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Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie enttäuschen im November - Commerzbank Kolumne

09.01.2020 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie für November sind unerwartet deutlich gefallen. Gegenüber Oktober betrug der Rückgang 1,3%. Immerhin wurde der Vormonat von -0,4% auf 0,2% heraufrevidiert. Betrachtet man die zurückliegenden 24 Monate, ist zu erkennen, dass sich die Auftragseingänge trotz der Enttäuschung im November seit dem Frühjahr 2019 in der Grundtendenz seitwärts bewegen. Diese Stabilisierung liegt an den Auslandsorders, die sich zuletzt erholt und den fortgesetzten Rückgang der Inlandsaufträge mehr als ausgeglichen haben. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den auf Umfragen basierenden Frühindikatoren.

Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (Nov.), 08:00 Uhr
Euroraum: Arbeitslosenquote (Nov.), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Die Kurse der Staatsanleihen sind nach dem iranischen Raketenangriff auf US-Stützpunkte im Irak nur kurzzeitig angestiegen. Mehr und mehr setzte sich die Einschätzung durch, dass es nicht zu einem Flächenbrand im Nahen Osten kommen wird. So sagte der iranische Außenminister Zarif, dass der Iran keine Kriegseskalation wolle. Per Saldo stiegen gestern durch die Stimmungsaufhellung die Renditen leicht an. Der Ölpreis (Brent) stieg zu Handelsbeginn zwar auf 71 US-Dollar/Barrel an, gab aber im Tagesverlauf wieder auf unter 65 US-Dollar/Barrel deutlich nach. Der Goldpreis stieg kurzzeitig auf über 1.600 US-Dollar pro Feinunze und erreichte in Euro sogar ein Rekordhoch bei 1.444 Euro. Im Tagesverlauf gab er jedoch wieder merklich nach. In Deutschland enttäuschte gestern ein starker Rückgang der Auftragseigänge um 1,3% M/M im November (siehe dazu im Blickpunkt). Aufgrund der Verbesserung der Frühindikatoren kann man auf eine Besserung der Auftragseingänge hoffen. Positiv überraschte heute Morgen dagegen die Industrieproduktion, die im November um 1,1% M/M zugelegte. Die schwachen Daten aus Deutschland und die guten Daten aus den USA haben dem Euro gestern zugesetzt. Er fiel kurz-zeitig unter 1,1120 US-Dollar, den tiefsten Stand seit dem 27. Dezember. In den USA überraschte ein unerwartet kräftiger Stellenzuwachs von 202.000 (annualisiert), den der private US-Personaldienstleister ADP für Dezember meldete. Er gilt als Indikator für den nationalen US-Beschäftigungsbericht am Freitag. Auf wenig Interesse stieß gestern die Auktion der neuen 10-jährigen Bundesanleihe (Kupon von 0%, Laufzeit 2030, Emissionsrendite minus 0,25%). Die Nachfrage der angebotenen 5 Mrd. EUR belief sich nur auf 4,22 Mrd.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem die europäischen Aktienbörsen wegen des iranischen Vergeltungsangriffs noch mit Verlusten gestartet waren, konnten sie sich bis zum späten Nachmittag fast stetig erholen. Der zwischenzeitlich einsetzende Abwärtstrend wurde durch eine etwas fester startende Wall Street wieder aufgefangen. Somit versuchen die Anleger nach wie vor, eine rationale Einstellung zu den Ereignissen im Nahen Osten zu finden. Im Dax 30 konnten vor allem die Aktien der Deutschen Bank (+3,4%) ihren Erholungslauf weiter fortsetzen und erreichten damit den höchsten Stand seit September 2019. Eine der stärksten Branchen im Euroraum war erneut die Informationstechnologie (+0,7%), während insbesondere der Schwächetrend des Grundstoffsektors (-1,2%) weiter anhielt. In den USA warteten die Anleger zum Handelsauftakt noch auf ein angekündigtes Statement von Präsident Trump zu den iranischen Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak. Die letztendlich moderaten Töne aus Washington sorgten für eine weitere Entspannung. Der Leitindex Dow Jones wurde insbesondere durch die Kursverluste der Aktien von Walgreens Boots Alliance (-5,8%) belastet. Der Pharmagroßhändler und Apothekenkonzern hatte im letzten Geschäftsquartal erneut einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen und damit die Erwartungen verfehlt. Deutlichere Abschläge erlitten auch die Titel von Boeing (-1,8%) nach dem Absturz einer 737 im Iran. Positiv präsentierten sich hingegen die Kreditkartenspezialisten American Express und Visa (jeweils +1,7%). Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Nahen Osten hat heute Morgen auch den asiatischen Börsen zu deutlichem Auftrieb verholfen. Die europäischen Märkte werden mit diesen Vorgaben eindeutig fester eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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