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Pjöngjang hat es wieder getan - Reaktionen der Investoren: Keine - National-Bank

15.09.2017 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Führung in Nordkorea hat es wieder getan: Doch so richtig scheint der jüngste Test einer Rakete die Anleger nicht mehr in Unruhe zu versetzen. Die Reaktionen der Investoren halten sich jedenfalls im Grenzen. Der Gewöhnungseffekt setzt allmählich ein, denn die ansonsten übliche Reaktion der Suche nach Sicherheit, die die Aktienmärkte unter Druck bringt sowie die Kurse von deutschen und US-amerikanischen Staatsanleihen steigen lässt und auch dem Goldpreis zu Kursgewinnen verhilft, blieb aus. Zu entspannt sollten die Marktakteure jedoch nicht sein. Die Situation in der Region dürfte sehr angespannt sein. Nun werden wieder die auf Provokationen aus Nordkorea bekannten Maßnahmen ergriffen: Südkorea hält militärische Manöver ab. Der UN-Sicherheitsrat trifft sich noch heute zu einer Dringlichkeitssitzung. Wird das Pjöngjang von weiteren Provokationen abhalten? Wohl kaum. Wenn dem Treiben ein Ende bereitet werden soll, ist der Einfluss von China auf das Land gefordert.

Neben dem Verhalten Nordkoreas wird es heute mindestens ein weiteres Thema geben, welches die Investoren beschäftigen wird: Die künftige Geldpolitik der Fed. Sollten nämlich die US-Einzelhandelsumsätze auch einmal überzeugen können, so wird die Diskussion über den nächsten Leitzinsschritt der US-Notenbank nach den leicht über den Erwartungen ausgefallenen US-Konsumentenpreisen erheblich an Fahrt gewinnen. Die Investoren täten nach wie vor gut daran, sich auf einen nächsten Leitzinsschritt im Dezember einzustellen, obwohl dann mit Stanley Fischer ein stimmberechtigtes Mitglied nicht mehr an Bord sein wird, das eher für eine straffere Geldpolitik steht. Zugleich ist es nach wie vor als unwahrscheinlich anzusehen, dass bis dahin die zahlreichen Nachbesetzungsverfahren für vakante Plätze im Board of Governors abgeschlossen sind. Zu beachten sind im Hinblick auf eine Straffung der US-Geldpolitik heute die Daten zur Industrieproduktion sowie die Kapazitätsauslastung. Über die Stimmung der Konsumenten wird der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan Auskunft geben. Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA spricht für eine gute Stimmung bei den Konsumenten, obwohl sie die Hoffnung auf neue Impulse für ihren Geldbeutel durch bspw. Steuersenkungen im laufenden Jahr aufgeben sollten.

Von Interesse sind die weiteren Reaktionen auf das Ergebnis der geldpolitischen Tagung der Bank of England. Die britischen Notenbanker halten ihren derzeitigen geldpolitischen Kurs zwar aufrecht. Sie haben jedoch ein deutliches Zeichen gesendet, dass sich das in den kommenden Mo-naten aufgrund der importierten Inflation, die sich nun weiter durchzufressen scheint, ändern könnte. Trotz klarer Worte bleibt es für die Bank of England eine Gradwanderung. Schließlich zeichnet sich auf Basis des aktuellen Verhandlungsstands zwischen UK und der EU ab, dass es möglicherweise keinen geordneten Ausstieg der Briten aus der EU geben wird. Die Folgen sind nur schwer absehbar und werden für die britische Geldpolitik Konsequenzen haben.

Der Bund Future dürfte mit Kursgewinnen in den Tag starten, obwohl die asiatischen Aktienmärkte auf die jüngste Provokation Nordkoreas kaum reagierten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 161,05 und 162,40 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,10 und 2,25% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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