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Die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum verbessern sich nur geringfügig - Commerzbank Kolumne

25.10.2019 09:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum sind im Oktober gegenüber dem Vormonat von 50,1 auf 50,2 Punkte gestiegen. Der Index für die Industrie lag mit unverändert 45,7 Punkten weiterhin klar im rezessiven Bereich. Der Index für den Dienstleistungssektor erholte sich leicht von 51,6 auf 51,8 Punkte. Insbesondere das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland bleibt enttäuschend (leicht verbessert von 41,7 auf 41,9). Die Industrieunternehmen können sich den globalen Handelsstreitigkeiten nicht entziehen. Damit dürfte die Wirtschaft im Euroraum im zweiten Halbjahr 2019 insgesamt nur wenig wachsen.

Anleihen

Deutschland: Ifo-Geschäftsklima (Okt.), 10:00 Uhr
Euroraum: EZB Survey of Prof. Forecasters, 10:00 Uhr

„Niemand kann die Vergangenheit ändern – das können nur Historiker“, mit diesen Worten parierte Mario Draghi gestern eine Frage danach, was er mit Blick auf seine Amtszeit am meisten bedauert. Und natürlich nutzte er die Gelegenheit, auf die schwachen Konjunkturdaten seit der letzten Sitzung – insbesondere aus Deutschland – hinzuweisen und damit das viel kritisierte jüngste Maßnahmenpaket zu verteidigen. Zudem stellte Dragi fest, dass die Krise in der Industrie sich nun auch negativ auf den Dienstleistungsbereich auswirkt. Die Sitzung brachte ansonsten geldpolitisch – wie erwartet – kaum etwas Neues. Darüber hinaus enthielt seine letzte Presskonferenz einige humorvolle Noten: Die Frage über seine künftigen Aufgaben solle man lieber seiner Frau stellen. Die Pickelhaube, die er 2012 gescheckt bekam, will er behalten. „Geschenkt ist geschenkt“ – sagte er auf Deutsch. Zuvor lieferten bereits die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum gemessen an den Erwartungen eine Enttäuschung. Nach dem kräftigen Rückgang im September erholte sich der Gesamtindex nur leicht – fiel aber auch nicht weiter zurück. Während sich in Frankreich die Stimmung erholt, sprechen die deutschen Zahlen für eine Stagnation. Die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA waren im September erneut schwach. Insgesamt betrug der Rückgang 1,1% zum Vormonat. Besonders schwach waren die Bestellungen bei den Automobilen (-1,6%) und zivilen Flugzeugen (-11,8%). Der Streik bei GM und die Probleme bei Boeing haben hier offensichtlich eine Rolle gespielt. Schwach waren die Daten auch in Hinblick auf die Ausrüstungsinvestitionen. Sowohl die Aufträge, wie auch die Auslieferungen von Kapitalgütern fielen weiter zurück. Trotz des Schwungverlustes in der Industrie ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld weiter zurück.

Aktien

Anheuser-Busch, Ergebnis Q3
Barclays, Ergebnis Q3
Eni, Ergebnis Q3
Gea Group, Ergebnis Q3
Glencore, Renault, Umsatz Q3
MTU, Verizon Communications, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag freundlicher. Den stärksten Kursanstieg verzeichnete der Leitindex in Holland (AEX) mit einem Plus von 1,1%. Die Notenbanksitzung der Europäischen Zentralbank brachte keine Überraschungen. Die Währungshüter betonten abermals, dass die Konjunkturrisiken weiterhin nach unten gerichtet seien und beließen den Leitzins unverändert. Im Fokus des Interesses der Anleger stand daher unverändert die Berichtssaison. Im Dax, der um 0,6% zulegte und mit 12.914 Punkten ein neues Jahreshoch markierte, wurden die überzeugenden Quartalszahlen von BASF und Daimler mit einem Kursplus von 3,4% bzw. 3,3% honoriert. Tagesgewinner war die Aktie von Infineon (+4,2%). Ein Kursdesaster gab es bei Nokia (-23,4%), nachdem der finnische Netzwerkausrüster die Gewinnprognose für 2019 und 2020 senken musste. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Pharma- und Finanzdienstleistungsaktien gefragt, die im Schnitt 1,5% bzw. 1,2% gewannen. Am Ende der Performancerangliste notierten Telekommunikationswerte mit durchschnittlichen Verlusten von 1,2%. Die Börsen in den USA tendierten uneinheitlich. Während der Dow Jones-Index leicht nachgab, gewann der Nasdaq Composite-Index 0,8%. Nachbörslich geriet die Amazon-Aktie nach Vorlage von schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen unter Druck. Auf Sektorenebene waren insbesondere IT-Werte gefragt (+1,5%). Tagesverlierer waren Aktien aus dem Bereich Kommunikationsdienstleistungen (-0,7%). Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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