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Beige Book: Moderates Wachstums in den USA - National-Bank Kolumne

20.04.2017 09:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Erwartungsgemäß stimmte das britische Parlament gestern mit großer Mehrheit für Neuwahlen am 8. Juni. Nun haben die Parteien etwa sieben Wochen Zeit, ihren Wahlkampf zu führen. Die Gegner eines EU-Austritts können sich positionieren und mit ihren jeweiligen Argumenten auf Stimmenfang gehen. Nun wird sich zeigen, ob es den Brexit-Gegnern tatsächlich gelingt, sich neu zu formieren und eine parlamentarische Mehrheit zu erringen. Gerade diejenigen, die am 23. Juni 2016 nicht zur Abstimmung gegangen sind, sich aber laut über das Ergebnis beschwert haben, sind gefordert. Schlechtes Wetter als Ausrede für das Fernbleiben von der Wahlurne zählt nicht. Die Wahlbeteiligung wird zeigen, wie ernst es vor allem den Brexit-Gegnern ist, doch noch eine Wende herbeizuführen. Die jüngsten Blitzumfragen sagen der Partei der Regierungschefin jedenfalls eine satte Mehrheit voraus. Die Mehrheit der Briten sind also mit dem Kurs der Premierministerin einverstanden: Also, raus aus der EU.

Zum Tagesereignis wurde erwartungsgemäß das Beige Book. Aus den einzelnen Fed-Distrikten wurde ein moderates Wachstum gemeldet. Die US-Wirtschaft scheint demnach in einer robusten Verfassung zu sein. Wie bereits in den letzten Ausgaben des Berichts wurde in einigen Regionen über den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften berichtet. Der Inflationsdruck sei jedoch wie das Wachstum moderat. Die US-Notenbanker werden ihren geldpolitischen Kurs fortsetzen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinserhöhung durch die Berichterstattung nicht gestiegen ist. Thematisiert wurde von einzelnen Fed-Vertretern wieder einmal der Abbau der Notenbankbilanz. So regelmäßig, wie es derzeit angesprochen wird, dürfte es tatsächlich im Laufe des weiteren Jahres soweit sein: Zinsen und Tilgungen werden irgendwann nicht mehr reinvestiert. Die Investoren und von Kapitalimporten abhängigen Emerging Markets täten gut daran, sich darauf allmählich vorzubereiten. Im Gegensatz dazu sehen viele europäischen Notenbanker noch keinen Grund, die Geldpolitik anzupassen. Zwischen den Zeilen der Aussagen kann man zwar sehr wohl erkennen, dass die Wachstumsprognosen der EZB demnächst angehoben werden dürften. Ein Grund für eine restriktivere Geldpolitik wird das jedoch nicht sein. Die EZB wird ihren zögerlichen Kurs beibehalten und erst reagieren, wenn die Teuerungsdynamik der Kernrate (deutlich) zunimmt.

Die Konjunkturdaten werden heute kaum Impulse geben, abgesehen vom Phili Fed Indikator vielleicht. Dass die US-Regierung viel versprochen, bislang aber nicht geliefert hat, dürfte sich so langsam in Stimmungsverschlechterungen bemerkbar machen. Auf der IWF-/Weltbankfrühjahrstagung dürfte es zahlreiche Kritik an der US-Politik geben. Der IWF hat sich dazu bereits deutlich geäußert.

Gestern gab es die Gewinnmitnahmen beim Bund Future, der zwar behauptet eröffnen, aufgrund der Emissionstätigkeit am Vormittag eher unter Druck stehen dürfte. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 162,60 und 164,15 bewegen, wobei der ungewisse Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl ein stützender Faktor bleibt. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,13 und 2,32% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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