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Commerzbank: Einschätzung der laufenden Gewinnberichtssaison

10.11.2016 09:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Auch wenn der letztendlich unerwartete Ausgang der US-Wahl momentan alles andere überschattet, lohnt es sich einen Blick auf die laufende Berichtssaison zu werfen. In den USA neigt sich die Periode der Quartalsvorlagen bereits dem Ende zu, womit es Zeit für ein Fazit wird. Die US-Berichtssaison kann zum aktuellen Zeitpunkt, wo 425 der Unternehmen des S&P 500 ihre Vorlagen präsentiert haben, als insgesamt sehr positiv eingeordnet werden. Die ausgewiesenen Gewinne liegen knapp 6% über den allerdings weiter nach unten revidierten Prognosen, was allerdings die positivste Entwicklung seit dem zweiten Quartal des Vorjahrs darstellt. Auch gegenüber den Vorjahresgewinnen fallen die summierten Gewinne deutlich besser aus (6,6% außerhalb der Energie). Darüber hinaus verzerren die durch die niedrigen Energiepreise schwachen Ergebnisse des Energiesektors das Gesamtergebnis deutlich, doch gibt es hier weiterhin die positivsten Überraschungen. Sehr positiv präsentieren sich sämtliche Segmente der Informationstechnologie und die Finanzen. IT-Titel leiden aber andererseits vielfach unter den schwachen Prognosen, bestes Beispiel ist dafür Apple. Banken profitierten vor allem von den außerordentlich gut ausgefallenen Handelsergebnissen. Negativ fällt allerdings weiter ins Gewicht, dass es von der Umsatzseite her keine vergleichbaren positiven Überraschungen gibt. In Europa ist die Saison noch nicht so weit fortgeschritten, aber auch hier lässt sich ein durchaus positives Zwischenfazit ziehen. Über Erwarten gut schneiden auch hier die Banken ab, während das Ergebnis bei Energie gemischt ausfällt. Auffällig sind die häufigen Enttäuschungen im Industriesektor.

Zinsen und Anleihen

Frankreich: Industrieproduktion (Sep.), 08:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Der überraschende Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen führte gestern zu Marktturbulenzen, die in dem von Unsicherheit geprägten Umfeld (Risk-Off) zu erwarten waren. Die Renditen erstklassiger Staatsanleihen gingen zu Tagesbeginn kräftig zurück. Die implizite Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Fed im Dezember fiel zwischenzeitlich von gut 80% auf 50%. Bei Unternehmensanleihen und Staatsanleihen der Euro-Peripherie stiegen die Spreads zu Bundesanleihen vorübergehend stark an. Der US-Dollar hat ggü. dem Euro deutlich verloren, er stieg auf über 1,13 USD, wertete sich dagegen aber stark ggü. Dem mexikanischen Peso auf; er erreichte ein Allzeithoch. Alles in allem blieben die Marktreaktionen aber verhalten und kehrten sich im Tagesverlauf zum Großteil sogar um. Dafür sorgte insbesondere eine versöhnliche Rede von Trump. So gab der EUR ggü. dem USD die Gewinne wieder ab und schloss mit Kurverlusten. Auch die Kursgewinne erstklassiger Staatsanleihen wurden abgegeben; in den USA verzeichneten sie sogar am Tagesende kräftige Kursverluste. Während die Rendite 10-jähriger US-Treasuries am frühen Morgen um 15 Bp. abgesackt war, stieg sie im Tagesverlauf wieder um mehr als 30 Bp. auf gut 2% an, den höchsten Stand seit Januar. Vor allem das lange Ende der US-Kurve stand unter Druck, da der geplante Protektionismus, die Steuersenkungen und die fiskalischen Stimuli inflationär wirken und die Staatsverschuldung deutlich ansteigen dürfte. Auch im Euroraum wurden die Kursgewinne bei Staatsanleihen wieder abgegeben, die längeren Laufzeiten verbuchten am Abend deutliche Kursverluste. Die Märkte sehen den Trump-Sieg wohl inzwischen optimistischer, doch bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Pläne von Trump; dies zeigt sich im mexikanischen Peso, der sich kaum erholen konnte.

Aktien

Continental, Dt. Telekom, Hann. Rück, Ergebnis Q3
Siemens, Jahreszahlen
Aareal Bank, K+S, Lanxess, Ergebnis Q3
Bilfinger, HHLA, SGL, STADA, 9-Monatszahlen
Engie, Generali, UniCredit, 9-Monatszahlen
Walt Disney, Ergebnis Q4

Die europäischen Aktienbörsen hatten bereits den ersten Schock über die Wahl von Donald Trump vergleichsweise gut verdaut. Im Tagesverlauf wurden die überschaubaren Verluste sogar sukzessive wieder aufgeholt und mit dem Anschub einer positiv eröffnenden Wall Street konnten bis auf Italien und Spanien die meisten Märkte sogar klare Gewinne verzeichnen. Die Gewinner und Verlierer des unerwarteten Wahlergebnisses waren schnell ausgemacht. So stiegen im Dax mit Fresenius (+7,1%) an der Spitze vor allem Gesundheitstitel, während vor allem VW Vz. (-2,1%) Verluste zu erleiden hatten. Auch Im EUROSTOXX50 gab es eine klare Differenzierung von Gewinnern und Verlierern dieser Wahl. So waren Grundstoffe (+6,1%) noch vor Gesundheit (+4,8%) die mit Abstand stärkste Branche. Negativ wurden dagegen neben Automobilen (-0,5%) vor allem Versorger (-1,8%) eingeschätzt. In den USA waren die Indizes im vorbörslichen Handel noch tief im Minus erwartet worden, konnten aber fast auf einem Rekordhoch schließen. Auch hier zeigte sich ein ähnliches Muster wie im europäischen Handel. Die am stärksten eingeschätzte Branche waren allerdings noch vor dem Gesundheitssektor (3,4%, belastet durch negativ tendierende Krankenversicherer und Klinikbetreiber) die Finanzen (+4,1%). Sehr positiv entwickelten sich auch Rüstungstitel, während Solaraktien unter Druck gerieten. Schwächste Branche waren letztendlich die Versorger (-3,7%). In Asien, wo die Indizes gestern noch deutlich unter dem Wahlergebnis gelitten hatten, startet heute eine kräftige Erholungsrally. Der Nikkei kann sich deutlich von seinen Verlusten erholen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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