Eurozone: Inflationsrate im April von Sondereffekt geprägt - VP Bank Kolumne

Die Inflationsrate steigt im April von 1,5% auf 1,9%. Die Kernteuerungsrate steigt von 0,7% auf 1,2%. Die Inflationsrate legt im April zu. Wie bereits gestern bei der deutschen Inflationsrate ersichtlich war, handelt es sich dabei aber um einen Sondereffekt. Die zu den Osterfeiertagen anziehenden Preise für Pauschalreisen und Hotelübernachtungen machen sich in diesem Jahr besonders deutlich bemerkbar. Ostern fiel in diesem Jahr in den April und nicht wie im Vorjahr in den März. Dies lässt die Preisanpassungen im Bereich der Pauschalreisen und Hotelübernachtungen besonders deutlich zu Tage treten. Die Kernteuerungsrate steigt entsprechend kräftig.

Die Teuerungsraten werden in den kommenden Monaten auf Rückzugskurs bleiben. Auch die Kernteuerungsrate wird wieder fallen und vorerst weit hinter den EZB-Zielvorgaben zurückbleiben. Wenngleich sich die Wirtschaftsaussichten für die Eurozone verbessern, bleibt der Inflationsausblick gedämpft. Es sollte nicht vergessen werden, dass sich die Eurozone noch immer im Nachkrisenmodus befindet. Deutliche Lohnsteigerungen sind nicht zu erwarten. Erst stärkere Einkommenszuwächse werden die Teuerungsraten nachhaltig in höhere Gefilde bringen. Für Mario Draghi ist gerade ein nachhaltiger Inflationsanstieg von zentraler Bedeutung. Da davon aber derzeit überhaupt nicht die Rede sein kann, bleibt die Geldpolitik der EZB noch über einen langen Zeitraum sehr expansiv. Wer sich Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung der Geldpolitik macht, dürfte enttäuscht werden.

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