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Euroraum: hohes Beschäftigungswachstum, aber Arbeitslosenquote hoch - Commerzbank-Kolumne

03.05.2017 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Arbeitslosenquote verharrte im Euroraum im März bei 9,5%; erwartet wurde ein weiterer Rückgang auf 9,4%. Der Trend rückläufiger Quoten setzt sich aber weiter fort, zuletzt sogar stärker als in den USA oder Japan. Trotz des hohen Beschäftigungswachstums ist die Arbeitslosenquote unbefriedigend hoch. Die Trendwende setzte dort erst 4 Jahre später ein als in anderen Regionen. Die konjunkturelle Entwicklung verläuft innerhalb des Euroraums sehr unterschiedlich. So wächst Spanien sehr dynamisch, dort lag die Arbeitslosenquote aber im März noch bei 18,2%, in der Spitze lag sie bei gut 26%. Träge verläuft die Konjunktur nach wie vor in Italien, dort stieg die Arbeitslosenquote im März wieder von 11,0 auf 11,2% an.

Zinsen und Anleihen

Euroraum: Produzentenpreise (März), 8.00 Uhr
Euroraum: BIP (Q1) 11.00 Uhr
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (April), 9.55 Uhr
USA: ISM Dienstleistungen (April) 16.00 Uhr
USA: Ergebnis FOMC-Sitzung 20.00 Uhr

An den Rentenmärkten fehlte es gestern an neuen Impulsen. Die Renditen von Bundesanleihen zogen leicht an, die Renditeaufschläge der Europeripherie gegenüber Bundestiteln stiegen geringfügig. US-Treasuries tendierten erst im späten Handel freundlich. Die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum bestätigten die Vorabdaten. Jedenfalls ist nach ihrer Maßgabe die Konjunktur im Euroraum recht schwungvoll ins neue Quartal gestartet; der Aprilwert liegt – auch bei anderen Indizes wie der Stimmungsumfrage der EU-Kommission – deutlich über dem Mittelwert des ersten Quartals. Wichtigstes Datum im Euroraum ist heute die Erstschätzung des BIP fürs 1. Quartal. Erwartet wird ein Zuwachs um 0,5% Q/Q (+1,7% J/J); dieses Tempo sollte im laufenden Quartal anhalten. In den USA richtet sich der Blick auf den ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe; der Markt geht nach dreimaligem Rückgang in Folge von einem mäßigen Anstieg aus. Hauptereignis ist freilich die FOMC-Sitzung. Nach der Straffung im März wird die Fed jetzt abwarten. Doch gehen wir davon aus, dass sie verbal der nächsten Anhebung nähertritt, mit der wir in der nächsten Sitzung Mitte Juni rechnen. Offensichtlich hat die Fed bei ihrer Märzsitzung auch Modalitäten einer Bilanzverkürzung besprochen; diese Thematik wird sie jetzt vertiefen. Mehr Details dazu erwarten wir aber erst in der Juni-Sitzung: Dann hat Notenbankchefin Yellen Gelegenheit, in der Pressekonferenz die Strategie der Fed dem Markt ausführlich zu erläutern, um eine Wiederholung des Taper-Tantrums vom Mai 2013 zu vermeiden.

Aktien

BNP Paribas, Ergebnis Q1
Facebook, Ergebnis Q1
Fresenius SE, Ergebnis Q1
Fresenius Medical Care, Ergebnis Q1
Qiagen, Ergebnis Q1
Telecom Italia, Ergebnis Q1
Volkswagen, Ergebnis Q1

Die gute Stimmung an den internationalen Börsen hält an. Nach der feiertagsbedingten Pause am ersten Mai zeigten sich die Aktienmärkte in Europa sehr robust. Die Leitindizes gewannen um bis zu 1% (Spanien). Der Dax gewann 0,6% und erzielte mit 12.511 Punkten ein neues historisches Hoch. Selbst der leicht festere Euro sowie der schwächer als erwartet ausgefallene chinesische Einkaufsmanagerindex für die Industrie, der auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten sank, sorgten kaum für Gegenwind. Tagesgewinner im deutschen Leitindex waren die Aktien der Deutschen Lufthansa (+2,5%) sowie von ProSiebenSat.1 (+3,4%). Letztere profitiert von der Bündelung der Streamingaktivitäten mit Dis-covery Communications. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Werte aus dem Bereich Technologie (+1,4%) gefragt. Am Ende der Performanceskala rangierten Titel aus dem Sektor Rohstoffe (-0,8%). Die Börsen in den USA tendierten gestern mit leichten Aufschlägen. Der Dow Jones-Index gewann 0,2%. Nach Vorlage von Zahlen fiel der Kurs von Apple im nachbörslichen Handel um fast 2%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Werte aus dem Industriebereich gefragt, die im Schnitt um 0,5% zulegten. Verbrauchsgüterwerte schnitten mit durchschnittlichen Verlusten von 0,6% am schlechtesten ab. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend mit leichten Verlusten. Chinesische A-Aktien verloren kurz vor Handelsschluss im Schnitt rd. 0,5%. Die Börse in Japan hat bis Ende der Woche feiertagsbedingt geschlossen (ebenso wie Korea und Hongkong heute).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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