen unterworfen ist. Die Kerninflationsrate stieg im Januar um 0,3% M/M etwas stärker, die Jahresrate verharrte bei 2,3% J/J. Grund für den leichten Anstieg waren vor allem höhere Mietkosten. Die Preisentwicklung ist für den festen US-Arbeitsmarkt weiterhin sehr moderat. Die US-Notenbank Fed dürfte zunächst ihre abwartende Haltung beibehalten.

Anleihen
Deutschland: BIP-Wachstum (4. Quartal), 08:00 Uhr
Euroraum: BIP-Wachstum (4. Quartal), 08:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Jan.), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Jan.), 15:15 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Feb.), 16:00 Uhr

Nach einer Entspannung an den Vortagen, hat die ... diese News weiterlesen!

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