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Türkei: Börse nach dem Ja für eine Verfassungsänderung weiter im Aufwind - Commerzbank-Kolumne

14.06.2017 09:34 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Das türkische Volk hat Mitte April 2017 mit knapper Mehrheit (51,4%) für eine Verfassungsänderung gestimmt. In Reaktion auf das Ergebnis legten sowohl die Börse als auch die Lira in den darauffolgenden beiden Tagen leicht zu. Da weitgehend mit einem „Ja-Votum“ gerechnet worden war, fiel die Reaktion an den Kapitalmärkten zunächst recht verhalten aus. In den darauffolgenden Wochen verstärkte sich jedoch der Aufwertungstrend der Lira; dies wirkte sich – zusammen mit fallenden Rohstoffpreisen und der Fortsetzung der robusten globalen Konjunktur - auch positiv auf die türkische Börse aus. Der Leitindex nahm Kurs auf die Marke von 100.000 Punkten (+27% seit Jahresbeginn), die er im Zuge der weltweiten Hausse (insbesondere auch an den Schwellenländerbörsen) am 13. Juni auch erreichte. Das „Ja“ zu den Verfassungsänderungen bedeutet vorerst aller Voraussicht nach Kontinuität. Präsident Erdogan hatte für den Fall eines Sieges zugesagt, keine vorgezogenen Neuwahlen anzuberaumen. Der Großteil der geplanten Verfassungsänderungen wird erst nach den Neuwahlen im November 2019 in Kraft treten. Die Daten für die Industrieproduktion im März 2017 waren etwas stärker als erwartet. Mit einem Plus von 2,8% ggü. dem Vorjahr bleibt die Erholung aber weiterhin relativ moderat. Für 2017 rechnen wir mit einem BIP-Zuwachs von 3 bis 3,3% (J/J). Der fortbestehende Ausnahmezustand drückt nicht so sehr auf die Stimmung der Konsumenten wie zunächst angenommen. Der Tourismus sollte jedoch in dem unverändert schwierigen Umfeld (Putsch, Attentate, Innenpolitik etc.) weiter schwächeln. Der Preisauftrieb ist mit einem Anstieg im Mai von 11,7% (J/J) weiterhin hoch und liegt deutlich über der avisierten Zielmarke von 5%. Wir bestätigen zunächst unser neutrales Votum für den Aktienmarkt in der Türkei (KGV 2017e: 10; EPS 2017e: +23% J/J). Weiter steigende Kurse würden wir dann aber tendenziell zu einem Downgrade nutzen.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Verbraucherpreise (Mai), 8.00 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (April) 11.00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Mai), 14.30 Uhr
USA: Einzelhandelsumsatz (Mai), 14.30 Uhr
USA: Ergebnis FOMC-Sitzung, 20.00 Uhr

Die Rendite 2jähriger US-Treasuries stieg gestern weiter an – auf den höchsten Stand seit Mitte März. Damit wiederholte sich mit abgeschwächter Dynamik das Muster, das Mitte März zu beobachten war. Wie seinerzeit wird die Fed aller Voraussicht nach auch bei ihrer heutigen FOMC-Sitzung die Fed-Funds-Zielrate um weitere 25 Basispunkte anheben; die obere Marke des Leitzinsbandes läge dann bei 1,25%. Auffallend ist, wie stark sich die US-Zinskurve seit Jahresanfang abgeflacht hat: Der Renditeabstand zwischen 10- und 2jährigen US-Treasuries ist von 130 auf zuletzt 85 Basispunkte abgeschmolzen. Er ist in diesem frühen Stadium des geldpolitischen Straffungsprozesses damit atypisch niedrig – umso mehr, als der aktuelle Straffungszyklus von historisch niedrigem Niveau aus gestartet ist. Unsere Schlussfolgerung ist: Die Perspektive weiterer Leitzinsanhebungen dürfte die Renditen im längeren Laufzeitenbereich mit der Zeit stärker unter Aufwärtsdruck bringen. Dafür spricht auch, dass die Fed wohl noch in diesem Jahr mit der Reduzierung ihrer Bilanz durch Verzicht auf vollständige Wiederanlage von Kuponzahlungen und Fälligkeiten beginnen wird. Bei der Pressekonferenz zur FOMC-Sitzung dürfte diese Thematik eine prominente Rolle spielen. Die gestrigen Konjunkturdaten brachten nur wenig neue Erkenntnisse. Der deutsche ZEW-Erwartungsindex gab im Juni leicht nach (18,6 nach 20,6 Punkte), in den USA hielt sich die Stimmung kleinerer und mittlerer Unternehmen auf hohem Niveau, während der Inflationsdruck auf Produzentenebene im Mai leicht nachgab (von 2,5% J/J auf +2,4% J/J).

Aktien

BP: Downstream Day
Deutsche Börse: Investor Day
Inditex: Ergebnis Q1

An einem Tag ohne große kursbewegende Meldungen (die Ausnahme stellte ein enttäuschender ZEW-Ausblick dar) gelang es den europäischen Aktienbörsen einen Teil der am Vortag erlittenen Verluste wieder wettzumachen. Insbesondere die zuletzt stark unter Druck geratenen IT-Titel konnten wieder zulegen. Der TecDax legte mit +1,3% überproportional zu. Ansonsten bestimmten vor allem Analystenkommentare das Börsengeschehen. So standen die Aktien der Deutschen Lufthansa (+3,0%) nach einer Heraufstufung an der Spitze des Dax 30. Im MDax zählten die Titel von Leoni (+4,6%) nach einer positiven Studie zu den Favoriten und im SDax stachen die Anteile von Bertrandt (+6,5%) nach einer Kaufempfehlung hervor. Im EUROSTOXX verbuchten bis auf Versorger (unveränd.) und Telekommunikation (-0,2%) alle Branchen wieder Aufschläge, allen voran Finanzdienstleister (+1,3%) und der sich erholende IT-Sektor (+1,1%). Stärkste Einzeltitel waren nach einer positiven Studie die Aktien des Brillenglasherstellers Essilor (2,6%). Dagegen standen die Anteile von Orange (-1,2%) nach einer gestrichenen Kaufempfehlung am Ende der Kursliste. An der Wall Street konnte der Leitindex Dow Jones Industrial zwei Handelstage nach dem Kurseinbruch bei den Technologiewerten sogar einen neuen Rekordstand erzielen. Im marktbreiten S&P 500 notierten bis auf Telekommunikation (-1%) alle Branchen im positiven Bereich. Hier legten Materials (+1,3%) noch vor dem IT-Segment (+0,9%) die beste Entwicklung vor. Die Aktien von Tesla (+4,7%) standen nach einer Kaufempfehlung kurz vor einem neuen Rekordstand. An den asiatischen Börsen herrscht heute Morgen eine durchwachsene Stimmung. Insbesondere chinesische Aktien tendieren etwas schwächer. Die europäischen Märkte werden leicht fester erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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