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PeugeOpel und die Folgen - Commerzbank-Kolumne

08.03.2017 08:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die GM-Tochter Opel (inklusive der britischen Schwestermarke Vauxhall und dem europäischen Finanzierungsgeschäft GM Financial) wird an den Autohersteller PSA (Peugeot, Citroën, DS) verkauft. Was sind die möglichen Folgen? Opel ist zweifellos in einer sehr schwierigen Ausgangslage, die Sanierungsanstrengungen gehen weiter. Die Übernahme eröffnet jedoch auch die Chance für einen Befreiungsschlag. An der schwachen Markenpräsenz außerhalb Europas wird auch dieser Deal allerdings nicht so schnell was ändern. Wenn, dann eher mit Hilfe des PSA-Großaktionärs Dongfeng, der u. E. der eigentliche Gewinner sein könnte. Trotz aller Abwehrmaßnahmen seitens GM werden die Chinesen Zugriff auf die Elektroautotechnologie erlangen, sie haben nun einen Fuß in der Tür bei einem deutschen Autohersteller, langfristig könnte das europäische Vertriebsnetz von PSA & Co dann durch Dongfeng genutzt werden (bspw. könnten günstig in China produzierte Autos unter dem Opel-Markennamen in Europa platziert werden). Mit einer eigenen Marke wäre die Marktpenetration wesentlich schwieriger, so könnten die Chinesen ihre Auto-Globalisierung durch die Hintertür verwirklichen. Der Kauf von Opel löst kurzfristig nicht die Probleme der beteiligten Autobauer, er ist strategisch jedoch nachvollziehbar. Der Hauptnutznießer der Übernahme dürfte der chinesische Autohersteller Dongfeng sein, einer der Hauptanteilseigner bei PSA. Jahrelang profitierten Autobauer wie der VW-Konzern auch von der Schwäche der o.g. Rivalen. Langfristig dürfte der Wettbewerbsdruck auf Volkswagen durch diesen Zusammenschluss jedoch wachsen, insbesondere beim Thema Elektromobilität. Kurzfristig sollte der Einfluss auf den Aktienkurs von VW allerdings gering sein.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (Jan.), 08:00 Uhr
USA: ADP Beschäftigungsumfrage (Feb.), 14:15 Uhr

Im Euroraum sorgten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland sowie eine erhöhte Risikoaversion der Anleger vor den anstehenden Wahlen in den Niederlanden und Frank-reich für Kursgewinne bei Bundesanleihen als sicherer Hafen. Einige andere Euro-Staatsanleihen, wie z.B. Italien, mussten dagegen Kursverluste verbuchen. Deutschlands Industrie meldete gestern einen überraschend hohen Rückgang der Auftragseingänge im Januar in Höhe von 7,4% M/M; er war deutlich höher als der starke Anstieg im Dezember (+5,2% M/M), dürfte aber ein Ausreißer nach unten gewesen sein. Die Industrieproduktion im Januar stieg dagegen mit +2,8% M/M – nach einem Rückgang im Dezember – stärker als erwartet an. Keine großen Überraschungen boten gestern die Details des realen BIP-Wachstums im Euroraum im 4. Quartal (+0,4% Q/Q). Den größten Wachstumsbeitrag lieferte der private Konsum mit 0,2 Prozentpunkten, gefolgt vom öffentlichen Konsum und den Investitionen (jeweils 0,1 Prozent-punkte). Belastet hatte dagegen der Außenhandel mit minus 0,1 Prozentpunkte. Aufgrund der in den letzten Monaten gestiegenen Frühindikatoren rechnen wir mit einem noch etwas höheren Wachstum im 1. Quartal. Deutlich unter Druck stand gestern das britische Pfund; es sank auf ein Siebenwochentief. So haben die Mitglieder des Oberhauses bereits vergangene Woche das Brexit-Gesetz um einen Zusatz erweitert, nämlich um eine einseitige Zusage Großbritanniens, dass dort lebende EU-Bürger ihre Rechte auch nach dem Austritt aus der EU behalten dürfen. Zudem wünscht das Oberhaus ein substanzielles Mitspracherecht des Parlaments bei den Brexit-Verhandlungen. Jetzt muss das Unterhaus erneut über die Änderungen der Lords abstimmen, wahrscheinlich nächste Woche; diese haben aber Widerstand dagegen angekündigt.

Aktien

Adidas, Jahreszahlen
Beiersdorf, Jahreszahlen
Deutsche Pfandbriefanstalt, Jahreszahlen
Deutsche Post, Jahreszahlen

Am zweiten Handelstag der Woche zeigten sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen sehr verhalten. So hielt sich der deutsche Leitindex Dax 30 größtenteils im Bereich um 11.960 Punkte. Belastend wirkten vor allem die Verluste bei E.ON (-2,3%). Hier hatte ein Analysehaus eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen. Die Aktien der Deutschen Bank wiederum (-1,8%) setzten ihren negativen Trend, den sie seit den ersten Spekulationen um eine Kapitalerhöhung eingeschlagen hatten, weiter fort. Ähnlich ergeht es angesichts des immer wahrscheinlicheren Scheiterns der Fusion mit der LSE den Werten der Deutschen Börse (-1,4%). Im Fokus standen während des Genfer Autosalons die Titel der Automobilindustrie mit Continental (+0,9%) und Daimler (+0,8%) an der Spitze der Kursliste. In der zweiten Reihe (MDax) erlebte Brenntag (-3,9%) trotz solider Zahlen und einer angehobenen Dividende stärkere Verluste. Im EUROSTOXX 50 tendierten die defensiven Branchen Nahrungsmittel, Gesundheit und Versorger (jeweils -0,5%) etwas schwächer, während einzig Automobile (+0,6%) spürbar zulegen konnten. Auch an der Wall Street herrschte vor der Veröffentlichung der wichtigen Arbeitsmarktdaten weiter Zurückhaltung. Bis auf die Informationstechnologie (+0,2%) verzeichneten hier alle Branchen leichte Abgaben. Etwas stärker unter Druck gerieten angesichts leicht nachgebender Ölpreise die Energietitel (-0,9%) mit Chevron (-1,2%) als schwächsten Einzelwert. Das Pharmasegment (-0,7%) wurde durch eine Twitter-Meldung von Präsident Trump belastet, in der er mehr Wettbewerb und niedrigere Medikamentenpreise forderte. Die asiatischen Märkte tendieren heute Morgen uneinheitlich. Die chinesischen Außenhandelsdaten konnten nicht überzeugen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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