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EZB dürfte weiter im Grundsatz Kurs halten - National-Bank Kolumne

06.06.2017 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Der Fokus der Märkte dürfte in der verkürzten Handelswoche vor allem auf der Pressekonferenz der EZB liegen. Präsident Draghi dürfte hier natürlich die Verbesserung der konjunkturellen Perspektiven würdigen. Dabei könnte die Bank den Risikosaldo in Richtung positiver Überraschungen verschieben bzw. die Wahrscheinlichkeit von weiteren expansiven Maßnahmen ermäßigt werden. Wir gehen davon aus, dass der EZB-Chef einmal mehr betonen wird, dass die Wertpapierkäufe mindestens bis Ende des Jahres fortgesetzt werden. Weiterhin dürfte er versuchen zu kommunizieren, dass die Leitzinsen auch jenseits des Auslaufens dieser Maßnahmen niedrig gehalten werden.

Im Kern halten wir dies auch für gerechtfertigt: In den letzten Wochen und Monaten haben sich zwar die Stimmungsindikatoren für die Eurozone stärker belebt als mit Blick auf die ungelösten strukturellen Probleme zu erwarten stand. Nach wie vor funktioniert die Währungsunion suboptimal, da sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei konstanten Wechselkursen auseinanderentwickelt. Der aktuelle Aufschwung ist damit nicht Ausdruck europäischer Prosperität und/oder sich abzeichnender Eigendynamik. Die Zunahme der Dynamik ist auch maßgeblich der höheren Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft – also vor allem der Entwicklung in Asien aber auch in den USA geschuldet. Dabei spielt ferner auch der Umstand eine zentrale Rolle, dass die Eurozone jahrelang kaum gewachsen ist und insofern ein gewisser Nachholbedarf entstanden ist.

Das Big-Picture bei den Rentenmärkten ist durch einen u.E. deutlich zu tiefen US-Zinssatz geprägt. Daher erwarten wir auf Sicht der nächsten Wochen und Monate steigende Zinssätze bzw. eine Abwärtsbias beim Bund Future. Nach den schwächer als erwarteten Zahlen zum US-Arbeitsmarkt sollten die Märkte in der laufenden Woche allerdings im risk-off Modus beginnen – risikolose Bunds bleiben also zumindest bis auf weiteres gesucht. Dies auch weil sich die geopolitische Lage verschlechtert hat. Die Krise in den Golf-Staaten kann jederzeit eskalieren, auch wenn derzeit wieder stärker auf Dialog gesetzt wird. Die für heute anstehende Batterie europäischer Frühindikatoren dürfte vermutlich eine Bestätigung der positiven konjunkturellen Entwicklung im Euroland mit sich bringen.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir für heute eine Trading-Range zwischen 162,10 und 163,00 Indexpunkten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,11 und 2,20% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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