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In Deutschland naht das Ende der antizyklischen Finanzpolitik - National-Bank Kolumne

08.02.2018 10:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Teodor Ostojic / shutterstock.com

Die Verunsicherung der Investoren blieb gestern bestehen: An den Aktienmärkten setzte sich die Beruhigung zwar fort. Von business as usual kann jedoch noch keine Rede sein. Im Euroraum konnte erneut beobachtet werden, wie sich die Renditeaufschläge von Staatsanleihen aus der Peripherie gegen Bundesanleihen einengten. Diese Bewegung erfolgte vor allem nach Bekanntgabe der Einigung auf eine Fortsetzung der großen Koalition in Deutschland. Die Details, die aus der Koalitionsvereinbarung nach und nach durchsickerten, machten deutlich, dass die antizyklische und daher eher restriktiv wirkende deutsche Sparpolitik wohl dem Ende zugeht. Dementsprechend dürfte die deutsche Haltung gegenüber den europäischen Partnern hinsichtlich der Fiskalpolitik dieser Länder ebenfalls moderater werden.

Von den Wirtschaftsdaten gingen gestern erwartungsgemäß keine Impulse aus. Das wird sich heute nicht ändern. Man wird allenfalls kurz auf die deutschen Außenhandelsdaten schauen, die aber das gewohnte Bild sehr hoher Überschüsse zeigen werden. Heute Morgen wurden bereits chinesische Außenhandelsdaten veröffentlicht. Diese überraschten in jeder Hinsicht. Besonders stark sind die Importe gestiegen, was durchaus auf eine höhere Nachfrage nach Rohstoffen zurückgeführt werden kann. Ansonsten richten sich die Blicke zum einen nach Washington. Im Senat hat es zwischen den Republikanern und Demokraten eine Einigung in Sachen Haushalt gegeben, die für die kommenden zwei Jahre gelten soll. Heute wird über den ausgearbeiteten Kompromiss im Senat abgestimmt, so dass der Senat der Anhebung der Verschuldungsobergrenze zustimmen wird. Ob der shutdown der öffentlichen Verwaltung heute um Mitternacht US-amerikanischer Zeit verhindert werden kann, hängt nun am Repräsentantenhaus. Dieses muss dem Senatskompromiss nämlich noch zustimmen. In dieser parlamentarischen Kammer regt sich jedoch Widerstand, weil das Thema „Verbleib der Dreamer in den USA” kein Bestandteil des Kompromisses ist. Außerdem muss der US-Präsident dem Gesetz noch zustimmen.

Zum anderen äußern sich heute zahlreiche Notenbanker. Die EZB-Vertreter werden jedoch nichts Neues berichten. Ihre Positionen sind hinlänglich bekannt. Impulse darf man ebenso wenig vom Economic Bulletin der EZB erwarten, allenfalls eine Rechtfertig für die Beibehaltung der lockeren Geldpolitik trotz starken Wachstums im Euroraum. Die meisten US-Notenbanker, die sich heute äußern werden, sind dem Lager der „Tauben” zuzuordnen und im FOMC nicht stimmberechtigt. Daher sollte sich der Einfluss auf die Kapitalmärkte in engen Grenzen halten. Um die Mittagszeit wird man kurz nach UK schauen müssen, denn die Bank of England wird sich zur Leitzins- und Inflationsentwicklung äußern. Eine Anhebung der Base Rate ist nicht zu erwarten.

Der Bund Future wenig verändert in den Tag starten. Gegen Abend dürfte es mit der Emission der 30jährigen T-Bonds jedoch durchaus Druck auf die Kursnotierungen geben. Der Bund Future dürfte sich zwischen 157,20 und 158,60 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,75 und 2,91% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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