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Commerzbank: Macht Trump Pharma „Great Again“?

15.11.2016 09:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Während Hillary Clinton u.a. für eine Deckelung der Pharmapreise stand (was den Aktien der Branche entsprechend Performance gekostet hat), gilt vielen Marktteilnehmern Donald Trump diesbezüglich als das „kleinere Übel“. Die von ihm angestrebten Reimporte von Medikamenten werden bspw. auch zu Preisdruck bei Standard-Medikamenten führen. Die Pharmafirmen können sich jedoch vor allem mit Innovationen einem Preisdruck weitestgehend entziehen, dort drohen (zumindest vorerst) keine harten Preisrestriktionen. Die Frage nach der künftigen Ausgestaltung von Obamacare/Trumpcare ist für die Pharmaindustrie dagegen eher unbedeutend. Insofern ist die Erleichterungsrally der Branche nach dem Wahlsieg nachvollziehbar. Die grundsätzliche wirtschaftliche Agenda ist noch etwas „nebulös“, viele Aussagen widersprechen sich. Ein Thema ist allerdings besonders zu erwähnen: Die geplanten Steuererleichterungen, insbesondere die sogenannte Repatriierung von Gewinnen (Rückholung von Gewinnen der ausländischen Tochtergesellschaften in die USA), könnten zu einer völligen Neubewertung der Pharmaindustrie (gilt auch für andere Branchen) führen. Manche Pharmakonzerne haben Milliarden USD im Ausland gebunkert. Würden diese Gewinne in die USA geholt, dürfte dies die Fantasie der Börsianer beflügeln, denn dann müssten eine erhöhte Akquisitions- und Forschungstätigkeit sowie intensivierte Aktienrückkauf- und Dividendenprogramme, etc. die möglichen Folgen sein. Manches von der aktuellen Euphorie wird wieder verfliegen, dann wird sich zeigen, wie viel Substanz übrig bleibt. Die erwähnten Argumente lassen uns aber optimistisch für den Sektor bleiben.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Reales BIP (3. Quartal), 08:00 Uhr
Deutschland: ZEW-Index (Nov.), 11:00 Uhr
Euroraum: Reales BIP (3. Quartal), 11:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Okt.), 14:30 Uhr

Seit den US-Wahlen steigen die Renditen an den Rentenmärkten kräftig an. Die Investoren setzen zunehmend darauf, dass die geplanten Ausgabenerhöhungen und Steuersenkungen unter der künftigen Regierung von Donald Trump in den USA zu mehr Zinserhöhungen führen. Bei dieser finanzpolitischen Schützenhilfe wird mehr und mehr darauf gesetzt, dass die Reflationierungspolitik der Notenbanken, also die lockere Geldpolitik mit dem Ziel, die Inflation nach oben zu bringen, Früchte trägt. Die Inflationsraten sind leicht und die Inflationserwartungen deutlich angestiegen. Vor allem haben sich die Renditen längerer Laufzeiten erhöht, die Renditen kurzer Laufzeiten hängen stärker an der Notenbankenpolitik. Dadurch haben sich die Renditekurven deutlich versteilert. Eine Ausnahme bietet Japan, wo es die Notenbank offenbar schafft, die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen bei 0% zu halten. Gestern testete die Rendite 10-jähriger USTreasuries die Marke von 2,30% und die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen die Marke von fast 0,40%, immerhin der höchste Stand seit Ende Januar. Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen stieg erstmals seit Mai auf über 1 Prozent. Nach dem Erreichen der lokalen Renditehöchststände gingen die Renditen wieder zurück; die Talfahrt der Anleihekurse scheint zunächst gestoppt. In der Euro-Peripherie waren die Kursverluste noch stärker, insbesondere in Italien im Vorfeld des Referendums. Der Renditeabstand zwischen den USA und dem Euroraum hat sich vergrößert. Immerhin kauft die EZB massiv Staatsanleihen und bremst den Renditeanstieg. Dies spiegelt sich im US-Dollar wider, der sich weltweit aufwertet. Der EUR fiel gestern auf fast 1,07 USD, den tiefsten Stand seit Januar.

Aktien

Deutsche Wohnen, 9-Monatszahlen
Merck KGaA, Ergebnis Q3
Talanx, Ergebnis Q3
United Internet, 9-Monatszahlen
Vodafone, Halbjahreszahlen
Nokia, Qiagen, Kapitalmarkt- bzw. Investorentag

Auch zum Auftakt der Handelswoche nach dem überraschenden Wahlausgang in den USA bleibt das positive Sentiment an den Aktienbörsen der arrivierten Industrienationen weiter erhalten. Allerdings konnten die starken Anfangsgewinne, die von guten Konjunkturdaten aus Asien getrieben worden waren, nicht über den Mittagshandel hinaus gehalten werden. Während in diesem Umfeld die deutschen Großbanken Commerzbank (+6,6%) und Deutsche Bank (+3,8%) ihre Erholungsrally weiter fortsetzen konnten, stand der Versorger RWE (-3,5%) nach enttäuschenden Quartalsdaten erneut am Ende der Kursliste. Auch den Aktien von Vonovia (-1,9%) gelang es im extrem zinssensitiven Umfeld nicht, ihren Abwärtstrend abzubremsen. Wie im Dax setzte sich im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, das Muster der vergangenen Tage weiter fort. Die stärkste Nachfrage erlebten noch vor den Banken (+1,4%) die Grundstofftitel (+2,0%), während Versorger (-1,7%) und Nahrungsmittel (-1,3%) unter Druck standen. Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Dagegen sorgten positive Analystenkommentare für besondere Kursbewegungen (Credit Suisse + 5,9% im SMI, Tesco + 3,7% im FTSE 100). Auch an der Wall Street bröckelten im Handelsverlauf die Gewinne ab. Träger der letztendlich leicht positiven Entwicklung waren vor allem Finanzwerte (+2,3%) und Immobilientitel (+1,9%). Stärker unter Druck gerieten dagegen die Aktien aus dem Segment der Informationstechnologie (-1,7%). So verlor der technologielastige Nasdaq 100 etwas mehr als ein Prozent. Die asiatischen Börsen treten heute Morgen mehr oder weniger auf der Stelle.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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