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GK Software: „Wir könnten unser Umsatzziel für 2018 schon früher erreichen“

04.05.2017 13:21 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

Finanzvorstand André Hergert von GK Software im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: GK Software.

Erwartungen 2016 übertroffen, eine gut gefüllte Vertriebspipeline für 2017: Nach dem starken Schlussspurt im Geschäftsjahr 2016 blickt die GK Software AG noch optimistischer in die Zukunft: Der führende Anbieter von Einzelhandelssoftware könnte bereits im laufenden Jahr sein für 2018 angepeiltes mittelfristiges Umsatzziel erreichen. „Eine wichtige Basis dafür sind sicher die mehr als zwanzig Neuprojekte der letzten beiden Jahre, die sich naturgemäß positiv auf das Dienstleistungsgeschäft auswirken“, erläutert GK-Finanzvorstand André Hergert im Gespräch mit www.4investors.de. Von großer Bedeutung für den Geschäftserfolg sieht Hergert neben der positiven Kundenresonanz auf die neue Lösung OmniPOS die Partnerschaft mit dem SAP-Konzern.

Die Redaktion von www.4investors.de sprach mit CFO Hergert auch über die Ziele auf der Ergebnisseite, den „wichtigsten Zukunftsmarkt“ Nordamerika und die geplante Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE).


www.4investors.de: Herr Hergert, GK Software hat mit den Geschäftszahlen 2016 positiv überrascht und sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis die Schätzungen der Analysten übertroffen. Welche Faktoren haben wesentlich zum starken Jahresendgeschäft beigetragen?

Hergert:
Zunächst einmal möchte ich hervorheben, dass wir mit den Ergebnissen für das Jahr 2016 sehr zufrieden sind. Wir konnten damit das obere Ende unserer eigenen Erwartungen erreichen und bewegen uns genau in die Richtung, in die unsere Mittelfristprognose bis 2018 zeigt. Wenn Sie auf das Ergebnis schauen, sehen Sie, dass wir natürlich ein starkes viertes Quartal hatten, dass der Trend zur Verbesserung gegenüber den Vorjahren aber bereits seit Jahresbeginn 2016 zu wirken begann. In der Summe wurden die Jahreszahlen vor allem von zwei Faktoren besonders getragen. Zum einen konnten wir im Lizenzbereich vor allem durch den Vertrieb von OmniPOS einen zweistelligen Millionenwert erreichen, zum anderen hat unser Dienstleistungsgeschäft nicht nur erneut stark zugelegt, sondern durch unsere erfolgreichen Maßnahmen zur Verbesserung der internen Prozesse auch positiv zum Ergebnis beigetragen.

www.4investors.de: Sie sprechen die Anfang 2016 vorgestellte Lösung OmniPOS an. Das erste OmniPOS-Projekt in Irland und Großbritannien wurde bereits vollständig ausgerollt und sechs weitere Projekte mit Installationen in den USA und in der Schweiz erstmalig produktiv gesetzt. Welche Bedeutung hat das für die weitere Entwicklung der GK?

Hergert:
Als wir begannen OmniPOS zu entwickeln, hatte unsere Lösung GK/Retail POS bei den großen Filialisten in Deutschland bereits einen Marktanteil von rund 30 Prozent und in ganz Europa 10 Prozent. Warum haben wir trotz dieser Führungsposition die Entscheidung getroffen, ein ganz neues Produkt zu entwickeln? Wir waren und sind der festen Überzeugung, dass sich die Paradigmen für die Handels-IT massiv, ja geradezu revolutionär verändern und dass man darauf nur mit neuen technologischen Konzepten, wie z. B. dem konsequenten Umsatz des Cloud-Gedankens adäquat antworten kann. Der Erfolg von OmniPOS gibt uns Recht und zeigt uns, dass die Händler diesen Schritt in hohem Maße begrüßen. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir über 15 Kunden für die komplett neue Lösung gewinnen. Aber viel wichtiger ist für uns, dass wir mit der neuen Lösung auch bereits geliefert haben. Mittlerweile sind sieben Projekte produktiv, zwei davon sind bereits in einem oder mehreren Ländern vollständig ausgerollt. Das ist in unserer Branche nicht die Norm und schafft Referenzen, die uns in neuen Vertriebssituationen stärken. Wir sind überzeugt davon, dass OmniPOS unseren bestehenden Wettbewerbsvorsprung für die nächsten Jahre weiter ausbauen wird – gerade auch weil diese Lösung konsequent auf die Nutzung aller Möglichkeiten des Einsatzes in der Cloud ausgerichtet ist.

www.4investors.de: Im vergangenen Jahr haben Sie für OmniPOS acht neue Kunden gewonnen. Können Sie uns hier auch ein paar konkrete Beispiele nennen?

