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Schwellenländerbörsen mit Outperformance im Mai 2017 - Commerzbank-Kolumne

08.06.2017 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Nachdem die Schwellenländeraktien im November und Dezember 2016 eine deutliche Underperformance gegenüber den Aktien aus den sogenannten entwickelten Märkten (Developed Markets, DM) aufgewiesen hatten, kehrte sich dieser Trend in bisherigen Jahresverlauf 2017 wieder um. Im Mai 2017 gewann der MSCI EM-Index 2,8% an Wert, wogegen der MSCI DM-Index nur 1,8% hinzugewann (MSCI Welt-Index: +1,9%). Von Januar bis Mai 2017 kletterte der MSCI EM-Index um 16,6% (MSCI DM-Index: +9,2%; MSCI Welt-Index: +9,9%). Die globalen Aktienmärkte setzten somit im Mai 2017 ihre Hausse fort. Nach wie vor sind es die sehr robusten globalen Konjunkturdaten sowie die insgesamt erfreulich verlaufene Berichtssaison, die die Kurse treiben. Hinzu kommt eine unverändert vorsichtige Notenbankpolitik in den USA und in Europa. Obwohl Donald Trump in den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit nur mäßige Erfolge feiern und mehrere seiner Vorhaben nicht umsetzen konnte, legten die Märkte zu. Risikofaktoren wie ein möglicherweise zunehmender Protektionismus oder geopolitische Faktoren traten in den vergangenen Wochen in den Hintergrund. Für einen weiteren Schub sorgte die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich, aus der Macron als Sieger hervorging. Schwellenländeraktien profitierten erneut von einem schwächeren USD (-2,1%); ein Korb aus EM-Währungen legte um 1,1% ggü. dem USD zu. Der Nettomittelzufluss in Schwellenländeraktien war mit einem Plus von 9,8 Mrd. USD im Berichtsmonat der höchste seit August 2014. Auf Sektorenebene legten die Bereiche Gebrauchsgüter (+6,6%) sowie Technologie (+4,7%) am stärksten zu. Zu den regional schwächsten Märkten zählte Brasilien (-5,2%); die Börse litt unter Korruptionsvorwürfen gegen Präsident Temer. Dagegen legte unser Länderfavorit Südkorea im Mai um 8% zu (+27,3% seit Jahresbeginn!). Solide Quartalsergebnisse sorgten für Rückenwind.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (Mai), 8:00 Uhr
Euroraum: EZB Zinsentscheidung, 13:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Die Krise um das Golf-Emirat Katar, aber auch die FBI-Affäre Donald Trumps (heute findet die Befragung des ehemaligen FBI-Direktors durch den Geheimdienstausschuss des Senats statt) verunsichern die Märkte. Der freundliche Ton am Rentenmarkt setzte sich auch gestern fort, wobei die Kursgewinne eher verhalten blieben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen schloss bei knapp 0,27%. Zur Verunsicherung trugen auch die stärker als erwartet gesunkenen Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland bei. Diese gingen im April gegenüber dem Vormonat um 2,1% zurück, Volkswirte hatten nur einen leichten Rückgang von 0,3% prognostiziert. Ausschlaggebend für den Einbruch im April war eine unterdurchschnittliche Anzahl an Großaufträgen. Ohne sämtliche Großbestellungen, die häufig stark schwanken und damit das Gesamtergebnis verzerren können, hätten die Auftragseingänge gegenüber März stagniert. Zwar fällt auf, dass die Aufträge in den vergangenen Monaten mit der zuletzt guten Stimmung nicht mithalten konnten. Die heute früh veröffentlichten Daten zur deutschen Industrieproduktion zeigen aber, dass die gute Stimmung berechtigt ist: So wuchs die Produktion im April mit 0,8% im Monatsvergleich deutlich stärker als vorhergesagt. Damit dürfte das BIP-Wachstum im zweiten Quartal besser als er-wartet ausfallen. Zum ersten Mal wurden mit dem Über-Nacht-Verkauf der spanischen Krisenbank Banco Popular an den Konkurrenten Banco Santander die neuen Abwicklungsregeln in der EU für Banken angewandt. Damit muss der Steuerzahler kein Geld für eine Bankenrettung ausgeben.
Heute liegt der Fokus auf der EZB-Ratssitzung. Das Ergebnis der britischen Parlamentswahl wissen wir erst morgen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die meisten großen europäischen Börsen schlossen gestern leicht im Minus. Der britische FTSE100 (-0,6%) stand deutlicher unter Druck, was aber nur zum Teil an den heutigen Parlamentswahlen lag. Einen deutlichen Anteil an der negativen Performance hatten auch die schwergewichtigen Ölwerte (u.a. BP -1,7%), die unter dem fallenden Ölpreis litten. Zwar blickten die Marktteilnehmer bereits gestern mit Spannung auf die Ergebnisse der heutigen EZB-Sitzung und die Parlamentswahl in Großbritannien, aber es gab weiteren Gesprächsstoff. So sorgte die recht geräuschlose Übernahme der notleidenden spanischen Bank Banco Popular durch Banco Santander (-0,9%) in der gesamten Finanzbranche für Erleichterung. Entsprechend führten Banken (+0,7%) die Performancerangliste auf Sektorebene an. Am stärksten abwärts ging es dagegen für Öl- und Gaswerte (-0,7%, fallender Ölpreis) und Healthcaretitel (-0,7%). Das zweite größe-re Thema des Tages war die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, dass die den deutschen Versorgern aufgebürdete Brennelementesteuer nicht rechtens gewesen sei. Die anstehenden Steuerrückzahlungen in Milliardenhöhe ließen E.ON und RWE um 5,2% bzw. 5,5% ansteigen. In den USA standen wie schon in Europa Ölwerte im Fokus. Die einen Bestandsaufbau zeigenden US-Lagerdaten sorgten für einen Kursrutsch beim Ölpreis und brachten auch Energiewerte (-1,5%) unter Druck, die auf Sektorebene am deutlichsten nachgaben. Finanzwerte (+0,8%) konnten sich wieder erholen und führten angesichts leicht steigender Renditen die Gewinner an. Die Aussagen von Ex-FBI-Chef Comey wurden dahingehend interpretiert, dass diese keine ernsthaften Probleme für Präsident Trump darstellen. In Asien notieren die Indizes wenig verändert. Weder die guten Konjunkturdaten aus China noch die schwächeren Daten aus Japan haben einen größeren Einfluss auf die Kurse.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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