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Wie kontrovers war die Diskussion im EZB-Rat wirklich? - National-Bank Kolumne

23.11.2017 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Auf den ersten Blick gaben die gestern in den USA veröffentlichten Wirtschaftsdaten ein gemischtes Bild ab. Bei genauerer Betrachtung fielen sie jedoch gar nicht schlecht aus. Der Rückgang der Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Monatsvergleich war nicht erwartet worden. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass der Vormonatswert doch vergleichsweise deutlich nach oben korrigiert wurde. Das gilt entsprechend für die einzelnen Auftragseingangskomponenten. Der vorläufige Wert des Konsumentenvertrauens der Uni Michigan konnte zwar nicht an die Werte, die noch vor einigen Monaten erreicht worden sind, anknüpfen. Der aktuelle Wert spricht aber weiterhin für eine ungebrochene Konsumlust der US-Verbraucher. Die „Black Friday Sales” dürften dazu einen ersten Aufschluss geben, wie das Weihnachtsgeschäft wohl laufen wird. Dabei sind insbesondere die Online-Umsätze zu beachten, da sich das Einkaufsgeschehen mehr und mehr vom stationären in den Online-Handel verlagert. Auch die Stimmung der europäischen Konsumenten hat sich gemäß vorläufiger Werte der EU-Kommission aufgehellt. Der Handel im Euroraum darf sich also ebenfalls auf ein gutes Weihnachtsgeschäft freuen. Nur in UK scheint es derzeit etwas anders auszusehen. Gestern wurden die Wachstumsprognosen von offizieller Seite für die kommenden Jahre gesenkt. Der Brexit scheint allmählich in Zahlen und Fakten anzukommen.

Viel Beachtung fand gestern das Protokoll der letzten Tagung des FOMC. Es wurde deutlich, dass den Notenbankern die schwache Inflationsdynamik trotz Vollbeschäftigung weiterhin Rätsel aufgibt, sie aber gleichzeitig am Kurs gradueller Leitzinsanhebungen festhalten werden. Am 13. Dezember dürfte es die nächste Leitzinsanhebung geben. Alles andere wäre aufgrund der Fed-Rhetorik eine Überraschung. Neben der Fed kann auch die EZB für Neuigkeiten sorgen. Das Protokoll der letzten Tagung des EZB-Rats könnte durchaus zutage fördern, wie kontrovers die Diskussion um die Anpassung des geldpolitischen Kurses der Notenbank tatsächlich war und vielleicht auch, wie viele Mitglieder des EZB-Rats sich über ein stärkeres und schnelleres tapering ausgesprochen haben. Argumente für eine schnellere Rückführung gibt es zu Hauf. Die Wirtschaft läuft. Heute werden die vorläufigen Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungs- und das verarbeitende Gewerbe die Fortsetzung des Aufschwungs in den kommenden Monaten signalisieren.

Aufgrund von Thanksgiving sind aus den USA keine Impulse zu erwarten. Die Märkte bleiben geschlossen. Der Bund Future dürfte kaum verändert in Tag starten und sich zwischen 162,40 und 163,65 bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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