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Für Griechenland tickt wieder die Uhr - National-Bank Kolumne

17.03.2017 09:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Während am Vormittag die Erleichterung über den Wahlausgang in den Niederlanden für Freude in allen Bereichen der Kapitalmärkte sorgte, trübte sich die Stimmung an den Rentenmärkten doch schnell wieder ein. Das ist eine der Nachwirkungen der Entscheidung der Fed, die Leitzinsen anzuheben. Bei genauerer Betrachtung der Aussagen von Janet Yellen auf der Pressekonferenz wurde den Anlegern dann doch klar, dass die Notenbanker einen restriktiveren Kurs einlegen könnten, als es der Dot Plot aktuell zeigt. Auch die Aussagen aus dem Protokoll der Tagung des MPC der Bank of England dürften ihren Anteil an der Entwicklung der Rentenkurse gehabt haben. Es sieht ganz danach aus, als ob die britischen Notenbanker nun eher in Richtung einer Leitzinsanhebung schielen. In Anbetracht dessen, was mit dem Austritt UKs aus der EU noch vor ihnen liegt, besteht jedoch kein unmittelbares Risiko für eine restriktivere Geldpolitik auf der Insel. Dazu lassen sich die „echten“ Folgen des Austritts noch schwer abschätzen. Am Abend sorgten vermutlich die Aussagen von dem österreichischen Notenbankchef zusätzlich für schlechte Stimmung. Er machte klar, dass es noch keine Entscheidung bei der EZB gibt, ob erst das QE-Programm abgeschlossen wird und es danach erste Leitzinsanhebungen geben wird oder ob Leitzinsanhebungen trotz Fortsetzung des QE-Programms möglich sind. Die Investoren gehen bisher von ersterem aus. Eine erste Leitzinsanhebung während des laufenden QE-Programms haben sie bislang ausgeschlossen.

Datenseitig sind heute, ähnlich wie am gestrigen Handelstag, die US-Daten von Interesse. Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sollen demnach leicht zugelegt haben. Die Stimmung der Konsumenten soll sich gemäß vorläufigem Wert des Indikators der Uni Michigan etwas eingetrübt haben, wobei der Wert immer noch auf einem hohen Niveau liegt. So allmählich sollte die US-Administration außer Schlagzeilen aber einmal anfangen, etwas zu liefern. Vielleicht passiert das ja am Abend, wenn der US-Präsident und die deutsche Kanzlerin aufeinander treffen. Themen haben beide Länder ja zur Genüge. Teile davon dürften auch auf dem G20-Treffen der Finanzminister zur Sprache kommen. Ob es eine gemeinsame Erklärung der Finanzminister zum freien Welthandel geben wird, gilt gemeinhin als unwahrscheinlich.

Außerdem tagt am Montag ECOFin. Eines der zentralen Themen auf der Sitzung wird wohl einmal mehr Griechenland sein. Vor nicht allzu langer Zeit hatte insbesondere die griechische Seite den üblichen (Zweck-) Optimismus zum Ausdruck gebracht, dass man am 20. März die Freigabe der nächsten Tranche aus dem Hilfspaket erhält. Davon ist man nach Aussagen aus den Gesprächen derzeit weit entfernt. Auch der von griechischer Seite ins Spiel gebrachte Einigungstermin 7. April erscheint wenig realistisch. Die Gespräche dürften sich solange hinziehen, bis man entscheiden muss entweder den Stecker zu ziehen oder sich doch noch zähneknirschend zu einigen. Daher dürfte sich das Tauziehen wahrscheinlich bis in die Sommermonate hinziehen.

Der Bund Future dürfte den Handel mit Kursverlusten beginnen. Entscheide Impulse wird er weder von den Konjunkturdaten, noch dem Treffen der Kanzlerin mit Donald Trump oder dem G20-Treffen der Finanzminister erhalten. Er dürfte im Tagesverlauf zwischen 158,70 und 160,00 dümpeln. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,46 und 2,59% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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