Hergert:
Zunächst einmal ist es erfreulich, dass wir mit OmniPOS Händler aus ganz verschiedenen Branchen in Europa, Nord- und Zentralamerika überzeugen konnten – vom klassischen Lebensmittelhändler über Baumärkte bis hin zu Fashionanbietern. Das zeigt, dass wir unserem Anspruch, eine Lösung für alle Branchen und alle Länder anzubieten, auch mit OmniPOS gerecht werden. Highlights des Jahres waren natürlich der Gewinn eines der führenden Lebensmitteldiscounter in Deutschland, des international aufgestellten Fashion-Retailers Gerry Weber, zweier großer Baumarktbetreiber in Deutschland und Großbritannien, einem weltweit vertretenen Luxury-Anbieter sowie mehreren Lebensmittelhändlern in Zentralamerika. Von besonderer Bedeutung ist daneben für uns, dass sich der erste Kunde in den USA für OmniPOS entschieden hat.

„Wir blicken auf eine gut gefüllte Vertriebspipeline“

www.4investors.de: Ist die Zahl von acht neuen OmniPOS-Kunden auch die Zielsetzung für 2017 oder sind Sie noch ehrgeiziger? Welche Chancen rechnen Sie sich dabei mit OmniPOS auf dem wichtigen amerikanischen Markt aus?

Hergert:
Wir erwarten auch für 2017 weitere Vertriebserfolge in den von uns bearbeiteten Märkten. Eine genaue Zahl zu nennen, ist allerdings erfahrungsgemäß schwierig, da hier zu viele verschiedene Faktoren zusammenspielen, als das eine genaue Planung möglich wäre. Aber wir blicken auf eine gut gefüllte Vertriebspipeline und die Partnerschaft mit SAP sorgt dafür, dass diese sich permanent weiter füllt. Für die USA ist natürlich von besonderer Bedeutung, dass wir seit dem 1. Quartal 2017 die ersten Projekte produktiv gesetzt haben und dass weitere in den nächsten Monaten folgen werden. Das wird unsere Vertriebschancen im größten Einzelhandelsmarkt der Welt weiter verbessern. Denn Referenzen bleiben in unserer Branche die stärkste Währung und Nordamerika ist für uns der wichtigste Zukunftsmarkt. Darüber hinaus ist es natürlich mehr als erfreulich, dass wir mit OmniPOS bereits bei zwei aus den TOP 50 der weltweiten Einzelhändler produktiv sind. Solche Leuchtturmprojekte werden international wahrgenommen und stärken unsere Position.

www.4investors.de: Die acht neuen Kunden für OmniPOS in 2016 haben Sie gemeinsam mit SAP gewonnen. Ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Partnerschaft im Jahr 2016 noch weiter vertieft hat?

Hergert:
Wir haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass unsere Wachstumsgeschichte der letzten Jahre maßgeblich durch unsere Partnerschaft mit SAP getragen worden ist. Auch in Zukunft wird diese Zusammenarbeit für unsere Vertriebserfolge natürlich von großer Bedeutung sein. Auf der anderen Seite wissen wir natürlich auch, dass wir für SAP ein wichtiger Baustein der globalen Retail-Strategie sind. Daraus sind bislang rund 40 gemeinsame Projekte entstanden und frühe technologische Entscheidungen, abgestimmte Maßnahmen und die Zusammenarbeit im Vertrieb stärken unsere Lösungen und unsere Position im Markt. In der Summe ermöglicht diese Allianz beiden Partnern, das weltweit führende und umfassendste Angebot für die Umsetzung der Zukunftsstrategien des Handels zu liefern. Ein Beispiel dafür ist die von uns entwickelte zentrale Pricing-Engine, die jetzt Bestandteil des SAP-Angebotes ist. Sie versetzt Einzelhändler in die Lage, für jeden Vertriebskanal und auf jedem Gerät zentral die Preise inkl. Promotions, Coupons oder anderen Aktionen zu berechnen und in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Das ist ein Beispiel dafür, wie unser Know-how Bestandteil des umfassenden Retail-Angebotes von SAP wird und für beide Seiten neue Möglichkeiten in einem größeren Rahmen schafft.

www.4investors.de: Vorstand und Aufsichtsrat der GK Software AG haben vor wenigen Tagen beschlossen, den Formwechsel der Gesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) vorzubereiten. Welchen Hintergrund hat diese Entscheidung?

Hergert:
Wir erwarten uns von diesem Schritt ganz klar eine Erhöhung unserer internationalen Reputation, denn wir sind sicher, dass wir als europäische Kapitalgesellschaft einen Seriositätsvorteil erlangen können. Das würde unsere Positionierung als internationales Unternehmen mit einem globalen Fokus weiter stärken. Und wir sind ja nicht die Ersten, die aus genau diesen Gründen diesen Schritt tun. Nicht nur ein Blick in die Runde der DAX-Unternehmen zeigt, dass die Umwandlung in eine SE nichts Ungewöhnliches mehr ist.

www.4investors.de: Wird die bestehende Organstruktur auch bei einer Umwandlung in eine SE beibehalten? Könnte die Umstellung auf eine SE auch zu einem Wechsel im Management führen?

