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Schwellenländerbörsen erzielen im Oktober eine Outperformance - Commerzbank Kolumne

08.11.2019 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Börse Wien

Die globalen Schwellenländerbörsen erzielten erstmals seit Januar 2019 eine Outperformance. Der MSCI EM-Index gewann im Oktober 2019 4,1%, wohingegen der MSCI Welt-Index als auch der Developed Markets-Index nur um 2,6% bzw. um 2,5% zulegten. Verantwortlich für die positive Performance der EM zeichneten vor allem der schwächere US-Dollar (-2%) sowie eine Reihe von Leitzinssenkungen (u.a. in Indien, Südkorea, Russland, Brasilien). Auch die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank (dritte Leitzinssenkung um 25 Basispunkte in 2019) zeigten sich weiterhin sehr expansiv. Somit schwand unter den Investoren ein wenig die Angst vor einer Rezession. Ein „Soft Landing-Szenario“ wird mit Unterstützung einer weiterhin sehr expansiven Geld- und Fiskalpolitik zunehmend wahrscheinlicher. Die Sorge in Bezug auf ein mögliches Amtenthebungsverfahren in den USA trat in den Hintergrund. Für Rückenwind sorgten auch positive Signale hinsichtlich des schwelenden Handelsstreits zwischen den USA und China. Bis auf den Bereich Kommunikationsdienstleistungen (-0,1%) erzielten alle EM-Sektoren im Oktober 2019 ein Plus, wobei die Bereiche Pharma (+12,3%), Technologie (+6,8%) und Energie (+6,7%) die stärksten Zugewinne aufwiesen. Insgesamt zeigt sich das Wachstum in weiten Teilen der Schwellenländer unverändert stabil. So dürfte das BIP in Asien (ex-Japan) in 2020 um schätzungsweise 5,1% (J/J) steigen. Risikofaktoren bleiben v.a. der Handelsstreit zwischen den USA und China, das Thema Brexit sowie die Sorge vor einer Verschärfung der globalen Konjunkturschwäche im Jahr 2020.

Die erwarteten Gewinne für den EM MSCI-Index (2019/2020) wurden im Oktober 2019 um 0,5% bzw. um 0,7% nach oben revidiert. Anleger zogen im Berichtsmonat (per 28. Oktober) netto 3,5 Mrd. USD aus den EM-Aktien ab (Sep.: -3,0 Mrd. USD). Innerhalb unseres Regionenrankings empfehlen wir unverändert eine neutrale Positionierung für die Schwellenländerbörsen.

Anleihen

Deutschland: Handelsbilanz (Sep.), 08:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Nov.), 16:00 Uhr

Gestern hellte sich die Stimmung an den Kapitalmärkten wegen positiver Nachrichten zum Handelsstreit zwischen den USA und China weiter auf. So haben sich nach Angaben des chinesischen Regierungssprechers die USA und China darauf geeinigt, die erhobenen Strafzölle schrittweise zu reduzieren. Dies soll Bestandteil eines ersten Teilabkommens sein. Die Verhandlungsführer beider Seiten hätten sich auf einen schrittweisen Abbau der Strafzölle geeinigt. Das Abkommen solle innerhalb der nächsten Wochen unterzeichnet werden. Die Nachricht, führte gestern zu einer weiteren Zunahme der Risikofreude der Anleger. Die als sicher geltenden Staatsanleihen mussten deshalb herbe Kursverluste hinnehmen. Die Rendite 10-jahriger Bundesanleihen stieg zwischenzeitlich von minus 0,34% auf über minus 0,25%. Die Rendite französischer 10-jähriger Staatsanleihen stieg gestern wieder in positives Terrain, erstmals seit Mitte Juli. In diesem Marktumfeld waren die Daten zur deutschen Produktion nur kurzzeitig marktrelevant. Im September ging die deutsche Produktion um 0,6% M/M bzw. minus 4,3% J/J erneut deutlich zurück. Auch die Prognosesenkung der EU-Kommission wurde wenig beachtet. So rechnet sie für 2019 nur noch mit einem Wachstum von 1,1% (vorher 1,2%) und 2020 nur noch mit 1,2% (vorher 1,4%). Heute Morgen wurde dagegen ein deutlicher Anstieg der deutschen Handelsbilanz im September gemeldet. Die Exporte stiegen um 1,5% M/M kräftiger als erwartet an. Die Bank of England (BoE) zeigte sich verunsichert wegen der wirtschaftlichen Risiken. Die Wachstums- und Inflationsprojektionen wurden deutlich gesenkt. Erstmals seit 2016 sprachen sich zwei von neun Notenbankmitgliedern für eine Zinssenkung aus. Das britische Pfund wertete sich daraufhin deutlich ab, erholte sich später aber wieder etwas.

Aktien

Allianz, Ergebnis Q3
Rhön-Klinikum, Ergebnis Q3
Telecom Italia, Ergebnis Q2

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag freundlicher. Die stärksten Indexgewinne wiesen dabei die Leitindizes in Österreich (ATX) und Deutschland (Dax) auf, die jeweils um 0,8% stiegen. Für anhaltenden Rückenwind an den Börsen sorgte zum einen die Nachricht, dass es offenbar Fortschritte beim leidigen Thema Handelsstreit (USA/China) geben würde. Demnach könnten Strafzölle teilweise aufgehoben werden; noch ist aber nichts fix. Andererseits führte eine Reihe von guten Quartalsberichten zu einer Kauflaune unter den Investoren, die dem Dax (+0,8%) ein neues Jahreshoch von 13.300 Punkten bescherte. Somit ist das Allzeithoch nur noch rd. 2% entfernt. Zu den Unter-nehmen, die besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen vorlegten, gehörten u.a. Siemens (+4,9%), Deutsche Lufthansa (+6,8%) und Vestas (+6%). Dagegen enttäuschten die Ergebnisvorlagen u.a. von der Deutschen Telekom (-2%; hier sorgte vor allem die Dividendenkürzung für lange Gesichter), HeidelbergCement (-4,5%) und von ProSiebenSat.1 (-3%). Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Werte aus dem Bereich Automobile gefragt, die im Schnitt um 1,7% gewannen. Dagegen büßten Versorgerwerte als Tageserlierer durchschnittlich 1,9% ein. Insgesamt weisen vor allem zyklische Sektoren weiterhin ein hohes Momentum auf. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls freundlich. Alle drei Leitindizes erzielten neue Allzeithochs. Auf Sektorenebe-ne waren insbesondere Energiewerte gefragt (+1,6%). Tagesverlierer waren Aktien aus dem Bereich Versorger, die durchschnittlich um 1,4% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer. Gemischt ausgefallene Makrodaten aus China führten vielerorts zu Gewinnmitnahmen. Eine Ausnahme bildete der Nikkei 225-Index (+0,3%).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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