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100jährige Staatsanleihe aus Österreich erfreute sich sehr guter Nachfrage - National-Bank

13.09.2017 10:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Bondkurse kamen gestern kräftig unter die Räder. Sicherheit war weniger gefragt. Zudem kam und kommt noch reichlich neues Material auf den Markt. Neben der sehr gut aufgenommen 100 Jahre laufenden Staatsanleihe war Österreich zusätzlich mit einer 5jährigen Laufzeit aktiv. Außerdem emittierte Finnland. Heute kommen Italien, Deutschland und Portugal (evtl. noch weitere Länder via Syndikat) dazu, wobei der Renditeanstieg dazu beitragen dürfte, dass sich die Aufstockung der 10jährigen Bundesanleihe relativ gut bewerkstelligen lassen sollte. Zusätzliche und neue Informationen gab es dagegen kaum. In Frankreich formiert sich der Widerstand gegen die Arbeitsmarktreformen der Macron-Regierung in ersten größeren Demonstrationen. Da der Besitzstand derjenigen angegriffen wird, die einen festen Arbeitsplatz haben, sind die Demonstrationen durchaus nachzuvollziehen. Ohne Angriff auf den Besitzstand wird es in Frankreich jedoch keine neuen Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und mehr Einkommen geben. Dass der französische Präsident weiter an Beliebtheit verliert, spielt sowieso keine Rolle, da er zum einen über eine deutliche Mehrheit in der Nationalversammlung verfügt und zum anderen die Arbeitsmarktreform von seiner Regierung per Dekret umsetzen lassen kann. Da die Reformen in der Frühphase seiner Präsidentschaft angestoßen werden, könnte er vielleicht sogar noch die Früchte dieser Bemühungen während seiner Amtszeit erben.

Der EZB-Vize hatte gestern nichts Neues zu berichten. Sollten die Investoren heute irgendwelche neuen Erkenntnisse vom EZB-Chefvolkswirt erwarten, so werden sie enttäuscht werden. Hinweise, wie es mit der Geldpolitik der EZB weitergehen könnte, wird es über das hinaus, was Mario Draghi auf der Pressekonferenz gesagt hat, nicht geben. Die europäischen Notenbankvertreter werden sich zu diesem Themenkomplex in Schweigen hüllen. Die Konjunkturdaten geben ebenfalls nur wenig her. Die endgültigen Konsumentenpreisdaten für den August aus verschiedenen Euroländern werden keine neuen Impulse geben. Beachtung wird am Nachmittag den US-Erzeugerpreisen zu Teil werden. Schließlich dürfte die Kernrate auf Jahresbasis die Marke von 2% wieder überschreiten. Die Investoren täten nach wie vor gut daran, Leitzinsschritte vor Juni 2018 einzupreisen. In den USA könnten Aussagen aus dem Weißen Haus, wonach die Steuerreform doch auf einem guten Weg sei und man bald mit einem Entwurf aus dem Kongress rechnen dürfte, dazu beigetragen haben, dass die Bondkurse unter Druck gesetzt wurden. Einhellige Meinung scheint zu diesem Thema zu sein, dass ein Unternehmenssteuersatz von 15% ins Reich der Träume gehört. Positive Nachrichten zur Steuerreform wurden jedoch immer mal wieder verbreitet. Ohne Zählbares sollte man bei der Bewertung solcher Nachrichten vorsichtig sein.

Erwartungsgemäß brachte die Aufstockung der 10jährigen T-Notes die Kursnotierungen gestern Abend zusätzlich unter Druck. Das dürfte trotz des etwas höheren Renditeniveaus bei der Aufstockung der 30jährigen T-Bonds nicht anders sein. Das US-Treasury wird Zugeständnisse machen müssen. Immerhin dürfte Bund Future heute Morgen mit leichten Gewinnen in den Tag starten. Belastungen durch die Aufstockung der 10jährigen Bund sollten sich in Grenzen halten. Der Bund Future sollte sich zwischen 161,30 und 162,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,08 und 2,22% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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