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Emissionsflut im Euroraum - National-Bank Kolumne

12.04.2017 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Der Anstieg der Staatsanleihekurse in den USA wurde nur kurzzeitig ab-gebremst. Die Investoren wollten das US-Treasury dazu bewegen, ein paar Renditezugeständnisse im Zuge der Aufstockung der 10jährigen T-Notes zu gewähren, und sie waren erfolgreich. Im Euroraum konnten die Staatsanleihekurse die Bewegung in den USA nicht recht nachvollziehen. Das ist möglicherweise auf die sich weiterhin verbessernden konjunkturellen Perspektiven zurückzuführen. Allerdings scheint das nicht für alle Euroländer zu gelten: Die italienische Regierung hat ihre Wachstumsschätzung für das laufende Jahr reduziert und für das kommenden nur ganz leicht angehoben. Immerhin wurden im Zuge der Revision der Wachstumsschätzungen zusätzliche Einsparungen in Höhe von 3,4 Mrd. Euro beschlossen, um nicht postwendend Post aus Brüssel zu erhalten, die sich nach der Einhaltung vereinbarter Defizitziele erkundigt. Außer-dem wird in Italien überlegt, Staatsvermögen umzuplatzieren, um die Verschuldung zu senken. Die erwarteten Erlöse von 20 Mrd. Euro sind in Anbetracht der Gesamtschulden jedoch der „Tropfen auf dem heißen Stein“. Konjunkturdatenseitig herrscht heute Ebbe. Die endgültigen Verbraucherpreisdaten aus einigen Euroländer bergen ebenso kein Überraschungspotenzial wie die Daten aus den USA. Heute Morgen wurden bereits Erzeuger- und Konsumentenpreise aus China veröffentlicht. Sie fielen nicht so stark aus, wie es die Marktakteure prognostiziert haben. Auch dort lässt die Preisdynamik etwas nach. Die Erzeugerpreise dürften sowieso besonders deutlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst worden sein. Sollte die Preisdynamik hier nachlassen, so wird sich das vergleichsweise schnell in den chinesischen Erzeugerpreisen ablesen lassen.

Für einigen Gesprächsstoff dürfte auch das Interview des San Francisco Fed-Chefs in der BöZ sorgen. Dass während der FOMC-Tagungen intensiv über den geldpolitischen Kurs der Notenbank diskutiert wird, ist wenig verwunderlich, auch dass er sich drei oder vier Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr vorstellen kann. Schließlich gehört er ja zu den Falken im Gremium. Bemerkenswert ist seine Aussage zum Potenzialwachstum: Er sieht es für die USA bei nur noch 1,5%. Damit wäre die USA „nur noch ei-ne ganz normale entwickelte Volkswirtschaft“.

Zu beachten ist heute die Präsentation des Frühjahrsgutachtens der deutschen Wirtschaftsforscher. Sie dürften aber ein vergleichsweise positives Bild malen, zugleich jedoch auf Reformen drängen. Daneben wird die IWF-Chefin vielleicht einen detaillierteren Einblick geben, wie stark die Wirtschaftsprognosen im World Economic Outlook erhöht worden sind. Genaueres wird es dann am Beginn der Frühjahrstagung geben.

Lokale Entwicklungen dürften heute dominant sein. Der Bund Future dürfte zwar gut behauptet in den Tag starten. Am Vormittag werden jedoch die zahlreichen Aufstockungen und Emissionen aus dem Euroraum in mittleren und langen Laufzeiten für Druck auf die Kursnotierungen sorgen. Frankreich wird im Blick bleiben. Durch die aktuellen Umfragen nimmt derzeit die Sorge zu, es könnte mit zwei Extremen in die Stichwahl um das Präsidentenamt am 7. Mai gehen. Das wirkt sich tendenziell stützend auf die Bundnotierungen aus. Im Tagesverlauf dürfte sich der Bund Future zwischen 162,30 und 163,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,22 und 2,40% schwanken. Hier gibt es am Abend mit der Aufstockung der 30jährigen T-Bonds einen Belastungsfaktor.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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