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China: Im Januar gibt es wohl keine Glückskekse für VW, Ford & Co. - Commerzbank Kolumne

23.01.2019 08:55 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

In China hoffen potenzielle Autokäufer auf ein Incentive-Programm der Regierung - das verstärkt die Zurückhaltung beim Autokauf. Bild und Copyright: Avigator Thailand / shutterstock.com.

China musste 2018 den ersten Rückgang beim Neuwagenverkauf (-3,8% auf 23,25 Mill. Autos; inklusive auch der Nutzfahrzeuge, also Fahrzeugabsatz insgesamt: -2,8%) seit fast drei Jahrzehnten verkraften. Der Automobilverband China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) hatte ursprünglich für den weltweit größten Automarkt (ca. 31% des weltweiten Verkaufs) ein Plus von 3% erwartet. Positiv dagegen die sogenannten NEVs (New Energy Vehicles - u.a. Elektroautos), die um 61,7% auf 1,26 Mill. Autos zulegen konnten. Während sich die traditionell starken Absatzmonate in der ersten Jahreshälfte insgesamt noch ordentlich entwickelten, kippte die Stimmung der chinesischen Verbraucher Mitte des Jahres - u.a. aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China, welcher zu höheren Importzöllen geführt hat. Besonders betroffen vom Rückgang waren viele lokale chinesische Autobauer, aber auch der europäische Hersteller PSA und der US-Autoproduzent Ford. Der von den deutschen Autobauern dominierte Premiummarkt konnte sich über das Jahr gerechnet leicht verbessern, lachender Dritter vom Zollkonflikt war jedoch vor allem der japanische Hersteller Lexus. Die aktuellen Herausforderungen sind nicht gelöst und die Konsumenten haben sich im Jahresverlauf zunehmend mit Käufen zurückgehalten – auch in der Hoffnung, dass die Zentralregierung ein neues Incentive-Programm (bspw. Steuerermäßigungen) auflegen wird.

CAAM rechnet für 2019 lediglich mit einem Verkaufsniveau auf Vorjahreshöhe. Die Absätze der NEVs sollen hingegen weiter deutlich zulegen. Andere Marktbeobachter sind teilweise erheblich pessimistischer bezüglich des Gesamtmarktes. Peking könnte jedoch umfangreiche Maßnahmen ergreifen, die dazu führen würden, dass sich die Kunden wieder eher für einen Autokauf entscheiden. Insofern ist selbst eine kräftige Absatzerholung (wie in der Vergangenheit nach solchen Maßnahmen) 2019 nicht ausgeschlossen, als sehr wahrscheinlich gilt sie gleichwohl derzeit nicht. In den ersten Januartagen verlief der Absatz (y/y) jedenfalls sehr schwach, ein Glückskeks wird der Monat wohl nicht mehr.

Anleihen

Japan: Zinsentscheid der BoJ, heute
Frankreich: Wirtschaftsvertrauen (Jan.), 08:45 Uhr

Nach der enttäuschenden Vorstellung des Plan B von Premierministerin May in Großbritannien, der so gut wie keine Neuigkeiten enthielt, konnte sich gestern das britische Pfund festigen. So kamen Spekulationen auf, dass das Parlament die Kontrolle über den Brexit-Prozess übernehmen könnte. Dabei wäre wohl die Mehrheit für eine Verschiebung des Austrittstermins. Die britischen Arbeitsmarktdaten überraschten positiv. So wurden im November 141.000 neue Stellen geschaffen. Die Löhne stiegen auch etwas stärker als erwartet an. Der gestern veröffentlichte Bank Lending Survey der EZB für das 4. Quartal 2018 (Umfrage zu den Kreditvergabekonditionen der europäischen Banken) zeigt, dass sich die Kreditvergabestandards erstmals seit der europäischen Staatsschuldenkrise nicht mehr verbesserten und insgesamt fast unverändert blieben. Die Kreditnachfrage hat sich bei Konsumenten und Unternehmen im Euroraum etwas abgeschwächt, blieb aber immer noch hoch angesichts der konjunkturellen Abschwächung im Euroraum. Die Umfrage zeigte auch, dass italienische Banken bei der Kreditvergabe vorsichtiger geworden sind. So erhöhten italienische Banken im zweiten Quartal hintereinander die Zinsmargen bei riskanteren Krediten. Die Ermahnung des IWF an Italien, die mit der EU vereinbarte fiskalische Zielsetzung einzuhalten, zeigte kaum Auswirkungen auf italienische Staatsanleihen. Der IWF senkte die Wachstumsprognose für Italien deutlich. Dies würde die Schuldenquote für Italien erhöhen. Die Nachfrage nach 10-jährigen spanischen Staatsanleihen via Syndikat war sehr hoch und erbrachte eine Rekordnachfrage von fast 50 Mrd. Euro. Insgesamt scheint weiterhin ein hoher Anlagebedarf bei den Investoren zu bestehen und die Anleihen im Euroraum zu unterstützen.

Aktien

Ahold Delhaize, Umsatz Q4
Ford, Ergebnis Q4
Procter & Gamble, Ergebnis Q2
United Technologies. Ergebnis Q4

Nachdem die europäischen Aktienbörsen bereits am Vortag der kleinen Aktienrally zum Ende der vergangenen Woche Tribut gezahlt hatten, kam auch am Dienstag keinerlei Kaufstimmung auf. Da der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft gesenkt hatte und auch die Verkäufe bestehender Häuser in den USA enttäuschend ausfielen, überwogen an den Märkten erneut die Konjunktursorgen. Im deutschen Handel konnten zwar die Aktien von Wirecard (+1,9%) ihren Erholungstrend fortsetzen und die Titel der Deutschen Lufthansa (+1,4%) profitierten von einer Heraufstufung durch ein Analysehaus. Doch blieben sie damit neben Linde Plc. (+1,3%, Ankündigung weiteres Aktienkaufprogramm) weitestgehend die positiven Ausnahmen im Leitindex Dax 30. Sehr schwach entwickelten sich hingegen nach negativen Analystenkommentaren die Anteilscheine von Covestro (-3,2%) und ThyssenKrupp (-2,3%). Unter den Branchen des EURO-STOXX 50 gab es fast nur Verlierer. Unter Druck gerieten vor allem die in den ersten Wochen des neuen Jahres bisher so starken Branchen Grundstoffe (-1,4%) und Banken (-1,3%). Die US-Börsen gerieten nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende deutlicher unter Druck. Neben den allgemeinen Wachstumsängsten enttäuschten einige Konzerne mit ihren Quartalsberichten. Eine der wenigen Unternehmensmeldungen, die positiv aufgenommen wurde, war die Aufforderung des US-Hedgefonds Elliott an die Online Handelsplattform eBay (+6,1%) zum radikalen Umbau. In diesem Umfeld konnten sich nur die defensive Branche Versorger (+0,1%) einigermaßen stabil halten. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen in der Breite etwas schwächer. Auch die europäischen Märkte werden leichter erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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