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Fed hebt Leizinsen an, nächster Schritt im Dezember erwartet - Commerzbank-Kolumne

16.06.2017 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Fed hat bei ihrer FOMC-Sitzung am Mittwoch die Zielbandbreite für den Tagesgeldsatz (Fed Funds Rate) wie vom Markt erwartet um 25 Basispunkte auf 1,00 auf 1,25% erhöht. Sie begründete dies mit der anhaltenden Verbesserung am Arbeitsmarkt, wo mittlerweile Vollbeschäftigung herrscht. Die Leitzinsprojektionen der einzelnen Ausschussmitglieder blieben weitgehend unverändert; sie deuten auf einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr hin; wir erwarten ihn im Dezember. Dass der Preisauftrieb zuletzt niedriger ausfiel als weithin erwartet und sich damit wieder etwas vom Inflationsziel der Fed (2%) entfernt hat, bereitet der Fed derzeit offensichtlich kein Kopfzerbrechen. Vielmehr verwies Fed-Chefin Yellen auf „Sonderfaktoren“ (Telekommunikationspreise, Preise für verschreibungspflichtige Medikamente), welche den Inflationsausweis temporär drücken. Angesichts des festen Arbeitsmarktes hält es die Fed für angemessen, den monetären Stimulus schrittweise zu reduzieren, auch um nicht Gefahr zu laufen, später eine aus dem Ruder laufende Entwicklung durch stärkere Zinsanhebungen einfangen zu müssen. In diese Philosophie passt auch die Ankündigung zur Reduzierung der Fed-Bilanz, die „graduell und vorhersehbar“ vonstatten gehen soll. Wie die Fed-Chefin deutlich machte, soll diese später im Jahr beginnen und dann eher im Hintergrund ablaufen; nur größere Verwerfungen dürften am Programmablauf- und volumen etwas ändern. Die Fed plant, zum Programmbeginn insgesamt Fälligkeiten von Treasuries und Hypothekenanleihen im Gesamtvolumen von 10 Mrd. USD nicht wiederanzulegen und alle 3 Monate das Volumen um 10 Mrd. USD zu erhöhen, bis nach 12 Monaten 50 Mrd. erreicht sind, um die die Bilanz im weiteren dann allmonatlich reduziert wird.

Zinsen und Anleihen

Euroraum: Verbraucherpreise (Mai), 11:00 Uhr
USA: Wohnungsbaubeginne (Juli), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrau., Uni Michigan (Juni), 16 Uhr

Wie erwartet hat die US-Notenbank Fed am Mittwochabend die Leitzinsen um 0,25% angehoben. Damit liegen sie zukünftig in der Spanne von 1,00% bis 1,25%. Die US-Notenbank hält also an ihrem geldpolitischen Straffungskurs fest. Die Fed-Vorsitzende Yellen warnte davor, die zuletzt abgeschwächte Inflation überzubewerten. So hat sich der Preisauftrieb im Mai deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich zum Vorjahresmonat nur noch um 1,9%. Im April hatte die Inflationsrate noch 2,2% betragen. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, sank von 1,9% auf 1,7%. Klare Hinweise auf den Zeitpunkt einer nächsten Anhebung gab es bei der Fed-Pressekonferenz nicht, dafür aber auf den baldigen Beginn einer Reduzierung der Notenbankbilanz (siehe „Im Blickpunkt“). Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA belastete den Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg zwischenzeitlich auf fast 0,30% an. Auch die Kurse von britischen Staatsanleihen gerieten unter Druck. Die Uneinigkeit in der Bank von England über die Geldpolitik wächst: So haben sich auf der gestrigen Zinssitzung immerhin drei Mitglieder für eine Zinserhöhung ausgesprochen. Fünf Vertreter stimmten dagegen. Für eine Zinserhöhung spricht die aktuell hohe Inflation. Diese war im Mai mit 2,9% J/J auf den höchsten Stand seit fast vier Jahren gestiegen. Der Leitzins bleibt weiterhin auf dem historischen Tief von 0,25%. Gegen eine Zinserhöhung sprechen jedoch die zuletzt schwache Entwicklung der Konsumausgaben und des Wirtschaftswachstums. Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im Mai überraschend gesunken. Sie fielen um 0,3% im Vergleich zum Vormonat, so stark wie zuletzt Januar 2016.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die globalen Aktienmärkte befinden sich auch diese Woche weiter auf dem Vorwärtsmarsch. So konnten beispielsweise sowohl der Dow Jones-Index als auch der Dax am Mittwoch neue Rekordhochs bei 21.391 bzw. bei 12.921 Punkten erzielen. Daran änderte auch nichts die kleine Kursdelle der US-Technologiewerte am vergangenen Freitag, die nur kurzzeitig für etwas Nervosität gesorgt hat. Alles in allem sorgen die äußerst robust verlaufene globale Konjunktur zusammen mit sehr soliden Unternehmensergebnissen für einen starken Aufschwung. Flankiert wird dies unverändert von einer in weiten Teilen der Welt sehr expansiven Geldpolitik (vor allem in Japan und in Europa), die die Zinsen weiter auf einem sehr niedrigen Niveau hält. Eine Ausnahme hiervon bildet die US-Notenbank, die am Mittwoch wie erwartet den Leitzins zum vierten Mal seit der Finanz- und Wirtschaftskrise angehoben hat. In der Folge setzten am Mittwoch und am Donnerstag leichte Gewinnmitnahmen ein, die die europäischen Leitindizes gestern überwiegend belasteten (Österreich: -1,3%). Der Dax büßte 0,9% ein. Tagesverlierer war die Notierung der Deutschen Telekom mit einem Minus von 2,4%. Die Aktie von H&M verlor nach schwachen Umsatzzahlen mehr als 5% an Wert. Auf europäischer Sektorenebene gehörten Einzelhandelsaktien mit durchschnittlichen Verlusten von 2,2% auch zu den größten Verlierern. Gefragt waren dagegen Titel aus dem Segment Nahrungsmittel & Getränke (+0,3%). Die Börsen in den USA tendierten gestern etwas leichter. Der Dow Jones-Index verlor 0,1%. Am stärksten unter Druck standen Aktien aus den Bereichen Energie (-0,7%) und Rohstoffe (-0,9%). Öl bewegt sich auf die längste Verlustserie auf Wochenbasis seit 2015 zu. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index (+0,4%) profitierte v.a. von einem schwächeren Yen (-0,2% zum USD). Der KOSPI-Index gab leicht nach.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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