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ifo-Index setzt Serie der konjunkturellen Positivüberraschungen fort - Commerzbank-Kolumne

23.02.2017 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Wie tags zuvor der Datensatz der Einkaufsmanagerindizes, so fiel auch der Ifo-Geschäftsklimaindex besser aus als erwartet. Er stieg im Februar von 109,9 auf 111,0 Punkte (einen höheren Wert gab es zuletzt im Sommer 2011), wozu vor allem eine deutlich verbesserte aktuelle Lageeinschätzung beigetragen hat. Das Plus kam vom Verarbeitenden Gewerbe und vom Großhandel, während sich im Bauhauptgewerbe – witterungsbedingt – das Klima auf hohem Niveau verschlechterte. Verschlechtert hat sich auch das Klima im Einzelhandel, wo der Saldenwert zwischen positiv und negativ gestimmten Befragten von 5,8 auf 4,4 sank, nachdem er im Mittel des vergangenen Jahres noch bei 8,1 Punkten gelegen hatte. Offenbar macht sich hier bereits die wieder steigende und damit kaufkraftschmälernde Inflationsrate bemerkbar.

Der Trend des Ifo-Geschäftsklimas und anderer Stimmungsindikatoren weist nach oben und er wird auch durch die harten Daten, wie etwa die Auftragseingänge, bestätigt. Auf dieser Basis rechnen wir im ersten Quartal mit einem kräftigen Plus des realen BIP in Deutschland von 0,6% Q/Q (4. Quartal: +0,4%). Dieses Tempo dürfte aber kaum zu halten sein. So lässt der Rückenwind des schwächeren Euro nach und die Nachfrageerholung in den Emerging Markets hat angesichts ungelöster Strukturprobleme dort Grenzen. Die gestiegenen politischen Risiken– etwa die Gefahr eines zunehmenden Protektionismus durch die USA – haben bislang die Stimmung kaum getrübt. Auch das Gespenst einer Präsidentin Le Pen in Frankreich oder einer prononcierten Linksregierung scheint die Unternehmen bislang nicht zu beunruhigen. Doch selbst wenn diese Polit-Geister in der Flasche bleiben, ist dem reformmüden Europa kein nachhaltiger konjunktureller Höhenflug zuzutrauen.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Reales BIP Details (Q4), 08:00 Uhr
Deutschland: Gfk-Verbrauchervertr. (Mrz.), 08:00 Uhr
Frankreich: INSEE Geschäftsklima (Feb.), 08:45Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Der Ifo-Geschäftsklimaindex nahm im Februar wider Erwarten deutlich zu, er stieg von 109,9 auf 111,0 Punkte und erreichte exakt den Wert vom Dezember (siehe „Im Blickpunkt“). Sowohl die Geschäftserwartungen als auch die Geschäftsbeurteilungen erhöhten sich. Dennoch nahmen die Sorgen um den Euro deutlich zu. Der Euro wertete sich gestern weiter auf kurzzeitig unter 1,05 USD ab. Die Sorgen der Investoren zeigten sich in der Suche nach einem sicheren Hafen, den Bundesanleihen. Die Renditen der Bundesanleihen gingen in allen Laufzeiten gestern deutlich zurück. Die Rendite 10-jähriger ging kurzzeitig auf 0,24% zurück. Ähnlich stark ging die Rendite 2-jähriger Bundesanleihen zurück, die mit minus 0,919% ein neues Rekordtief markierte. Der Renditevorteil 2-jähriger US-Treasuries ggü. 2-jährigen Bundesanleihen stieg auf über 212 Bp. an, den höchsten Stand seit 2000. Daneben belasten die näherrückenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Ein Wahlsieg von Le Pen könnte ein Ausscheiden Frankreichs aus der EU nach dem Vorbild Großbritanniens zur Folge haben. Die Spreads französischer Staatsanleihen ggü. Bundesanleihen stiegen weiter an. Französische Staatsanleihen weisen im Euroraum in diesem Jahr die schlechteste Performance auf, gefolgt von Italien. In den USA stiegen die Verkäufer gebrauchter Häuser im Januar kräftig um 3,3% M/M auf annualisiert 5,69 Mio. Häuser an. Die US-Konjunktur läuft weiter gut. Die Fed könnte den Daten nach bereits im März die Leitzinsen anheben. In dem gestern veröffentlichten Protokoll der letzten Fed-Sitzung hielten viele Fed-Mitglieder eine baldige Zinsanhebung für angemessen. Eine Gefahr für die Inflation sahen sie nicht. Die Marktreaktionen blieben deshalb sehr moderat.

Aktien

Swiss Re,Saipem,Jahreszahlen
Aixtron,Henkel, ProSiebenSat1,MTU,Jahreszahlen
Telefonica, Repsol, Jahreszahlen
AXA, Orange, Veolia, Jahreszahlen
St. Gobain, VivendI, Jahreszahlen
Glencore, Barclays, BAT, Jahreszahlen

Gestern war es dann „endlich“ so weit. Der Dax konnte die seit Wochen viel diskutierte und medial stark beachtete – ansonsten allerdings eher unbedeutende – Marke von 12.000 Punkten knacken und zwischenzeitlich auf 12.031 Punkte ansteigen. Halten konnte der Dax dieses Niveau dann allerdings noch nicht und schloss deutlich unter dem Tageshoch. Die guten Konjunkturstimmungsdaten vom Vortag und der gestrige über den Erwartungen ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex sorgten nur kurzfristig für gute Stimmung. Die politische Unsicherheit angesichts diverser anstehender Wahlen in Europa limitiert weiterhin das Kurspotenzial. Während sich der deutsche Index noch im Plus halten konnte, ging es für den spanischen und italienischen Markt klar abwärts. Insbesondere Finanzwerte verloren hier überdurchschnittlich. Europaweit führten auf Branchenebene angesichts rückläufiger Rohstoff-und Ölpreise Grundstoff-und Energiewerte (-1,4% bzw. -0,7%) die Verliererliste an. Defensive Sektoren wie Haushaltsgüter oder Nahrungsmittel (+1,4% bzw. +0,7%) waren in diesem stärker von Vorsicht geprägten Umfeld gefragt. An den US-Märkten bewegten sich die Indizes in engen Spannen und schlossen entweder mit leichten Gewinnen (Dow Jones +0,2%, neues Rekordhoch) oder leichten Verlusten (S&P/NASDAQ -0,1%). Auf Branchenseite fielen die Performanceunterschiede ebenfalls gering aus. Die Ausnahme stellte der Energiesektor (-1,6%) dar, der auf den leichteren Ölpreis reagierte. In Asien notieren die meisten Indizes leicht im Minus. Weder das Fed-Protokoll noch der steigende Öl-preis bringen Impulse.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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