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Commerzbank: Immobilienaktien seit Oktober unter Druck, fundamental aber gut unterwegs

01.12.2016 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die erhöhte Bedeutung und das gestärkte Marktgewicht von börsennotierten Immobilienwerten führte im September zu einer Ausgliederung aus dem Sektor Finanzwerte in einen eigenen Sektor „Real Estate“. Nach anhaltend überdurchschnittlicher Entwicklung in den Vorjahren, zeigten sich europäische Immobilientitel im Jahr 2016 deutlich volatiler. In der ersten Jahreshälfte belasteten die Brexit-Diskussion und am Ende dann auch das endgültige Wählervotum. Nachdem im Herbst Spekulationen über ein Tapering (Reduktion des durch die EZB aufgekauften Bondvolumens) aufkamen und in der Folge die Zinsen von niedrigem Niveau bereits leicht stiegen, kam es zu ersten deutlicheren Gewinnmitnahmen im Sektor. Mit der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten und den Reaktionen am Kapitalmarkt (u.a. dynamische Fortsetzung der Zinsbewegung) manifestierte sich die schwächere Entwicklung. Eine Sektorrotation hatte eingesetzt, zyklischere Titel wie Banken wurden von Anlegern gesucht.

Auch die gelisteten deutschen Wohnimmobilienwerte haben gelitten. Dabei dürfte der unmittelbare Effekt durch höhere Zinsen für diese Immobilientitel begrenzt sein. Die Erwartungen zu Mieteinnahmen und operativer Ergebnisentwicklung sind meist weiterhin günstig, Bestandsaufwertungen sollten besonders in attraktiven Lagen zunächst anhalten. Bei deutlich steigenden Zinsen allerdings würde mittelbar die Bewertung leiden (Cash-flow-Modell) und Wertanpassungsrisiken im Portfolio zunehmen. Allerdings ist dies nicht unsere Zinserwartung für das kommende Jahr in Europa. Ein größeres Risiko sehen wir daher in geringerem Mietwachstum durch eine verschärfte Regulierung und politischen Vorgaben (Stichwort: Mietpreisbremse). Der langsam anlaufende Wahlkampf zum Bundestag könnte hier für das ein oder andere Störfeuer sorgen.

Zinsen und Anleihen

Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Nov.), 10:00 Uhr
USA: ISM-Index (Nov.), 16:00 Uhr

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat gestern beschlossen, künftig die tägliche Produktionsmenge um 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen Barrel zu reduzieren. Der Ölpreis legte nach dieser Meldung kräftig zu. Offen ist aber, ob die Produktionskürzung auch umgesetzt wird. Schließlich hat der niedrige Ölpreis viele Ölstaaten finanziell in Bedrängnis gebracht. Nur zu gerne würden diese Länder mehr statt weniger Öl produzieren. Die Renditen am Anleihenmarkt standen gestern – im Einklang zu den positiven Arbeitsmarktdaten, die aus den USA und aus Deutschland gemeldet wurden – unter Aufwärtsdruck. In Deutschland ging im November die Zahl der Arbeitslosen um 5.000 zurück. Der Rückgang ist zwar geringer als im Vormonat – erfreulich ist aber, dass weiterhin zusätzliche Stellen geschaffen werden und die Unterbeschäftigung sinkt. In den USA wurde vorab zum amtlichen Bericht am Freitag der sogenannte ADP-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Nach Schätzung des Berichts sind in den USA im November 216.000 Stellen zusätzlich entstanden. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Zuwachs von nur 170.000 Stellen gerechnet. Etwas schwächer als erwartet waren zwar die persönlichen Ausgaben der US-Haushalte, die im Oktober preisbereinigt nur um 0,1% zum Vormonat zulegten – also deutlich weniger als im September (+0,5%). Doch die Nachfrage litt unter ungewöhnlich warmen Wetter (u.a. im Nordwesten): Es wurde insgesamt 10% weniger Heizenergie als üblich verbraucht, daher ist eine Erholung des Verbrauchs in den kommenden Monaten wahrscheinlich – obgleich der November ebenfalls ungewöhnlich warm war. Aus China wurde heute Nacht ein kräftiger Anstieg des Einkaufsmanagerindex gemeldet. Die konjunkturelle Erholung scheint sich dort zu beschleunigen.

Aktien

Glencore, Investor Update

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern freundlich. Im Fokus standen dabei der Beschluss der OPEC, tatsächlich eine Förderkürzung umzusetzen und die politische Situation in Italien. Der steigende Ölpreis sorgte dafür, dass Energiewerte die Gewinnerlisten anführten. Der Sektor konnte um 3,4% zulegen, wobei einzelne Werte wie z.B. Tullow Oil (+13,3%) oder Saipem (+9,6%) heraus stachen. Vertreter von alternativen Energien wie z.B. Vestas (-1,5%) oder Gamesa (+0,2%) waren in diesem Umfeld weniger gefragt. Die Sorgen über die zukünftige politische Lage in Italien legten sich gestern ein wenig, da ein Regierungssprecher Berichte darüber dementierte, dass Regierungschef Renzi auch nach einem Erfolg des Referendums zurücktreten werde. Kursgewinne beim italienischen Bankensektor (+3,25%) waren die Folge und der MIB 30 (+2,2%) führte die innereuropäische Performancerangliste an. Der Dax (+0,2%) „litt“ gestern unter dem Fehlen von Ölwerten im Index und konnte zudem seine zwischenzeitlichen Kursgewinne nicht halten. Dass auch der britische FTSE100 trotz hoher Gewichtung von Öl&Gas-Werten nur unterdurchschnittlich zulegen konnte, lag an Kursverlusten bei Minenwerten infolge des rückläufigen Goldpreises. Auf Einzelwertebene fielen u.a. Linde (+4,7%) auf; hier gibt es neue Hoffnung auf eine Fusion mit dem Konkurrenten Praxair. Die US-Märkte schlossen mit der Ausnahme des Nasdaq (-1,1%, u.a. wegen deutlicher Kursverluste bei Biotech-Titeln) zwar fast unverändert, deutliche Bewegungen gab es allerdings unter der Indexoberfläche. So konnten Energiewerte (+5%) deutlich zulegen, während defensive bzw. zinssensitive Sektoren wie z.B. Versorger (-3%) oder Telekoms (-2,2%) deutlich verloren. In Asien setzte sich die Rally der Energiewerte fort. Der japanische Markt profitierte zusätzlich vom schwächeren Yen und in China halfen positive Konjunkturdaten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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