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Die US-Notenbank erhöht die Zinsen, weitere Zinsschritte werden folgen - Commerzbank-Kolumne

15.12.2016 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Ende Juni 2004 warf Alan Greenspan das Ruder herum: In den drei Monaten zuvor waren jeweils über 250.000 neue Stellen entstanden. Der Arbeitsmarkt begann sich zu erholen. Die Löhne und Preise stiegen plötzlich. Es folgten 17 Zinserhöhungen innerhalb von zwei Jahren. Die Fed kam dennoch zu spät: Die Immobilienblase wuchs und platzte schließlich. Aktuell ist der Lohn- und Preisdruck zwar niedriger als damals, doch der Arbeitsmarkt ist aber ähnlich gut ausgelastet wie im Sommer 2004. Es gibt erste Vorboten für ein Anziehen der Löhne. Zusätzliche Staatsausgaben würden die Inflation wahrscheinlich anfachen. Daher werden der gestrigen Zinserhöhung im nächsten Jahr zwei bis drei weitere folgen.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Dez), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Dez), 10:00 Uhr
Großbritannien: BoE Zinsentscheidung, 13:00 Uhr
USA: Industrieproduktion (Nov), 15:15 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Empire State Index (Dez), 14:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Nov), 14:30 Uhr

Wie erwartet hat die US-Notenbank gestern Abend den Leitzinskorridor um 25 Basispunkte auf 0,50% bis 0,75% angehoben. In ihrer Pressemitteilung signalisiert die Fed drei weitere Zinserhöhungen im kommenden Jahr, sofern sich „die Wirtschaft weiterhin gut schlagen wird“. Die Notenbankchefin Janet Yellen zeichnet mithin ein positives Bild von der US-Konjunktur. Sie beschwichtigt aber auch: Ein „neutraler Zins“, der mit dem Inflationsziel der Fed im Einklang ist, läge derzeit nicht weit von dem aktuellen Zinsniveau entfernt. Trotzdem stiegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen kräftig um fast 15 Basispunkte an (vgl. „Im Blickpunkt“). Es stimmt – die US-Konjunktur läuft weiter rund. Der kontinuierliche Stellenaufbau sorgt für einen soliden Kaufkraftzuwachs. Die gestern gemeldeten Einzelhandelsumsätze haben dennoch leicht enttäuscht: Der Zuwachs im November betrug nur 0,1% zum Vormonat. Vor allem die Autohändler bekamen eine schwächere Nachfrage zu spüren. In den Vormonaten hatten die Verkäufe jedoch kräftig zugelegt. Insgesamt dürfte der annualisierte Zuwachs beim privaten Verbrauch sich nach dem kräftigen Plus von 2,8% im dritten Quartal nur etwas abschwächen. Die Industrie lieferte auf den ersten Blick ebenfalls schwache Zahlen, doch der Rückgang um 0,4% zum Vormonat war weitgehend erwartet worden. Warmes Wetter sorgte für eine schwächere Nachfrage nach Heizenergie. Weltweit zieht die Güternachfrage jedoch an, wovon auch die USA profitiert – zumal die Produzenten die Aufwertung des US-Dollar mehrheitlich verdaut haben dürften.

Aktien

Hennes&Mauritz, Umsatz Q4
Oracle, Q2-Zahlen

Die europäischen Aktienmärkte notierten überwiegend etwas leichter. Die Umsätze lagen leicht unter dem Volumen der vergangenen Tage, was auch an einer abwartenden Haltung der Investoren vor der gestrigen US-Leitzinsentscheidung gelegen haben könnte. Allerdings fehlten auch sonstige positive Impulse. So fielen die US-Makrodaten etwas schwächer als erwartet aus und auch von Seiten der Unternehmensnachrichten kamen nicht nur positive Meldungen. So überraschte die Dt. Pfandbriefbank (-7,5%) mit der Nachricht eines möglichen Kreditausfalls in Höhe von 134 Millionen Euro. Medienberichte, dass Sanofi (-2,6%) Interesse an der Übernahme von Actelion hätte, brachten die Aktie unter Druck. Metro (+3,6%) konnte dagegen von guten Zahlen profitieren. Auf Branchenseite (Stoxx) standen Banken (-1,2%) am stärksten unter Druck. Hier richtete sich der Fokus u.a. auf UniCredit (-6,4%). Nach den starken Gewinnen vom Vortag beherrschten Gewinnmitnahmen das Bild. An den US-Märkten stand die Fed-Entscheidung im Mittelpunkt der Diskussionen. Diese fiel zwar wie erwartet aus, die Notenbank ließ aber erkennen, dass der kommende Zinspfad möglicherweise steiler als erwartet wird. Auch wenn man dieser Aussage nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte, wurde dies als willkommene Begründung für Gewinnmitnahmen genommen. Die US-Märkte sind technisch überkauft und somit anfällig für Gewinnmitnahmen. Kurzfristig ist damit eher mit rückläufigen Kursen zu rechnen. Alle US-Branchen notierten im Minus. Insbesondere zinssensitive Titel und Energiewerte (Ölpreisrutsch) verloren überdurchschnittlich. In Asien dominieren heute Morgen die Minuszeichen. Der steigende US-Dollar drückt bei den in Dollar finanzierten Unternehmen auf die Stimmung. Die Ausnahme stellt Japan dar, wo der schwache Yen den Markt leicht ins Plus bringt.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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