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Commerzbank: Vor Halloween – Deflationsgeister verschwinden, Inflationsanstieg flößt Respekt ein

28.10.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Seit Wochenanfang sind die Renditen 10jähriger Bundesanleihen um 15 Basispunkte gestiegen. Die Stimmungstrübung an den Rentenmärkten fällt nicht ganz zufällig in eine Zeit, in der die Inflationsraten – wenn auch primär infolge ölpreisbedingter Basiseffekte – wieder anziehen und anschließend auf erhöhtem Niveau verharren dürften. Allgemein gehen die Prognosen dahin, dass die Inflationsrate im Euroraum in 2017 bei etwa 1,3% liegen wird. Für gewöhnlich „akzeptiert“ der Rentenmarkt einen negativen Realzins dann, wenn die Inflation im Fallen begriffen ist und Perspektive besteht, dass der Realzins bald wieder ins Plus dreht. Dies ist in der aktuellen Situation aber nicht gegeben. Der Renditeanstieg kommt daher nicht von ungefähr.

Zinsen und Anleihen

Frankreich: BIP-Wachstum (3. Quartal), 7:30 Uhr
Euroraum: EU-Vertrauensindikatoren (Okt.), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise, Länder (Okt.), heute
USA: BIP-Wachstum (3. Quartal), 14:30 Uhr

Der Rentenmarkt stand auch gestern unter Druck. Lag die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen am Montag noch bei exakt null Prozent, stieg sie gestern in der Spitze bis auf 0,19% an. Über die Ursachen lässt sich zwar nur spekulieren. Allerdings rechnet seit Anfang Oktober eine zunehmende Mehrheit damit, dass die US-Notenbank im Dezember die Leitzinsen erhöht. Nach und nach verschiebt sich nun der gesamte Zinspfad nach oben. Der US-Markt zieht auch die Renditen von Euro-Anleihen mit. Zudem sind – nach dem kräftigen Ölpreisanstieg – auch die Inflationserwartungen nicht zuletzt im Euroraum angestiegen. Der Renditeanstieg ist soweit auch eine Gegenreaktion auf die negativen Realzinsen (vgl. „Im Blickpunkt“). Schwache Auftragseingänge in den USA haben den Rentenmarkt gestern nicht gestützt. Insgesamt gingen die Aufträge zwar nur um 0,1% zum Vormonat zurück, was im Rahmen der Erwartungen lag. Schwach waren aber die Orders für jene Güter, die direkt in die Statistik zur Berechnung der Ausrüstungsinvestitionen einfließen (zivile Kapitalgüter, ohne Flugzeuge) – hier gingen die Bestellungen um 1,2% zurück, allerdings nach soliden Zuwächsen in den Vormonaten. Positiv entwickelten sich die Auslieferungen in dieser Kategorie. Sie legten um 0,3% zu. Mithin zeichnet sich zumindest eine Bodenbildung bei den in den letzten Quartalen rückläufigen Ausrüstungsinvestitionen ab. Die erste Schätzung des BIP-Wachstums (3. Quartal) wird hierzu heute genaueres geliefert. Weiterhin niedrig, mit 258.000 Gesuchen, sind in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Nach dem Rückgang im zweiten Quartal konnte das französische Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal leicht um 0,2% zulegen.

Aktien

BNP Paribas, Ergebnis Q3
Eni, Ergebnis Q3
Linde, Neunmonatszahlen
Sanofi, Ergebnis Q3
Total, Ergebnis Q3
UBS, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienbörsen treten im bisherigen Wochenverlauf weiterhin auf der Stelle. Am gestrigen Handelstag hinterließen Licht und Schatten bei den zahlreichen Unternehmensberichten kein klares Bild. An der Spitze des Dax 30 standen nach der Vorlage von soliden Quartalszahlen die Titel von Fresenius (+2,1%). Die Aktien der Deutschen Bank (+0,6%) konnten nach überraschend schwarzen Zahlen ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Auch das endgültige Ergebnis von BASF (+0,7%) wurde positiv goutiert. Im EUROSTOXX 50 standen die Titel von BBVA (+2,8%) nach starken Quartalszahlen an der Indexspitze. Die spanische Bank konnte ebenso wie viele Wettbewerber ein florierendes Handelsgeschäft vorweisen. Deutlich unter Druck standen dagegen Nokia (-7,6%) nach einem enttäuschenden Ausblick für das vierte Quartal und Schneider Electric (-3%) nach einem stärker als erwarteten Umsatzrückgang. Den stärksten Eindruck hinterließen erneut die Banken (+1,6%), während insbesondere Baustoffe (-1,1%) und Industriegüter (-0,9%) schwächer tendierten. Auch an der Wall Street herrscht trotz der vielen Unternehmensdaten nur wenig Euphorie. Hier machte der Pharmakonzern Bristol Myers (+5,4%) mit einer erhöhten Prognose auf sich aufmerksam. Weiterhin im Fokus standen milliardenschwere Übernahmen. So wurde offiziell bekannt, dass der Chiphersteller Qualcomm den niederländischen Wettbewerber NXP übernimmt. Außerdem wurde über eine Fusion im Telekombereich spekuliert. Die asiatischen Märkte entwickeln sich heute Morgen uneinheitlich. Die europäischen Börsen dürften leicht schwächer eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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