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Fortschritte in Sachen Griechenland - National-Bank Kolumne

10.04.2017 08:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Das mit großer Spannung verfolgte Treffen zwischen dem US-amerikanischen und dem chinesischen Präsidenten brachte letztlich nicht viel Zählbares. Die Pressekonferenz fiel sehr kurz aus. Und substanzielle Informationen drangen nicht nach außen. Dementsprechend bleibt offen, wie sich die US-Regierung zum Außenhandel positioniert hat. Die Bemühungen um Fortschritte zum Ersatz des Affordable Care Act werden in den nächsten 14 Tagen ebenso wie die Steuerpläne wegen der Osterpause des Kongresses pausieren. Für etwas Aufregung sorgte der US-Arbeitsmarktbericht. Einmal mehr hat sich der ADP-Bericht nicht als zutreffender Schätzer für die „richtigen“ US-Arbeitsmarktbericht erwiesen. Schließlich wurden im März nur 98.000 neue Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors geschaffen, und die Zahl neuer Stellen der Vormonate wurde ebenfalls leicht reduziert. Dafür stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne leicht, aber im Rahmen der Erwartungen an.

Trotz des vermutlich wetterbedingten schwächeren Arbeitsmarktberichts werden die US-Notenbanker kaum von ihrem eingeschlagenen geldpolitischen Kurs abweichen. Sie werden das Gesamtbild im Auge behalten. Das spricht für weitere Leitzinserhöhungen in den kommenden Monaten. Daran werden die Aussagen des Chefs der New York Fed kaum etwas ändern. Diese wurden von den Investoren nämlich dahingehend interpretiert, dass die US-Notenbank ihren Leitzinszyklus zu Gunsten des Abbaus der Notenbankbilanz verlangsamen könne. Das ist jedoch nicht sehr wahrscheinlich, da die Fed den Abbau der Bilanzsumme sicher sehr vorsichtig angehen wird. Mit dem Abverkauf von Anleihen ist nicht zu rechnen. Vielmehr wird man wahrscheinlich gegen Jahresende die Zins-und Tilgungszahlungen nicht mehr reinvestieren. Die Fed-Chefin hat heute Abend eine gute Gelegenheit, hier für ein wenig Klarstellung zu sorgen. Ansonsten wird sie nur wenig oder gar nichts Neues zu berichten haben, da bspw. die konjunkturelle Entwicklung mehr oder weniger genau den Erwartungen der Notenbank entspricht.

Das Eurogruppentreffen auf Malta hielt doch eine Überraschung parat: Es gibt eine grundsätzliche Verständigung mit der griechischen Regierung. Diese hat weitere Einsparungen über den Zeitpunkt des Auslaufens des aktuellen Rettungspakets hinaus zugesagt. Die Prüfergruppe soll nun kurzfristig nach Griechenland zurückkehren, so dass die zweite Überprüfung bald mit einem Abschlussbericht beendet werden kann. Die positiven Aussagen vom Wochenende sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass zahlreiche Details ungeklärt sind. Die griechische Seite verlangt bspw. als Gegenleistung zusätzlicher Erleichterungen beim Schuldendienst. Außerdem ist der IWF immer noch nicht finanziell an Bord, was jedoch für einige Länder die Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Rettungspaket ist. Ob man sich also tatsächlich auf dem nächsten ECOFin-Gipfel im Mai auf eine Auszahlung verständigen wird, bleibt offen. Abgesehen von dem Auftritt der Fed-Chefin, von der jedoch kaum neue Impulse ausgehen werden, beginnt die Osterwoche ereignislos. Die Investoren werden in den nächsten Tagen vor allem auf die US-Berichtssaison schauen. Hier stehen vor allem die US-Banken im Fokus. Ansonsten dürften die Auswirkungen des US-Arbeitsmarktberichts diskutiert werden.

Die Woche dürfte der Bund Future mit leichten Verlusten beginnen. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 161,90 und 163,35 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,33 und 2,45% schwanken. Eine Belastung könnte es am Abend durch die Auktion der 3jährigen T-Notes geben.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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