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Nordkorea provoziert erneut - National-Bank

04.09.2017 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Üblicherweise hätte heute die Nachlese auf den US-Arbeitsmarkbericht den meisten Raum eingenommen. Schließlich bot er für jeden etwas. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen im vergangenen Monat lag zwar etwas hinter den Schätzungen, und die Zahl für den Juli wurde nach unten korrigiert. Dafür gab es aber einen kräftigen Anstieg der Einstellungen im verarbeitenden Gewerbe und hier insbesondere im Bau. Dass die durchschnittlichen Stundenlöhne einmal mehr nur sehr leicht anzogen, dürfte weiterhin auf die Besonderheit des US-Arbeitsmarktes zurückzuführen sein, der vor allem Jobs im schlecht bezahlten Dienstleistungsgewerbe schafft, in dem Qualifikationen austauschbar sind. An der grundsätzlichen Ausrichtung der Geldpolitik der US-Notenbanker dürfte sich nichts ändern. Es dürfte sich auch als vorschnell erweisen, die Leitzinsanhebungen immer weiter nach hinten zu verschieben. Derzeit gehen die Kapitalmärkte von Mitte 2018 für den nächsten Leitzinsschritt aus. So eine lange Pause ist nicht zu erwarten. Dezember 2017 ist und bleibt eine Option. Auch die anderen US-Konjunkturdaten fanden Beachtung: Der ISM für das verarbeitende Gewerbe stieg an, der endgültige Wert des Indikators der Uni Michigan fiel etwas schwächer aus als die Schätzung. Insgesamt ist die Stimmung ausgezeichnet, obwohl die US-Administration bislang nichts Zählbares geliefert hat.

Der heutige Handelstag wird jedoch vor allem durch die erneute Provokation Pjöngjangs geprägt sein. Der Test einer Kernwaffe hat die Anleger in Asien verschreckt. Wieder einmal wird eine Eskalation der Situation befürchtet. Heute wird sich der UN-Sicherheitsrat einmal mehr mit dem Thema beschäftigen. Eine scharfe Note in Richtung Nordkorea wird es sicher geben. Denkbar ist nach der Provokation eine Verschärfung der Sanktionen gegen das Land. Selbst wenn dem China und Russland zustimmen, ist jedoch zu erwarten, dass der nordkoreanische Machthaber unbeeindruckt sein wird. Die Lage in der Region bleibt instabil, obwohl es keine Reaktion – abgesehen von den üblichen Manövern – von Japan, Südkorea und den USA geben dürfte. Die Situation dort sorgt dafür, dass die Investoren heute erst einmal nach Sicherheit suchen werden. Dabei sollten sie nicht zu der reflexartigen Reaktion neigen und japanischen Yen nachfragen, wie es sonst in solchen Situationen immer üblich ist. Schließlich ist Japan direkt betroffen.

Da die US-Märkte wegen des Labor Days heute geschlossen sind, dürften die Investoren bei ihrer Suche nach Sicherheit vor allem Bunds nachfragen. Vor den Entwicklungen in den USA ist das vielleicht auch keine so schlechte Wahl. Morgen nimmt der Kongress seine Arbeit nach der Sommerpause offiziell wieder auf. Und der Berg an kurzfristig zu bewältigenden Aufgaben und Herausforderungen ist sehr hoch. Das dringendste Thema, das einer Lösung bedarf, ist die Anhebung der Verschuldungsobergrenze. Am Wochenende gab es Meldungen, nach der der US-Präsident von seiner harten Haltung abweicht, wonach er einer Anhebung nur dann zustimmt, wenn Geld für den Bau der Mauer nach Mexiko bewilligt wird. Es besteht also doch die Chance, dass es ohne eine Schließung der öffentlichen Verwaltung oder gar dem Aussetzen von Zinszahlungen zu einer Erhöhung der Schuldenobergrenze kommen kann. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass es die Republikaner trotz Mehrheiten im Senat und Repräsentantenhaus bislang nicht geschafft haben, etwas von Belang umzusetzen. Man kann nur hoffen, dass es bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze glatter läuft.

Der Bund Future dürfte heute Morgen gesucht sein, so dass er mit Gewinnen in den Tag startet. Im Laufe des Tages sollte er sich zwischen 164,35 und 165,75 bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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