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Das EZB-Protokoll sieht eine anhaltende Wachstumsschwäche im Euroraum - Commerzbank Kolumne

22.11.2019 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ungewöhnlich ist, dass das EZB-Protokoll einen Aufruf zur Einheit des EZB-Rates enthielt. Bild und Copyright: XXLPhoto / shutterstock.com.

Laut EZB-Protokoll dürfte die Wirtschaftsschwäche im Euroraum wahrscheinlich anhalten. Zudem gebe es erste Anzeichen, dass die schwache Entwicklung in der Industrie auf den Dienstleistungssektor ausstrahle. Auch seien mehr Informationen erforderlich, um die Aussichten bezüglich Inflation und die Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen zu bewerten, insbesondere weil einige der Maßnahmen Ende Oktober noch nicht umgesetzt waren – wie die Wiederaufnahme der Nettoanleihekäufe und die Einführung eines Staffelzinses. Ungewöhnlich ist, dass das Protokoll einen Aufruf zur Einheit des EZB-Rates enthielt.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (Okt.), 00:30 Uhr
Euroraum: Rede von C. Lagarde in Frankfurt
Frankreich: Einkaufsmanagerindizes (Nov.), 9:15 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Nov.), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Nov.), 10:00 Uhr

In den Details zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal zeigt sich wie erwartet ein kräftiger privater Zuwachs beim privaten Konsum, der einen positiven Wachstumsbeitrag lieferte (0,2 Prozentpunkte). Doch auch der Export legte wieder zu – vom Außenhandel kamen 0,5 Prozentpunkte Wachstum. Laut den Daten wurde aber zu Deckung der Nachfrage vor allem auf Lagerbestände zurückgegriffen, andernfalls hätte das Wachstum im dritten Quartal kräftige 0,8% statt 0,1% betragen. In den USA ist der Philly Fed Index – der Frühindikator der Philadelphia Federal Reserve Bank etwas stärker als von den Analysten erwartet angestiegen. Nach dem schwachen Empire State Index in der Vorwoche ist das ein positives Signal. Allerdings haben sich die Lage-Indikatoren im Vergleich zum Vormonat abgeschwächt – der Indexanstieg beruht allein auf den Hoffnungen eines Aufschwungs in den nächsten sechs Monaten. Kaum neue Erkenntnisse lieferte das Protokoll zur letzten EZB-Sitzung. Wenig überraschend überwiegt innerhalb des Rates eine abwartende Haltung. Zugleich sah man sich durch die schwachen Konjunkturdaten bestätigt. Die erneute Lockerung der Geldpolitik sei richtig gewesen (vgl. auch „Im Blickpunkt“). Bei den US-Staatsanleihen und den Bundesanleihen kam der Aufwärtstrend der letzten Tage zum Stillstand. Möglicherweise haben wieder einmal Meldungen zu einem ersten Handelsabkommen zwischen den USA und China für mehr Risi-koappetit gesorgt, auch wenn dies so in anderen Marktsegmenten nicht widergespiegelt wurde.

Aktien

Foot Locker, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag etwas schwächer. Die stärksten Indexverluste wies dabei der Leitindex in Holland (AEX-Index) auf, der um 0,7% nachgab. Damit setzte sich die leichte Konsolidierungstendenz fort. Für Gegenwind sorgten weiterhin insbesondere die Spannungen in den Beziehungen zwischen den USA und China. Für den Fall, dass es im Handelskonflikt keine Einigung geben sollte, drohte US-Präsident Trump abermals mit höheren Importzöllen für Produkte aus China. Zusätzlich belastet wurde der Handelsstreit durch den Beschluss des US-Senates, die Exporte von Einsatzmitteln wie Tränengas oder Gummigeschossen nach Hongkong zu verbieten. In diesem Umfeld gab der Dax um 0,2% nach. Tagesgewinner war die Aktie von Daimler mit einem Plus von 1,9%; auch die anderen Autowerte im Dax zählten zu den Outperformern (VW: +0,5%; BMW: +0,4%). Die rote Laterne hielt dagegen die Aktie von MTU Aero Engines mit einem Abschlag von 2,4%. In der zweiten Reihe brach die Notierung von ThyssenKrupp um 13,6% ein, nachdem das Unternehmen die Gewinnerwartung verfehlt, die Dividende gestrichen und einen sehr vorsichtigen Geschäftsausblick gegeben hatte. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Werte aus dem Bereich Automobile gefragt (+0,1%). Dagegen büßten Rohstoffwerte als Tagesverlierer durchschnittlich 1,3% ein. Die Börsen in den USA tendierten leichter. Der Dow Jones-Index verlor 0,2%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Energiewerte gefragt, die im Schnitt um 1,6% zulegten. Tagesverlierer waren Aktien aus dem Bereich Immobilien, die durchschnittlich um 1,4% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index und der südkoreanische Kospi-Index jeweils um 0,3% zulegen konnten, steuerte der chinesische CSI 300-Index auf ein Sechs-Wochen-Tief zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Euro - Währung im Bericht vom 22.11.2019

Deutschland: Konsumausgaben halten das Wachstum über Wasser

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) Deutschlands legt im dritten Quartal um 0.1 % zu. In den Details, die seit heute bekannt sind, gibt es Licht und Schatten. Der private Konsum zeigte im dritten Quartal ein in Anbetracht der Umstände beachtliches Plus von 0.4 % gegenüber dem Vorquartal. Der hohe Beschäftigungsgrad und die niedrigen Zinsen stimmen die Verbraucher ausgabenfreudig. Die Zahl dürfte auch beim Einzelhandel Hoffnungen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft wecken.

Die Konsumausgaben der öffentlichen Hand legen derweil um satte 0.8 % zu. Man kann nun nicht gerade behaupten, dass die öffentliche Hand die konjunkturelle Entwicklung nicht unterstützen würde. Für die Autofahrer mögen die unzähligen Baustellen auf den Autobahnen ein Ärgernis sein, für die Konjunktur erweisen sie sich als Wohltat.

Da sowohl der Privatsektor als auch die öffentliche Hand das Geld kräftig in Beton stecken, muss es nicht weiter verwundern, dass die Bauinvestitionen deutlich ... diese News weiterlesen!

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