Hergert:
Wir werden, sofern die Hauptversammlung der Umwandlung zustimmt, keine Veränderungen in den gegenwärtigen Strukturen der Gesellschaft vornehmen. Das heißt konkret, dass auch die Organstruktur mit Aufsichtsrat und Vorstand weiterhin dualistisch bleibt und Änderungen im Management der Gesellschaft im Zuge der Umwandlung nicht zu erwarten sind. Auch für unsere Aktionäre, Kunden, Partner und Mitarbeiter werden sich aus der Umwandlung keine Änderungen ergeben.

Weitere Potenziale bei der Effizienz in der Dienstleistungssparte

www.4investors.de: Neben der positiven Entwicklung der Lizenzumsätze war der Ergebnisanstieg 2016 auch auf die deutlich verbesserten Erträge im Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen. Mit welchen Maßnahmen ist Ihnen dies gelungen?

Hergert:
Wir hatten in den Jahren von 2013 bis Anfang / Mitte 2015 ein deutliches Problem mit der Effizienz in unserem Dienstleistungsgeschäft. Die Ursache lag vor allem an unserem sehr schnellen Personalaufbau, der wiederum der Tatsache geschuldet war, dass wir permanent neue Projekte umsetzen durften. Dies kann man in unserer Branche auch durchaus als Luxusproblem begreifen. Dem sind wir seit Anfang 2015 mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen entgegengetreten, zu dem zunächst auch wichtige Personalentscheidungen gehörten. Inzwischen haben wir den Onboarding-Prozess für neue Mitarbeiter wesentlich besser im Griff, so dass wir schneller produktiv werden können. Darüber hinaus haben wir vor allem das Projektcontrolling gestärkt, um sofort zu sehen, wo in den einzelnen Projekten Nachsteuerungsbedarf besteht. Das sorgt dafür, dass wir zum einen die Effizienz deutlich erhöhen konnten und zum anderen die Kostenseite viel besser im Griff haben. Allerdings sind wir hier noch nicht am Ende des Weges, sondern sehen durchaus noch Optimierungspotenziale, an deren Hebung wir intensiv arbeiten.

www.4investors.de: Im Rahmen der Mittelfristprognose haben Sie sich weiterhin eine EBIT-Marge als Ziel gesetzt, die sich im Kerngeschäft wieder auf einem Niveau von mindestens 15 Prozent bewegen soll, während sie beim Umsatz noch schneller zulegen könnten, als bisher prognostiziert. Was sind neben den erwarteten Skaleneffekten die wichtigsten Treiber für diese Prognose?

Hergert:
Wir haben mit dem Geschäftsbericht 2016 unsere Mittelfristprognose bis 2018 in der Form bestätigt, dass wir weiterhin zuversichtlich sind, bis dahin unser Ziel einer EBIT-Marge von 15 Prozent in unserem Kerngeschäft zu erreichen. Nach den Ergebnissen für 2016 sehen wir im Bereich des Umsatzes aber durchaus die Möglichkeit, schon früher in die Nähe unseres Zieles für 2018 kommen. Dieses war eine Vereineinhalbfachung gegenüber dem Jahr 2015, in dem wir rund 62,6 Mio. Euro Umsatz ausweisen konnten. Wenn es sehr gut läuft, könnten wir allerdings bereits 2017 in die Nähe dieser Zielgröße kommen. Eine wichtige Basis dafür sind sicher die mehr als zwanzig Neuprojekte der letzten beiden Jahre, die sich naturgemäß positiv auf das Dienstleistungsgeschäft auswirken. Darüber hinaus gehen wir weiterhin von einer hervorragenden Vertriebsposition für unsere Lösungen aus, die wir permanent durch Neu- und Weiterentwicklungen ausbauen. Auf diesen Faktoren im Zusammenspiel mit einer weiteren Verbesserung unserer internen Prozesse beruht daher unsere Zuversicht unsere Mittelfristprognose zu erfüllen und über 2018 hinaus die dann erreichte Profitabilität zumindest zu halten.

www.4investors.de: Die Kooperation mit SAP beflügelt die Fantasie der Anleger. Wird die GK Software AG nach Ihrer Einschätzung auch in fünf Jahren noch eigenständig sein?

Hergert:
Es freut mich, wenn unsere Anleger Fantasien bezüglich unserer Aktie haben. Als CFO der GK Software AG bin ich jedoch ein Mann der Zahlen. Daher ist es für mich wichtiger, wenn wir unseren Aktienkurs mit einem erfolgreichen operativen Geschäft, positiven Ergebnissen und einem weiterhin starken Wachstum unterlegen. Und daran arbeiten wir intensiv und sehen uns hier auf einem guten Weg.

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