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Druck auf die Rentennotierungen hält an - National-Bank Kolumne

30.06.2017 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Abgesehen von einigen Rohstoffen standen die Notierungen der übrigen Assetklassen massiv unter Druck. Die Aktienmärkte gaben weltweit nach, so dass die Volatilität endlich einmal deutlich anzog. Die Rentennotierungen gaben ebenfalls kräftig nach. Zentraler Auslöser für die Entwicklung auf den Rentenmärkten dürften die Preisdaten aus Deutschland und Spanien gewesen sein. Nach vorläufigen Informationen sind die Preise in beiden Ländern etwas stärker im Juni gestiegen, als es erwartet worden ist. Das bedeutet für die Verbraucherpreise auf Eurolandebene, die heute veröffentlicht werden, wahrscheinlich nichts Gutes. Sie sollten ebenfalls stärker angezogen sein, als es erwartet wird. Dementsprechend können sich wohl nicht wenige Investoren vorstellen, dass die EZB vielleicht doch früher die geldpolitische Wende einleiten wird, als es die Forward Guidance und die Aussagen Mario Draghis andeuten. Mit Blick auf die Spreads der Peripherie zu Bunds sollte aber klar sein, dass die EZB sehr vorsichtig agieren muss.

Wenn die EZB das QE-Programm auslaufen lassen wird und irgendwann die Leitzinswende mit der Anhebung des Satzes für die Einlagenfazilität einleiten wird, muss sie das sehr vorsichtig tun. Ansonsten dürften die finanziellen Schwierigkeiten der Peripherie sofort wieder zu Tage treten. Sehr viel höhere Refinanzierungsrenditen können sich die meisten Euroländer nämlich nicht leisten, auch wenn sie sich über die letzten Jahre günstig haben refinanzieren können. Außerdem wird die EZB die Ursachen des jüngsten Preisanstiegs genau analysieren. Immerhin und das sollte man nicht unbeachtet lassen, hat Mario Draghi beton, dass die EZB durch temporäre Effekte hindurchschauen wird. Selbst die überraschend guten Nachrichten aus China – der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg – konnten die Stimmung nicht verbessern.

Im Tagesverlauf werden die Investoren auf die europäischen Preisdaten schauen. Der deutsche Arbeitsmarktmarktbericht wird das gewohnte Bild liefern. Am Nachmittag werden dann die Daten zu Einkommen / Ausgaben, der Chicagoer PMI, der endgültige Wert für den Indikator der Uni Michigan sowie vor allem die PCE-Deflatoren analysiert werden. Sollten die Preissteigerungsraten sich von der 2%-Marke nach unten entfernen, so dürfte die Sinnhaftigkeit von Zinsschritten durch die Fed thematisiert werden.

Der Abgabedruck an den Rentenmärkten dürfte zumindest am Morgen noch anhalten, so dass der Bund Future etwas tiefer eröffnen sollte. Trotz der starken Kursrückgänge am Dienstag und am Donnerstag werden die Investoren vor dem Wochenende kaum Neupositionieren vornehmen. Den europäischen Notenbanklern wird es schwer fallen, die Märkte zu beruhigen. Daher dürfte es im Tagesverlauf allenfalls zu einer Stabilisierung des Bund Future kommen. Am Morgen dürften die Emissionen aus Italien zudem ein Belastungsfaktor werden. Der Bund Future sollte sich zwischen 161,30 und 162,85 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,21 und 2,34% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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