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Air Berlin in der Insolvenz – wie geht es weiter? - Commerzbank Kolumne

17.08.2017 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Air Berlin.

Air Berlin hat Insolvenz angemeldet. Die großen wirtschaftlichen Probleme waren lange bekannt, der Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung kommt aber überraschend. Der Großaktionär Etihad hat durch die Einstellung seiner seit Jahren anhaltenden finanziellen Unterstützung diesen Schritt ausgelöst. Das Geschäftsmodell, nämlich gleichzeitig Charterflieger, Netzwerklinie und Langstreckenzubringer zu sein, ist damit endgültig gescheitert. Ein KfW-Kredit ermöglicht, dass der Flugbetrieb gerade jetzt in der Ferienzeit weitergeht. Gleichzeitig schafft das einen hohen Zeitdruck für eine nachhaltige Lösung. Die Bundesregierung deutete an, dass der Kredit letztendlich durch den Verkauf von Air Berlin-Slots getilgt werden soll. Wir rechnen damit, dass vor allem die Lufthansa, aber auch Ryanair und easyJet zum Zuge kommen. Durch die eingeleitete Insolvenz und dem damit verbundenen Zeitdruck sollte sich die Verhandlungsposition der genannten Gesellschaften verbessern, insbesondere sollte eine Übernahme der hohen Schuldenlast nicht mehr erforderlich sein. Eine Zukunft für Air Berlin als eigenständige Gesellschaft erscheint damit unwahrscheinlich. Diese Marktbereinigung hilft den verbliebenden Wettbewerbern mit neuen Wachstumsmöglichkeiten. Ob sich dadurch die Wettbewerbssituation entspannt, ist fraglich. Nun dürften die bisher noch von Air Berlin betriebenen Flugverbindungen in stärkere Hände wandern. Wenn die Kartellbehörden weiter für Wettbewerb sorgen, ist nicht davon auszugehen, dass die Preise erheblich steigen. Wir sehen vor allem die Lufthansa, aber auch Ryanair und easyJet als Gewinner, die Fluggäste nicht unbedingt als Verlierer. Schwieriger ist die Situation aber für Etihad und das bisherige Air Berlin-Personal.

Anleihen

Großbritannien: Einzelhandelsumsatz (Jul), 10:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Fed Philadelphia-Index (Aug), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Jul), 15:15 Uhr

Die Renditen erstklassiger Staatsanleihen stiegen gestern zunächst an, gingen aber nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls am Nachmittag wieder zurück. Den Renditeanstieg unterstützten neben anhaltend rückläufiger Risikoaversion der Anleger kräftige Konjunkturdaten aus dem Euroraum. So stieg das reale BIP in Italien im 2. Quartal um +0,4% Q/Q bzw. +1,5% J/J wie erwartet. Dagegen übertrafen das Wachstum in den Niederlanden mit +1,5% Q/Q bzw. +3,8% J/J alle Erwartungen. Im Rahmen der Erwartungen fiel das reale BIP-Wachstum im Euroraum mit +0,6% Q/Q bzw. +2,2% J/J (nach +0,6% Q/Q bzw. +1,9% J/J) aus. Vor Meldung der Daten waren die Renditen zurückgegangen als Spekulationen auf-kamen, dass auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole (Wyoming) nächste Woche mit keinen neuen geldpolitischen Signalen von EZB-Chef Mario Draghi gerechnet werden kann. In Großbritannien fiel der Arbeitsmarktbericht kräftiger als erwartet aus. Der Dreimonatsdurchschnitt der Arbeitslosenquote fiel auf den niedrigsten Stand seit 1975 und die Löhne stiegen stärker als erwartet. Das britische Pfund konnte sich aber nur kurzzeitig ggü. dem EUR erholen. In den USA konnte ein Dämpfer in der Bauwirtschaft (Rückgang bei Hausbaubeginnen/-genehmigungen) nicht für Impulse sorgen. Bewegung in die Märkte kam nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls vom Juli. Es zeigte, dass der größte Diskussionspunkt unter den US-Notenbankern die Inflationsentwicklung ist. Die meisten FOMC-Mitglieder hielten daran fest, dass die Inflation angesichts der robusten Konjunktur und des zunehmend angespannten Arbeitsmarktes steigen werde. Doch viele sehen mittlerweile das Risiko, dass der Preisauftrieb länger unter dem Fed-Ziel bleiben könnte.

Aktien

Wal-Mart, Gewinn Q2

An den europäischen Aktienmärkten setzte sich die bereits in den vergangenen Tagen zu beobachtende Erholung weiter fort. Keine Nachrichten zum Thema Nordkorea waren gute Nachrichten. In Verbindung mit guten Konjunkturdaten und einem etwas leichteren Euro stellte dies eine Mischung dar, aufgrund derer die Anleger wieder zugriffen. Damit haben die breiten europäischen Indizes mehr als die Hälfte der Verluste im Zuge der Korea-Thematik aufgeholt. Defensive Sektoren verzeichneten konsequenterweise eine unterdurchschnittliche Performance, während Zykliker gefragt waren. Steigende Rohstoffpreise (Zink und Aluminium im Fokus) sorgten dafür, dass Grundstoffwerte (+2,5%) die Performancerangliste auf Branchenebene (Stoxx) anführten. Gefolgt von den Finanzwerten (+1,3%), die von den wieder steigenden Renditen am Rentenmarkt profitierten. Insgesamt fielen die Volumina allerdings deutlich unterdurchschnittlich aus. Dies passt zu unserer Einschätzung, dass sich die Korea-Krise zum größten Teil auspreisen wird, die Märke danach allerdings wieder ihre – volatile – Seitwärtsbewegung fortsetzen. An den US-Märkten verzeichneten die Indizes anfangs leichte Gewinne. Unter-stützend wirkte dabei auch die Veröffentlichung des Fed-Protokolls, da es keine Anzeichen auf eine Verschärfung des Zinsanhebungskurses der Fed beinhaltete. Die im Laufe des Handels leicht rückläufigen Renditen sorgten allerdings auch für nachgebende Kurse bei Finanzwerten (-0,2%), die zusammen mit den Ölwerten (-1,2%) als einzige Branchen im Minus schlossen. Am stärksten ging es – wie bereits zuvor in Europa – für Grundstoffwerte (+0,9%) nach oben. Des Weiteren sorgte auch die Diskussion über die Auflösung der mit Konzernchefs besetzten Beratergremien von Präsident Trump für leichte Unruhe am Markt. In Asien notieren die Indizes relativ unverändert. IT-Werte sind gefragt und auch der koreanische Markt kann sich weiter erholen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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