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Indischer Aktienmarkt von „Neutral” auf „Untergewichten” herabgestuft - Commerzbank Kolumne

06.12.2017 11:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Seit Jahresbeginn legte der Sensex-Index um 25% zu (per 30. November 2017). Verantwortlich hierfür zeichneten mehrere Gründe. In Q3/Q4 2017 halfen vor allem Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur (Investitionen von rd. 7 Bio. Rupien) und zur Sanierung des angeschlagenen Bankensektors. Nach der zwischenzeitlichen Wachstumsflaute half auch eine sich wieder belebende Konjunktur in Q3 2017; im zweiten Quartal 2017/18 erholte sich die Konjunktur wieder, das BIP stieg um 6,3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Nicht zuletzt führte auch das gute globale Kapitalmarktumfeld zu steigenden Kursen. Die expansive Geldpolitik in großen Teilen der Welt treibt zusammen mit sehr robusten Konjunkturdaten die Kurse, obwohl die Bewertungen vielerorts nicht mehr günstig sind. Positiv wirkten auch reiche Ernten.

Für 2017 prognostiziert der Konsensus auf Jahresbasis einen Anstieg des Wachstums der Firmengewinne in Höhe von rd. 17% (J/J). Das entsprechende KGV für 2017 liegt damit bei über 22; das geschätzte KGV für das Jahr 2018 beläuft sich auf 18. Die Marktkapitalisierung stieg über 2 Billionen US-Dollar. Der indische Aktienmarkt ist damit sowohl im Vergleich zu anderen Märkten als auch im Vergleich zur eigenen Historie recht teuer bewertet. Vieles von der politischen Wechseleuphorie und den damit verbundenen Erwartungen einer wirtschafts- und reformfreudigeren Politik dürfte mittlerweile in den Kursen eskomptiert sein. Das Chancen-Risiko-Verhältnis hat sich u.E. kurzfristig verschlechtert, weshalb wir in taktischer Hinsicht vorsichtiger werden.

Strategisch gesehen bestätigen wir für die Schwellenländerbörsen innerhalb unserer Regionenallokation unser neutrales Votum. Auch im Jahr 2018 sollte sich das BIP-Wachstum in den meisten Ländern der Emerging Markets als sehr robust erweisen. Leitzinssenkungen dürfte es aber kaum noch geben. Steigende Inflationsraten könnten im Gegenteil die eine oder andere Leitzinserhöhung zur Folge haben. Unserer Meinung nach stellt dies noch keine große Gefahr für die Aktienmärkte dar.

Anleihen

Deutschland: Auftragseingang (Okt.), 8.00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsbericht (Nov.), 14.15 Uhr
USA: Produktivität (Revision Q3) 14.30 Uhr

An den Rentenmärkten hielt gestern ein zuversichtlicher Grundton an. Die Renditen langlaufender Bundesanleihen und US-Treasuries gingen leicht zurück. Die Konjunkturdaten des Tages hatten wenig neuen Informationsgehalt, die finalen PMI-Einkaufsmanagerindizes bestätigten im Großen und Ganzen die Vorabschätzung: punktgenau im Euroraum, während sie in den USA leicht nach unten revidiert wurden, aber weiterhin auf sehr solidem Niveau liegen. Auffallend war, dass in den USA die seit Jahresanfang zu beobachtende Abflachung der Zinsstrukturkurve (Renditedif-ferenz 10 und 2jähriger Laufzeitenbereich) anhielt. Anfang des Jahres hatte der Abstand noch knapp 120 Basispunkte betragen, jetzt sind es noch 55, wobei sich der Einengungsprozess seit Anfang November deutlich beschleunigt hat. Die Einengung ist dabei ausschließlich auf den Renditeanstieg im 2jährigen Laufzeitenbereich zurückzuführen, während 10jährige US-Treasuries sogar einen Hauch niedriger als zu Jahresbeginn rentieren. Oft wird eine Abflachung der Renditekurve als ein Vorbote einer Rezession gesehen. Wir tun uns im aktuellen Zyklus schwer mit dieser Lesart. Denn sie impliziert, dass die Kurzfristzinsen schon ein Niveau erreicht haben, das bremsend auf die Wirtschaftsaktivität wirkt und der geringe Abstand zwischen Kurz- und Langfristzins die Kreditvergabebereitschaft der Banken mindert und so die Konjunktur zusätzlich schwächt. Diese Argumentation ist auf dem absolut gesehen noch immer sehr niedrigen Zins- und auch Realzinsniveau nicht stichhaltig. Vielmehr sind die „Finanzkonditionen“ noch sehr locker, sollten also die Konjunktur weiter unterstützen.

Aktien

ProSiebenSat.1, Kapitalmarkttag
Broadcom, Ergebnis Q4

Die Aktienmärkte in Europa tendierten am gestrigen Dienstag uneinheitlich. Die Gewinne bzw. Verluste der Leitindizes hielten sich zumeist aber in recht engen Grenzen. Gute Makrodaten für die Eurozone konnten alles in allem keine neuen Impulse für die Märkte geben. Der Dax gab um 0,1% nach und erholte sich damit von Tiefständen am Mittag. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Vonovia, die vor allem von sinkenden Zinsen profitierte. Die Aktie von Fresenius konnte den zweiten Tag in Folge spürbar zulegen; sie kletterte um 1,8%. Die Aktie der Deutschen Börse stieg um 1,8%; sie profitierte vor allem von der Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 200 Millionen Euro für das Jahr 2018. Die Kryptowährung Bitcoin war wieder stark gesucht und legte um mehr als 2% zu, verfehlte aber gestern die Marke von 12.000 US-Dollar. Heute Morgen ging die zügellose Rally aber weiter; der Bitcoin legte um mehr als 5% zu und überwand die Marke von 12.500 US-Dollar. Auf europäischer Sektorenebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Werte aus dem Bereich Immobilien gefragt, die durchschnittlich um 1,1% zulegen konnten. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Rohstoffsektor, die im Schnitt um 1,5% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten am gestrigen Dienstag mit Abschlägen von rd. 0,5%. Die Frage, ob und in welcher Form die geplante US-Steuerreform kommen wird, belastete die Märkte. Auf Sektorenebene waren vor allem Technologieaktien gefragt, die im Schnitt um 0,2% stiegen. Am Ende der Performancerangliste notierten Telekommunikationsaktien, die durchschnittlich um 1,8% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten zur Wochenmitte überwiegend schwächer. Vor allem der Nikkei 225-Index zeigte sich schwach; er verlor 2%. Auch der der Kospi-Index (-1,4%) litt unter Gewinnmitnahmen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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